Alassane Plea traf in Bochum, sein Treffer reichte aber nicht. Foto: Dirk Päffgen.
Mit 1:2 unterlag Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend dem VfL Bochum und wartet somit auswärts weiter auf den ersten Sieg. Bochum überrumpelte die Fohlen vor der Pause und lagen früh mit 2:0 vorne, nach der Pause reichte der Treffer von Ramy Bensebaini dann nicht mehr für die Borussen, wenngleich Ramy Bensebaini ein klares Tor vom VAR unverständlich kassiert wurde.
Daniel Farke musste im ‚Pott‘ weiterhin auf Yann Sommer (Bänderriss mit Kapsel-Beteiligung), Conor Noß (positiver Corona-Befund), Ko Itakura (Teilruptur des Innenbands im linken Knie), Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbands im rechten Knie) und Hannes Wolf (Schulter-OP) verzichten. Dazu mussten Tobias Sippel (muskuläre Probleme) und Tony Jantschke (Hämatom im Oberschenkel) passen. Dafür wurde Nico Elvedi rechtzeitig fit und Stefan Lainer stand wieder zur Verfügung.
Dementsprechend gab es im Vergleich zum Sieg gegen den VfB zwei Änderungen in der Startelf: Jan Olschowsky vertrat Sippel und kam im Alter von 20 Jahren zu seinem Bundesligadebüt, während Elvedi Jantschke ersetzte. Zudem saß U19-Keeper Florian Dimmer auf er Bank.
Zwei kalte Duschen für die Fohlenelf
Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, da kassiert Friedrich bereits die Gelbe Karte. Beim fälligen Freistoß stand Lampropoulos am langen Pfosten blank, konnte die Kugel aber nicht kontrollieren (2.). Fünf Minuten später nutzen die Gastgeber dann ihre erste richtig gute Chance. Antwi-Adjei bekommt die Kugel angespielt und startete durch. Vor Olschowsky bleib er cool und schob zum 1:0 ein. Der VAR schaltete sich ein und überprüfte eine mögliche Abseitsposition beim Anspiel, doch dem war nicht so (7.).
Ein kalte Dusche, der ein par Minuten Spotter die zweite folgte. Nach einem eklatanten Fehlpass von Elvedi am eigenen Strafraum genau in den Fuß von Hofmann, der das Geschenk annahm und zum 2:0 vollendete (12.). Zwei Torschüsse, zwei Tore für Bochum, die die Borussen völlig überrumpelten. Der VfL hat den Borussen mit hohem Dressing den Nerv gezogen.
Borussen beißen sich die Zähne aus
Das musste sich die Farke-Truppe erstmal schütteln. Nach etwas über einer Viertelstunde dann die erste Möglichkeit für die Fohlen. Thuram köpfte nach einer Hofmann.Ecke aufs Tor, doch Riemann parierte sicher (16.). Mehr kam aber von den Borussen nicht. Bochum hatte mehrheitlich die Kugel, die Borussen liefen fast nur hinterher und bekamen fast kein Bein auf en Rasen. Verkehrte Welt in Bochum. Sind es doch die Borussen, die sich als Ballbesitz-Mannschaft definieren.
Dann mal die Borussen. Erst köpfte Bensebaini übers Tor (29.), ehe Lampropoulos den Schuss von Thuram weggrätschte (30.). Viel mehr gab es bis zur Pause nicht. Bochum verteidigte aufmerksam und ließ kaum etwas zu, die Borussen bissen sich die Zähne aus und gingen aufgrund der bedien Fehler zu Beginn verdient mit 0:2 in die Kabine. Bensebaini hatte kurz zuvor noch eine Möglichkeit, köpfte aber über das Tor (45.).
Plea mit dem Anschlusstreffer
Nach der Pause war eine deutliche Leistungssteigerung von Nöten, wollte man nicht leer ausgehen. Farke schickte seine Mannschaft zur zweiten Hälfte unverändert auf den Platz. Und wie auch zu Beginn des Spiels, lief Bochum die Borussen hoch an und unterband so ein kontrolliertes und schnelles Aufbauspiel. Dann hatten die Borussen Glück, dass die Messe nicht schon gesungen war. Nach einem Freistoß von Bochum köpfte Ordens die Kugel an den Pfosten (51.). Zwei Minuten später der erste Nadelstich der Borussen. Plea zog ab, am Gehäuse vorbei (53.).
Neun Minuten später dann der wichtige Anschlusstreffer für die Fohlen. Hofmann lief Stöger an und blockte einen weiten Pass. Der Ball kam zu Thuram, der den Ball nach links für Plea durchsteckte. Der Franzose blieb vor Riemann cool und vollendete ins langer Eck zum 2:1 (62.). Ein Tor zu einem wichtigen Zeitpunkt, denn es war noch Zeit genug, um den Ausgleich zu erzielen.Sechs Minuten später zappelte die Kugel zwar in den Maschen der Borussen, doch der vermeintliche Treffer zählte aufgrund von Abseits zurecht nicht (70.).
VAR kassiert den vermeintlichen Ausgleich
Zwanzig Minuten bleiben den Borussen noch, um den Ausgleich zu erzielen. Die Borussen bemühten sich zwar, offensiv war das aber zu harmlos. Und dann reagiere Farke endlich und brachte Stindl und Herrmann für die Schlussphase. Sieben Minuten dann der vermeintliche Ausgleich durch Bensebaini, doch der VAR schaltete sich ein und rasierte den Ausgleich, weil Hofmann bei der Flanke im Abseits gestanden hatte (83.).
Eine fragwürdige Entscheidung, die aber eben so war, wie sie war. Die Borussen bemühten sich und stemmten sich gegen die Niederlage, am Ende hatte sie aber Bestand. So blieben die Borussen auch im siebten Auswärtsspiel sieglos und musste nach dem Sieg gegen Stuttgart einen Dämpfer hinnehmen – weil sie in der ersten Hälfte so ziemlich die schlechte Hälfte der Saison spielten. Dennoch hat der VAR mal wieder versagt…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfL Bochum: Riemann – Gamboa, Lampropoulos, Ordets, Danilo Soarés (77. J. Horn) – Losilla, Stöger – Zoller (77. Osterhage), P. Förster (71. Stafylidis), Antwi-Adjei (71. Holtmann) – Hofmann (83. Ganvoula)
Weiter im Kader: Esser (ETW), Oermann, Osei-Tutu, Bonga
Borussia Mönchengladbach: Olschowsky – Scally (80. Herrmann), Friedrich, Elvedi, Bensebaini – Weigl, Koné – Hofmann, Kramer (80. Stindl), Plea – Thuram
Weiter im Kader: Dimmer (ETW), Lainer, Fraulo, Netz, Ngoumou, Reitz, Borges Sanches
Tore: 1:0 Antwi-Adjei (7.), 2:0 Hofmann (12.), 2:1 Plea (62.)
Gelbe Karten: Losilla / Friedrich, Plea, Kramer
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 25.900 (Vonovia-Ruhrstadion)