
Borussia Mönchengladbach kam am Freitagabend beim 1. FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1-Remis hinaus. Zudem mussten in Nico Elvedi und Breel Embolo zwei Akteure verletzungsverdingt noch vor der Pause vom Platz. Florian Neuhaus hatte die Fohlenelf in Front gebracht, Widmer glich mit einem klasse Tor aus. In der Tabelle blieb für die Hütter-Truppe somit der erhoffte Vorstoß aus.
Für Borussias Trainer Adi Hütter gab die Partie bei den Rheinhessen personell kaum eine Veränderung. Weiterhin standen Stefan Lainer (Aufbautraining nach Knöchelbruch), Jordan Beyer (Muskelverletzung), Tony Jantschke (Gesichtsfrakturen), Mamadou Doucouré (Reha nach Achillessehenriss) und Christoph Kramer (Muskelverletzung) nicht zur Verfügung.
Apropos Änderung: Gegen Mainz bekam Lars Stindl eine Pause, Luca Netz roulierte in die Startelf, die ansonsten unverändert blieb. Was auch hieß, dass der mit einem Fragezeichen behaftete Denis Zakaria also mitwirken konnte. Unterdessen ließ Hütter wieder mit Dreierkette im 3-4-2-1-System spielen.
Burkardt sorgt für Wirbel, Elvedi muss früh runter
Eis ging direkt gut zur Sache in Mainz. Beide Teams gingen engagiert in die Partie und suchten den weg nach vorne. Den Borussen gelang das in der Anfangsphase aber kaum, weil die Mainzer gleich Druck ausübten und den Spielaufbau unterbanden. Dann mal ein richtiger guter Freistoß von Hofmann, nachdem Ginter aber Embolo anknöpfte und so die Kugel nichts aufs Tor brachte (7.). Drei Minuten später die erste gute Chance für Mainz. Nach Flanke von Aaron setzte Youngster Burkardt seinen Kopfball nur wenige Meter am Tor vorbei (10.). Fünf Minuten später erneut Mainz. Burkardt setzte Onisiwo im Strafraum in Szene, aber Zakaria hatte gerade noch den Schlappen dazwischen (15.).
Auch Embolo muss vorzeitig vom Feld
Dann wieder Mainz. Erst wehrte Sommer einen Freistoß von Aaron zur Ecke ab (22.), ehe der auffällige Burkardt das Ziel nur knapp verfehlte (23.) Drei Minuten später musste Elvedi angeschlagen das Feld verlassen. Zunächst hatte es der Schweizer nach einem Zusammenprall mit Onisiwo noch versucht, musste dann aber runter. Für ihn kam Neuhaus in die Partie.
Und als ob das nicht schon Leid genug gewesen wäre, so erwischte kurze Zeit später auch noch Embolo. Der Angreifer fasste sich nach einem langen Schritt an den hinteren Oberschenkel und konnte ebenso nicht weitermachen (29.). Marcus Thuram spielte fortan. Dann musste auch Ginter nach einem Zusammenprall behandelt werden, konnte aber Gott sei Dank weiterspielen (32.).
Joker Neuhaus sticht
Sechs Minuten später führte dann plötzlich die Fohlenelf. Bensebaini fasste sich aus der Distanz ein Herz. FSV-Keeper Zentner konnte die Kugel nicht unter sich begraben, sondern ließ siew nach vorne abprallen. Neuhaus eilte von hinten heran und schob entschlossen zum 1:0 ein (38.). Kurz vor der Pause hatte Bensebaini sogar die Möglichkeit auf 2:0 zu stellen, doch sein Kopfball nach einer Ecke verpasse das Ziel (43.).
So ging es mit einer 1:0-Führung für den VfL in die Kabinen. Und die war spätestens nach dem Abstauber von Neuhaus verdient. Danach blieb die Fohlenelf dran und hatte gerade durch Thuram eine sehr gute Chance, um zu erhöhen. Generell waren die Borussen bissig und steckten die frühen gezwungenen Auswechslungen gut weg.
Mainz gleich mit Ausrufezeichen nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel musste Mainz nun natürlich mehr machen. Lee setzte gleich mal ein Ausrufezeichen und prüfte Sommer mit einem satten Schuss aus der Distanz. Der Keeper zeigte einen starken Reflex und lenkte die Kugel über den Querbalken (46.). Nach der fälligen Ecke jagte Onisiwo die Kugel nur wenige Meter neben den rechten Pfosten 47.). Mainz war also gleich da und unterstrich, sich hier noch lange geschlagen zu geben. Sechs Minuten später kam Burkardt nach Flanke von Onisiwo nach einer Flanke in der Mitte zu spät (51.).
Gladbach hatte einiges zu tun mit den Rheinhessen, die forsch in den zweiten Durchgang kamen. Dann aber bekam die Fohlenelf mehr Zugriff und beruhigte das Geschehen. Erstmals meldete sich dann Plea für die Hütter-Truppe zu Wort, als er es aus der zweiten Reihe versuchte, Zentner aber nicht überlisten konnte (56.). Vier Minuten später setzte Hack das Leder per Kopf knapp über die Querlatte (60.).
Sommer zweimal erneut bärenstark, aber dann trifft Widmer
Mainz machte richtig viel Druck und verzweifelte am bärenstarken Sommer. Erst war der Schweizer Nationaltorhüter mit einem klasse Reflex gegen Lee da (64.), ehe er auch den Versuch von Burkardt klasse abwehrte (65.). Zwanzig Minuten blieben den Mainzern noch um zumindest zum Ausgleich zu gelangen. Und sie taten alles dafür. Eine knappe Viertelstunde vor Schluss gelang dann auch der Ausgleich. Widmer kam an der rechten Strafraumkante an die Kugel und versenkte sie mit einem starken Schlenker im linken oberen Eck (76.).
Für Mainz war er verfeinert. Weil sie nie aufgesteckt und alles dafür getan haben, während sich die Borussen haben reindrängen lassen und viel zu passiv agiert haben. Hütter zog nochmal zwei Joker und brachte Herrmann und Stindl (79.).
Viel bringen sollte das nicht mehr. Am Ende bleib es bei unter dem Strich in Ordnung gehenden 1:1-Remis, mit dem die Rheinhessen sicherlich besser leben können als die Borussen, die in der Tabelle weiterhin nicht so richtig vom Fleck kommen. Davon ab bleibt zu hoffen, dass sich das Schweizer-Duo um Elvedi und Embolo nicht schwer verletzt hat…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
1. FSV Mainz 05: Zentner – Bell, Hack, Niakhaté – Widmer, Kohr (89. Barreiro), Aaron – J.-S. Lee (70. Stach), Boetius – Onisiwo (88. Ingvartsen), Burkardt (81. Szalai)
Weiter im Kader: Dahmen (ETW), Brosinski, Lucoqui, Nemeth, Störer
Borussia Mönchengladbach: Sommer (C) – Ginter, Elvedi, Bensebaini – Scally, Zakaria, Koné, Netz (79. Herrmann) – Hofmann, Plea (79. Stindl) – Embolo (30. Thuram)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Bénes, Müsel, Bennetts, Wolf
Tore: 0:1 Neuhaus (38.), 1:1 Widmer (76.)
Gelbe Karten: J.-S. Lee, Bell, Boetius / Elvedi, Koné, Bensebaini
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 25.000 (Mewa Arena)