
Borussia Mönchengladbach hatte in Sinsheim dem Sieg zum Greifen nah, musste in der Nachspielzeit aber doch noch den Ausgleich ‚fressen’. Am Ende stand es 1:1 zwischen der TSG Hoffenheim und der Fohlenelf, für die Breel Embolo vor der Pause den Treffer erzielte.
Borussias Trainer Adi Hütter musste im letzten Spiel des Jahres auf Jordan Beyer (Muskelverletzung), Jonas Hofmann (Knie-OP), Nico Elvedi und Manu Koné (Gelbsperre) verzichten. Auf der Gegenseite hatte Lars Stindl selbige abgesessen und rückte auch gleich wieder in die Startelf. In dieser standen auch Christoph Kramer (für Koné im defensiven Mittelfeld), Stefan Lainer, Patrick Herrmann und Marcus Thuram.
Im Vergleich zur Niederlage gegen Frankfurt mussten dafür Luca Netz, Florian Neuhaus, László Benés und Alassane Plea zunächst auf der Bank Platz nehmen. Neben einer gezwungenen also vier Änderungen bei der Fohlenelf, die Hütter im 4-2-3-1 auch wieder mit Viererkette spielen ließ.
Die Fohlenelf startete engagiert, lief früh an und suchte den Weg nach vorne. Der erste zaghafte Vorstoß gelang nach vier Minuten, als Stindl mit einem tollen Pass Embolo in Szene setzte, aber der Schweizer legte such die Kugel zu weit vor. Auf der Gegenseite gab Kadeřábek den ersten Torschuss der Partie ab, setzte die Kugel aber über den Querbalken hinweg (6.).
Sommer mit starken Reflex
In der Folgezeit blieb es eine Partie, in der beide Teams gewillt waren, Nadelstiche zu setzen. Allerdings hatte die TSG in der Anfangsphase mehr vom Spiel. Und sie hatte auch den nächsten Abschluss der ersten Hälfte. Posch setzte Rütter mit einem Pass hinter die Gladbacher-Abwehr in Szene. Aber Sommer war hellwach und entschärfte den Flachschuss mit einer starken Rettungstat (13.). Kurze Zeit später erneut Rutter, der die Kugel nach einer Ecke aber deutlich über das Tor drisch (15.).
Die Fohlenelf hatte bis dahin zwar noch nicht einen Schuss aufs Tor, ließ sich dafür aber defensiv bis dahin nicht düpieren. Die Borussen spielten ordentlich, aber Torschüsse gab es eben nicht. Bis zur 23. Minute, als sich Stindl nach einem tollen Pass vom Embolo von rechts abzog, TSG-Keeper Baumann aber nicht vor eine Aufgabe stellte.
Sommer, immer wieder Sommer – dann trifft Embolo
Zwei Minuten später war erneut Sommer gefragt. Nach verdecktem Schuss von Kadeřábek klärte der Schweizer ebenso stark (25.) wie nach dem satten Schuss von Rutter im Anschluss an eine Ecke (28.).
Sieben Minuten später rappelte es dann im Karton – aber im Tor der TSG! Nach einer Ecke von Herrmann stand Embolo am zweiten Pfosten blank und drückte die Kugel zum 1:0 über die Torlinie (35.). Eine verdiente Führung für die Fohlen, die zuvor schon durch Chancen von Herrmann und auch Embolo hätten in Führung gehen können (33., 34.). Beinah hätte die Freude aber wieder lange gehalten, doch Kramer warf sich rechtzeitig in den Schuss von Kadeřábek (38.).
Kurz vor der Pause gab es ein Gerangel im Strafraum. Herrmann kam zu Fall und zog dann ab. Den Rebound setzte Embolo dann über den Querbalken (43.). Der ‚Kölner Keller‘ schaute such das Gewühl zwar nochmals an, zu einem Strafstoß kam es aber nicht. So ging es aus Sicht der Borussen mit einem 1:0 in die Kabine. Und das hatten sich die Borussen in den ersten 45 Minuten erarbeitet und auch verdient. Mit laufender Spieldauer übernahm die Hütter-Truppe immer mehr die Kontrolle und hatte auch die deutlich besseren Möglichkeiten.
Zum zweiten Durchgang schickte Hütter seine Mannschaft unverändert auf das Feld, während Hoeneß einmal tauschte. Den ersten Nadelstich nach Wiederanpfiff setzte die Geiger für die TSG, als er die Kugel aber am rechten Pfosten vorbei schoss (47.). Die Gastgeber mussten natürlich mehr tun und einen Gang nach oben schalten, um zum Ausgleich gelangen zu können. Die Borussen lauerten dabei auf Konter.
Sommer wieder ganz stark
Hoffenheim war da und drängte, die Borussen hielten mit Einsatz und Zweikämpfen dagegen. Nach einer knappen Stunde versuchte es dann Bensebaini nach Ginter-Ablage, aber der Algerier schoss genau in die Arme von Baumann (58.). Mehr gab es zu dieser Phase nicht, weil einerseits die Abwehrreihen dicht hielten und andererseits offensiv zu wenig kam. Das galt auch für die Borussen, die in letzter Konsequenz zu harmlos agieren. Da mussten dann Standards für Chancen herhalten. So wie in Minute 65, als Sommer einen Kopfball von Rutter mit einem ganz starken Reflex entschärfte.
Fohlenelf verteidigt leidenschaftlich, dennoch trifft die TSG
Es liefen die letzten zwanzig Minuten des Jahres 2021 und die Borussen waren drauf und dran, sich den sechsten Saisonsieg einzuheimsen. Aber Hoffenheim hatte natürlich was dagegen und drückte. Die Fohlenelf verteidigte mit allem, was sie hatten und kämpften.
Der Sieg war zum Greifen nah, doch in der Nachspielzeit erteilte Akpoguma den Borussen doch noch die kalte Dusche und klaute zwei Punkte. Akpoguma war es, der aus fünf Metern zum 1:1 einschob (90.+1). Am Ende stand ein 1:1-Remis, das sich vor allem die Gastgeber verdient hatten. Die Borussen waren vor allem spielerisch nicht gut, kämpften aber wenigstens. Den einen Punkt kann man jetzt mit in die Winterpause nehmen und kann beziehungsweise muss sich in dieser sammeln und dann im neuen Jahr neu angreifen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Posch, Grillitsch, Vogt – Kadeřábek (87. Akpoguma), Stiller (62. Baumgartner), Geiger, Raum – Dabbur (46. Bebou), Rutter – Kramarić
Weiter im Kader: Pentke (ETW), Hübner, Nordtveit, Richards, Rudy, Samassekou
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Bensebaini, Scally – Kramer, Zakaria – Herrmann, Stindl, Thuram (73. Netz) – Embolo (88. Plea)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Bénes, Müsel, Neuhaus, Noß, Wolf, Bennetts
Tore: 0:1 Embolo (35.), 1:1 Akpoguma (90.+1)
Gelbe Karten: Kadeřábek, Geiger / Bensebaini, Lainer
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 750 (PreZero-Arena)