
Borussia Mönchengladbach musste sich am Samstagnachmittag mit einem 1:1-Remis gegen Hertha BSC Berlin zufrieden geben. Den Rückstand kurz nach der Pause glich Breel Embolo zwanzig Minuten vor Schluss aus. Der Punkt war aufgrund der besseren zweiten Hälfte verdient, bringt die Fohlenelf mit Blick auf die Tabelle aber nicht entscheidend weiter.
Borussias Trainer Marco Rose musste gegen ‚Die Alte Dame’ weiterhin auf Ramy Bensebaini (positiver Covid-19-Test) und Jonas Hofmann (Aufbautraining nach Muskelbündelriss) verzichten. Dafür konnte aber Tony Jantschke nach seinen überstandenen muskulären Problemen wieder mitwirken. Und der ‚Fußball-Gott‘ nahm zunächst ebenso auf der Bank Platz wie fünf weitere Borussen, die in Madrid ins Achtelfinale der Champions League-Achtelfinale eingezogen waren.
So erhielten Stefan Lainer, Christoph Kramer Alassane Plea, Lars Stindl und Marcus Thuram ebenso eine Pause wie Yann Sommer, der erst gar nicht im Kader stand. Stattdessen kam Tobias Sippel zu seinem ersten Saisoneinsatz, während Max Grün als Ersatztorhüter zur Verfügung stand. Zudem kamen Valentino Lazaro, Denis Zakaria, Patrick Herrmann, Hannes Wolf und Ibrahima Traoré in die Startelf. Insgesamt nahm Rose also sechs Änderungen vor – so viele wie noch nie im Kalenderjahr 2020.
Ausgeglichene erste Hälfte
Und die neuformierte Fohlenelf wartete zunächst ab, was ‚Die Alte Dame‘ anzubieten hat und lauerten auf Konter. Die erste Torannäherung gab es dann nach sechs Minuten, als Herthas Stark Embolo, der die Kapitänsbinde trug, zu Fall gebracht hatte. Der fällige Freistoß brachte ebenso nichts ein, wie die erste Ecke kurze Zeit später (7.).
In der Folgezeit passierte nicht allzu viel in den beiden Strafräumen. Es war eine ausgeglichene und intensive Partie, bei der Teams aufmerksam agierten und sich kaum Fehler erlaubten. Sippel bei den Borussen und Schwolow auf der Gegenseite wurden bis dahin nicht gefordert. Einen kleinen Aufleger gab es in der ersten Viertelstunde, als die Berliner Handelfmeter forderten, doch Elvedi hatte die Kugel beim Abwehrversuch mit der Hüfte getroffen.
Wolf mit dem besten Abschluss
Patrick Herrmann dann mal mit einem Kopfball im Anschluss nach einer Ecke, doch weit vorbei (28.). Dann musste Sippel nach dem Schuss von Pekarik mal eingreifen und klärte zur Ecke, die dann nicht zum Erfolg führte (36.). Sechs Minuten später fasste sich Wolf mit einem satten Schuss ein Herz, Schwolow war zur Stelle und parierte (42.). So ging es torlos in die Kabinen. Sowohl Gladbach als auch Hertha waren engagiert, doch vor beiden Toren war kaum etwas los.
Hertha nutzt nach der Pause gleich die erste Chance
Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche für die Borussen. Gerade einmal 70 Sekunden war gespielt, als Sippel erstmals hinter sich gerufen musste. Zakaria bekam am eigenen Strafraum die Kugel nicht unter Kontrolle und verlor sie an Dilrosun der quer auf Guendouzi spielte. Der Franzose nutzte die Möglichkeit und vollendete mit einem Schlenzer zur 1:0-Gästeführung (47.).
Nun waren die Borussen natürlich gefordert und mussten antworten. Zwar spielte die Fohlenelf fortan entschlossener, doch so richtig auf Trapp kam sie nicht. Gerade im letzten Drittel mangelte es an der nötigen Durchschlagskraft. Nach einer guten Stunde dann aber eine Großchance für den VfL. Nach einer Lazaro-Flanke wollte Pekarik per Kopf klären, nickte den Ball aber unfreiwillig zu Wolf. Der Gladbacher zog aus halblinker Strafraumposition volley ab, verfehlte aber das lange Eck. (59.). Zwei Minuten später war Boyota rechtzeitig vor dem einschussbereiten Embolo zur Stelle (61.), ehe Schwolow den Schuss von Herrmann entschärfte (63.).
Erst Sippel mit der guten Tat, dann trifft Embolo
Kurze Zeit später nahm Rose einen Dreifach-Wechsel vor und brachte dabei auch das Offensiv-Duo Plea und Thuram (65.). Eine Minute später beinah die Vorentscheidung zugunsten der Hertha, doch Sippel war da und fischte das Leder aus dem Winkel (66.).
Auf der Gegenseite kam die Fohlenelf vier Minuten später zum Ausgleich. Neuhaus spielte einen tollen Pass auf Ginter, der quer auf Embolo passte. Der Angreifer musste die Kugel aus kurzer Distanz nur noch zum 1:1 über die Linie drücken (70.).
Ein verdienter Ausgleich für die Rose-Truppe, die in den Minuten zuvor klar auf das erste Tor drückte. Und die Borussen wollten mehr und blieben dran. Thuram versuchte es dann aus der Distanz, schoss aber knapp am Winkel vorbei (77.). Zwei Minuten später feuerte Neuhaus ab, doch ein Herthaner hatte rechtzeitig den Fuß dazwischen (80.). Dann zog Lainer ab, allerdings weit über das Tor (84.).
So blieb es beim 1:1-Unentschieden, das unter dem Strich in Ordnung gehrt, die Fohlenelf mit Blick auf die Tabelle aber nicht entscheidend nach vorne bringt. Doch die Belastung ist spürbar und mehr schien an diesem Nachmittag nicht drin zu sein – auch, weil man in den entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Lazaro, Ginter, Elvedi, Wendt (65. Lainer) – Zakaria, Neuhaus (85. Bénes) – Traoré (65. Thuram), Wolf (85. Stindl), Herrmann (64. Plea) – Embolo
Weiter im Kader: Grün (ETW), Jantschke, Lang, Kramer
Hertha BSC Berlin: Schwolow – Pekarik, Boyata, Torunarigha, Plattenhardt – Stark – Darida (75. Tousart), Guendouzi – Lukebakio (75. Leckie), Piatek (85. Redan), Dilrosun (75. Ngankam)
Weiter im Kader: Jarstein (ETW), Alderete, Dardai, Mittelstädt, Seefunk
Tore: 0:1 Guendouzi (47.), 1:1 Embolo (70.)
Gelbe Karten: Wendt, Lazaro, Neuhaus / Pekarik
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter:
Zuschauer: Fehlanzeige (Borussia-Park)