Borussia Mönchengladbach hat die Bundesliga-Saison 2017/2018 mit einer Niederlage beendet. Am 34. Spieltag unterlagen die Borussen am Samstag beim Hamburger SV und rangieren am Ende auf dem 9. Tabellenplatz. Dem Bundesliga-Dino reichte der Sieg unterdessen nicht und muss den Gang in die 2. Bundesliga antreten.
Borussias Trainer Dieter Hecking konnte im letzten Pflichtspiel der Saison wieder auf Jannik Vestergaard, Christoph Kramer sowie auf Denis Zakaria (alle Rückkehr nach Gelbsperre) zurückgreifen und nahm im Vergleich zum Sieg gegen Freiburg drei Änderungen in der Startelf: Das wieder zur Verfügung stehende Trio bekam den Vorzug vor Tony Jantschke, Tobias Strobl und Michael Cuisance, die alle drei zunächst auf der Bank Platz nahmen.
Bei tollstem Fußballwetter gehörte dem HSV die erste Gelegenheit. Kostić versuchte es aus achtzehn Metern, doch Sommer schnappte sicher zu (01.). Fünf Minuten später meldete sich auch die Borussia erstmals zu Wort, doch Zakaria stand im Strafraum im Abseits (06.). Generell hatte der Bundesliga-Dino in der Anfangsphase mehr vom Spiel, so richtige Torchancen hatten aber auch sie nicht.
HSV geht nach Videobeweis vom Punkt in Führung
Dennoch gingen die Gastgeber in Führung. Im Anschluss an eine Ecke wehrte Zakaria den Ball klar mit der Hand ab. Schiedsrichter Brych ließ zwar erst kurz weiterspielen, entschied aber nach Heranziehen des Videobeweises richtigerwiese auf Elfmeter. Und vom Punkt aus behielt Hunt die Nerven und verwandelte sicher zum 1:0 (11.).Im Gegenzug fast die richtige Antwort der Fohlenelf, doch Drmić setzte die Kugel deutlich am lange Eck vorbei (12.).
Unterdessen kam von der Fohlenelf, die ihre Hausaufgaben erstmal erledigen musste, herzlich wenig. Der HSV kontrollierte das Spiel, machte die Räume eng und ließ die Borussen überhaupt nicht zum Zuge kommen. Nach einer knappen halben Stunde hatte die Fohlenelf lediglich einmal aufs gegnerische Tor geschossen.
Drmić gleich nach starkem Konter aus
Dafür saß dann aber der nächste Torschuss. Nach einem Hamburger Freistoß schalteten die Borussen blitzschnell um und marschierten über Hazard und Drmić nach vorne. Hazard schickte Drmić auf die Reise, der von der Mittellinie losstürmte, im Sechzehner Hunt aussteigen ließ und dann trocken ins linke, obere Eck zum 1:1 vollendete (28.). Ein Ausgleich, der zwar alles andere als in der Luft gelegen, den Fohlen aber gut getan hatte. In der Folgezeit waren die Borussen deutlich besser im Spiel und gestalteten die Partie ausgeglichen. Sieben Minuten vor der Pause gab es dann noch eine Chance für den HSV zur erneute Führung, doch Wendt warf sich genau richtig in den Schuss von Hunt (38.).
So ging es mit einem gerechten 1:1 in die Pause, das zu diesem Zeitpunkt allerdings keinem weiterhalf, da Stuttgart überraschend und Leipzig zur Pause in München bzw. Berlin führten und es bei Wolfsburg gegen Köln ebenso Remis gestanden hatte.
Sommer erst dreimal herausragend, dann machtlos
Nach der Pause mussten beide also Gas geben und zunächst einmal ihre Hausaufgaben in Form von drei Punkten erledigen, um dann auf die anderen Plätze schauen zu können. Und zunächst hatte der HSV die große Gelegenheit zur erneuten Führung, doch die vereitelte Sommer mit einer starken Parade gegen Ito (48.). Wenige Minuten später hielt der Schweizer Nationaltorhüter mit zwei weiteren starken Paraden das Remis. Erst lenkte Sommer die Kugel nach einem Steinmann Schuss über die Querlatte (56.), ehe Kostić im Anschluss an eine Ecke aus kurzer Distanz das Nachsehen hatte (58.).
Der HSV war der Führung näher als die Borussen. Und so kam es dann auch. Erst rettete Sakai für die Gastgeber auf der Linie (59.), ehe Holtby wenige Minuten später für das 2:1 sorgte. Ito bekam auf links den Ball, ließ Elvedi stehen und spielte auf Holtby zurück, der aus zehn Metern durch die Beine von Ginter ins rechte Eck traf (63.). Eine verdiente Führung für den Bundesliga-Dino, der weiter nach vorne marschierte und Gelegenheiten hatte, die Führung auszubauen. So wie Kostić (66.)
Wood muss vorzeitig duschen
Und die Fohlenelf? Die tat sich schwer gegen den rackernden HSV, der knapp zwanzig Minuten vor Schluss mit einem Mann weniger auskommen musste. Nach einem gelbwürdigen foul von Wood gegen Kramer musste der bereits verwarnte US-Boy vorzeitig unter die Dusche (71.).
In der Schlussviertelstunde passierte auf dem Rasen nicht mehr viel – mal von der 15-minütigen Spielunterbrechung aufgrund von HSV-Chaoten, die minutenlang Pyrotechnik abbrannten. Und das auch, weil die Spielstände auf den anderen Plätzen sowohl gegen den HSV als auch gegen die Borussen waren und den Fohlen wenig bis gar nichts einfiel, um den HSV zu knacken. So blieb es am Ende aus Sicht der Borussen bei der 1:2-Niederlage, bei der man wiederholt weit unter seinen Möglichkeiten blieb. Einziger, schwacher Trost: Aufgrund der überraschend peinlichen 1:4-Klatsche des FC Bayern gegen den VfB Stuttgart und dem deutlichen 6:2-Sieg von RB Leipzig in Berlin hätte auch ein Sieg nicht geholfen. Allerdings haben die Borussen eine Qualifikation nicht erst an diesem Spieltag verspielt.
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Die Kurzstatistik zum Spiel:
Hamburger SV: Pollersbeck – Sakai, Papadopulos, Jung, Douglas Santos – Steinmann (78. Ekdal) –Kostić, Holtby (89. Waldschmidt), Hunt, Ito – Wood
Weiter im Kader: Mathenia (ETW), van Dongelen, Jatta, Salihović, N. Müller
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt – Zakaria (57. Traoré), Kramer – Hofmann (57. Cuisance), Hazard (78. Grifo) – Drmić, Raffael
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Herrmann, Strobl
Tore: 1:0 Hunt (11., Handelfmeter), 1:1 Drmić (28.), 2:1 Holtby (63.)
Gelbe Karten: Wood, Douglas Santos / Zakaria
Gelb-Rote Karte: Wood (71., wiederholtes Foulspiel)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 57.000 (Volksparkstadion, ausverkauft)