
Borussia Mönchengladbach hat sich mit einer Niederlage aus dem Bundesliga-Jahr 2020 verabschiedet. Gegen die TSG Hoffenheim unterlagen die Borussen trotz Führung am Ende verdient mit 1:2. Zudem musste Marcus Thuram nach einer groben Unsportlichkeit mit Rot vom Platz.
Borussias Trainer Marco Rose musste im letzten Bundesliga-Heimspiel des Jahres weiterhin auf Ramy Bensebaini (positiver Covid-19-Test) und Jonas Hofmann (Aufbautraining nach Muskelbündelriss) verzichten. Dazu konnten Jordan Beyer (Rotsperre aus der Regionalliga) und Alassane Plea aufgrund einer Zerrung im Beinbeuger nicht mitwirken. Für den Franzosen begann Breel Embolo in der Offensive.
Dazu nahm Rose im Vergleich zum 3:3 in Frankfurt drei weitere Änderungen vor: Oscar Wendt bekam eine Pause, Valentino Lazaro verteidigte stattdessen auf links. Im Mittelfeld spielte wie4der Florian Neuhaus an der Seite von Christoph Kramer, László Bénes musste zurück auf die Bank. Dazu bekam Patrick Herrmann den Vorzug vor Hannes Wolf.
Erst Abtasten, dann übernimmt Borussia
Die letzte Partie im Borussia-Park begann mit einem Abtasten beider Mannschaften. Das Geschehen spielte sich eher im Mittelfeld ab, wo sich beide Teams allerdings auch intensive Zweikämpfe lieferten. Gerade auch Ginter bekam das zu spüren und musste kurzzeitig behandelt werden, konnte aber weitermachen. Die erste Chance gehörte dann der TSG, als Grillitsch seinen Kopfball nur knapp am Tor vorbei setzte (9.). Auf der Gegenseite verpasste Embolo das kurze Eck, ehe Ex-Borusse Nordtveit den Schweizer entscheidend abdrängte (10., 12.). Eine Minute später brachte die erste Ecke für die Fohlen nichts ein (13.) und Stindls Freistoß strich nur um Haaresbreite am linken Winkel vorbei (14.).
Mittlerweile hatte die Partie an Tempo zugenommen und es gab vermehrt Abschlüsse. Die Spielanteile waren ausgeglichen, aber die Borussen gaben den Ton an. Dann fackelte Embolo nach Zuspiel von Lainer nicht lange – und es fehlte nicht viel, um die Führung zu erzielen (21.).
Hüben wie drüben ließ die weiter auf sich warten, weil die Defensivreihen auf der Höhe waren und sich keiner entscheidenden Schnitzer leisteten. Nach einer halben Stunde suchte Herrmann Stindl mit einer scharfen Hereingabe in den Strafraum, aber der Kapitän kam eine Fußspitze zu spät.
Erst verpasst Embolo, dann trifft Embolo vom Punkt
Die beste Chance gab es dann die Minuten später, als sich die Borussen im Anschluss an eine Hoffenheim-Ecke die Kugel schnappten und blitzschnell nach vorne liefen. Neuhaus spielte dabei einen perfekten Ball auf Embolo, der sich allein auf weiter Flur auf den Weg machte, den Schuss letztendlich aber deutlich verzog (32.). Zwei Minuten später wieder ein schöner Angriff der Fohlen, nach dem Geiger Thuram genau auf dem Strafraumeck zu Fall gebracht hatte – Elfmeter die richtige Entscheidung. Kapitän Stindl übernahm die Verantwortung und vollendete ins rechte untere Eck (34.).
Keine unverdiente Führung für die Borussen, die die etwas bessere Mannschaft waren. Doch beinah hätte die TSG die schnelle Antwort gehabt, doch Kramaric setzte die Kugel lediglich an den Außenpfosten (36.). So ging es aus Sicht der Borussen mit einer knappen Führung in die Kabinen. Unverdient war die nicht, auch wenn es ein ausgeglichenes Spiel war, in dem bei den Borussen ein Elfmeter für die Führung herhalten musste.
Nach dem Seitenwechsel gab es zunächst kaum Chancen. Was bei der TSG damit zu tun hatte, weil die Fohlenelf immer wieder gut attackierte und die Kraichgauer so aus den gefährlichen Räumen fernhielt. Offensiv lauerten die Borussen dann auf Fehler und versuchten es zudem aus der Distanz. So wie Stindl, dessen Flachschuss für Baumann kein Problem war (59.). Auf der Gegenseite hielt Baumgartner nach einer Ecke den Fuß hin – genau in die Arme von Sommer (60.). Zwei Minuten später holte Lazaro nach einer Ecke den Hammer raus, setzte die Kugel aber Erin gutes Stück über das Tor (62.).
Hoffenheim gleicht aus und dreht die Partie, Thuram fliegt vom Platz
Es liefen die letztren zwanzig Minuten und nach wie vor war es eine enge Kiste, der Deckel keineswegs drauf. Die Fohlen hatten mehr Tordrang, der Punch ließ aber noch auf sich warten. Es. War schwerer für die Borussen, sich vor allem im letzten Drittel durchzusetzen gegen die TSG, die auf den Ausgleich drängte. Und der gelang dann auch. Dabbur schickte Bebou im Konter über rechts, der Kramer enteilte und in der Mitte das Auge für den blanken Kramaric hatte. Der Kroate schoss aus neun Metern zum 1:1 ein (75.).
Vier Minuten erwies Thuram den. Borussen einen Bärendienst, als er sich zu einer hanebüchenen Unsportlichkeit provozieren ließ, in dem er Gegenspieler Posch nach einem Disput ins Gesicht gespuckt hatte. Ein klarer Fall von einer Roten Karte für den Franzosen (79.). Und dann kam es, wie es irgendwie kommen musste. Hoffenheim nutzte die Überzahl und erzielte vier Minuten vor Schluss den Siegtreffer (86.).
So mussten sich die Borussen erstmals in dieser Spielzeit zuhause geschlagen geben. Das aber verdient, weil nach der Pause überhaupt nichts mehr kam und Thuram sich so verhielt, wie er es getan hat und seiner Mannschaft so einen Bärendienst erwies. Es wird Zeit, dass die Winterpause kommt…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Lazaro – Kramer, Neuhaus (81. Zakaria) – Stindl (88. Traoré), Herrmann (74. Wolf), Thuram – Embolo
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Lang, Jantschke, Wendt, Bénes, Poulsen
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Posch (79. Akpoguma), Vogt, Nordtveit, Sessegnon – Geiger, (46. Rudy) Grilllitsch (85. Adamyan) – Skov (71. Dabbur), Kramaric, Baumgartner – Belfodil (71. Bebou)
Weiter im Kader: Pentke (ETW), Adams, Gacinovic, Bogarde
Tore: 1:0 Stindl (34., Foulelfmeter), 1:1 Kramaric (75.), 1:2 Sessegnon (86.)
Gelbe Karten: Rudy / Geiger, Posch
Rote-Karte: Thuram (79., grobe Unsportlichkeit)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Frank Wellenberg (Osnabrück)
Zuschauer: Keine (Borussia-Park)