Borussia Mönchengladbach bleibt weiterhin im Rennen um die Qualifikation für das Sechzehntelfinale der UEFA Europa League. Am 5. Spieltag der Gruppenphase gewannen die Borussen in Graz gegen den Wolfsberger AC Dank des Treffers von Lars Stindl mit 1:0 und schoben sich so an die Spitze der Gruppe J.
Borussias Trainer Marco Rose musste in der Steiermark vor allem den Ausfall seiner kompletten Innenverteidigung um Matthias Ginter (Muskelverletzung) und Nico Elvedi (Risswunde) verzichten. Das Duo ersetzte Tobias Strobl und Ramy Bensebaini. Dazu konnten auch Torben Müsel (arthroskopischer Eingriff im Knie) Andreas Poulsen (Bänderriss im Sprunggelenk) und Christoph Kramer (Gelbsperre) die Reise nach Österreich nicht mit antreten. Unterdessen kamen László Bénes, Lars Stindl und Jonas Hofmann im Vergleich zur Niederlage in Berlin neu in die Startelf.
Die in den grünen Europapokal-Trikots spielenden Borussen begannen entschlossen und suchten gleich den Weg nach vorne. So wie nach etwas über 120 Sekunden, als Thuram seine Flanke direkt in die Arme von WAC-Keeper Kofler schoss. Auf der Gegenseite setzte Weissmann die Kugel weit über das Borussen-Gehäuse (4.). Fünf Minuten später sorgte Stindl mit seinem Distanzschuss für keine Gefahr (9.). Wenige Sekunden später verfehlte Plea das Ziel nur knapp (10.).
Fohlenelf mit Problemen gegen einen bissigen WAC
Die Fohlenelf machte in der Anfangsviertelstunde das Spiel und hatte mehrheitlich die Kugel, doch auch mit dem gut draufgehenden WAC war bei Ballbesitz immer zu rechnen. Zwar hatte Wolfsberg keine so richtig zwingende Möglichkeit, doch waren sie immer latent gefährlich. So sie in Minute 28, als Strobl in der eigenen Hälfte den Ball verlor, was aber Gott sein Dank ohne Folgen blieb. Gleiches galt ein paar Minuten später, als Niangbo im Strafraum völlig blank stand und eigentlich nur noch hätte einköpfen müssen, doch Strobl kratzte die Kugel so gerade noch vor der Torlinie (30.).
In dieser Phase waren die Gastgeber Herr im Haus und brachten die Borussen das eine und andere Mal in die Bredouille. Auch im Spiel nach vorne gelang Borussia nicht viel, es fehlte immer wieder die letzte Konsequent in den Angriffsbemühungen. Letztlich könnte die Elf von Marco Rose auch froh sein, dass der WAC seine Angriffe nicht mit aller Entschlossenheit zu Ende spielte. Doch auch Fernschüsse waren bei den Wolfsburgern ein probates Mittel, Schmid nahm sich an der Strafraumgrenze ein Herz und zog einfach mal ab (37.). Mit dem 0:0 zur Pause war die Fohlenelf noch gut bedient, denn die tapferen Wolfsberger hatten die Führung mehrfach auf dem Fuß. Zudem wirkte die Dreierkette um Bensebaini, Strobl und Zakaria alles andere als sicher.
Wolfsberg weiter die bessere Mannschaft, aber Borussia führt
Nach der Halbzeit gab es keine Wechsel, Marco Rose vertraute weiterhin auf das 3-5-2. Da die AS Rom zur Pause bereits mit 3:0 führte, war die Fohlenelf gefordert, denn sie war bei dieser Konstellation nur noch Gruppendritter. Doch die Borussen hatten gegen die bissigen ‚Wölfe‘ weiterhin ihre Problem und kamen offensiv kaum zum Zuge. Anders der WAC, der zu vielversprechenden Angriffen und Abschlüssen kam. So wie Weissmann, dessen Schuss das Ziel nur knapp verfehlte.
Und dann führte plötzlich die Fohlenelf! Nach einer klasse Hereingabe von Wendt stand Stindl im Strafraum völlig blank und versenkte die Kugel zum 1:0 in die Maschen (60.). Eine natürlich sehr schmeichelhafte Führung für die Borussen, die sich damit wieder auf Platz eins ihrer Gruppe geschoben hatten. Das Tor hatte der Fohlenelf sichtlich gut getan. Man agierte nun sicherer und wollte die Entscheidung. Für die hätte Thuram sorgen können, scheiterte aber aus kurzem Winkel an Kofler (69.).
In der Schlussviertelstunde blieb es nicht zuletzt aufgrund des Spielstands spannend. Doch viel passierte nicht mehr, weil der WAC kaum noch Druck ausüben konnte. So spielten die Borussen die Uhr bis zum Schluss routiniert runter und schoben sich durch den zweiten Sieg auf den 1. Tabellenplatz vor. Mit Ruhm bekleckert haben sich die Borussen in der Merkur Arena zwar nicht, aber am Ende zählt das Ergebnis. Im abschließenden Heimspiel gegen Başakşehir Istanbul reicht der Fohlenelf nun in jedem fall ein Punkt, um die Zwischenrunde zu erreichen. Der WAC hingegen ist bereits vor dem letzten Spieltag ausgeschieden.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Wolfsberger AC: Kofler – Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz – Schmid (75. Wernitznig), Leitgeb, Ritzmaier – Liendl – Weissman, Niangbo
Weiter im Kader: Kuttin (ETW), Gölles, Sprangler, Peric, Schöfl, Schmerböck
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Zakaria, Strobl, Bensebaini – Lainer, Bénes, Hofmann, Wendt – Stindl (74. Stindl)- Thuram, Plea (77. Herrmann)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Neuhaus, Raffael
Tore: 0:1 Stindl (60.)
Gelbe Karten: Gollner / –
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Serdar Gözübüyük (Niederlande)
Zuschauer: 12.073 (Merkur Arena, Graz)