Gegen Frankfurt standen die Borussen vor allem vor der Pause neben sich. Foto: Dirk Päffgen
Nächster Dämpfer für Borussia Mönchengladbach. Nach dem Pokalaus in Darmstadt setzte es im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt die nachte Niederlage. Gegen den amtierenden Europa League-Sieger unterlagen die Borussen am Ende insofern verdient mit 1:3, weil sie sich gerade vor der Pause kapitale Fehler leisteten, die die Eintracht eiskalt ausnutze. Für die Fohlenelf traf Marcus Thuram nach dem Seitenwechsel.
Daniel Farke hatte gegen die Eintracht mit zahlreichen gewichtigen Ausfällen zu kämpfen. So standen in Yann Sommer (Bänderriss mit Kapsel-Beteiligung), Stefan Lainer (Magen-Darm-Infekt), Jonas Hofmann (Schultereckgelenkssprengung) Ko Itakura (Teilruptur des Innenbands im linken Knie), Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbands im rechten Knie), Hannes Wolf (Schulter-OP) gleich sechs (!) potenzielle Stammspieler nicht zur Verfügung. Dafür aber wieder Christoph Kramer, der in Darmstadt aufgrund einer Teilruptur im vorderen Außenband des Sprunggelenks gefehlt hatte.
Im Vergleich zum Pokalaus gab es demnach vier Änderungen in der Startelf: Tobias Sippel, Ramy Bensebaini, Lars Stindl und Christoph Kramer kamen für beziehungsweise ersetzten Yann Sommer, Luca Netz, Jonas Hofmann und Nathan Ngoumou.
Kalte Dusche für die Fohlenelf, Thuram mit der Chance
Die Partie hatte einen ruhigen Beginn. Die Fohlenelf hatte die Kugel und ließ diese durch die Reihen laufen, die Eintracht wartete zunächst ab, lief aber früh an. Und genau aus diesem Mittel heraus gelang dann auch die frühe Führung für die SGE. Nach Ballgewinn trieb Kolo Muani die Kugel nach vorne und fand in der Tiefe Lidström, der sich durch die Borussen durchwurselte und dann an Sippel vorbei zum 1:0 einschob (6.).
Eine eiskalte Dusche für die Borussen, die da defensiv alles andere als wach waren. Drei Minuten dann aber die dicke Möglichkeit für Thuram. Der Franzose klaute sich die Kugel von Jakic und machte sich auf und davon. Dann stand er alleine vor Keeper Trapp, doch der Keeper behielt die Oberhand (9.).
Mittlerweile war eine Viertelstunde gespielt und die Führung für die Hessen ging insofern in Ordnung, als dass die Borussen die Gäste eben zu den Offensivaktionen und zum Gegentor eingeladen hat. Dann mal ein schöne Aktion der Fohlen, an dessen Ende Stindl im Strafraum an Trapp scheitere. Die fällige Ecke brachte nichts ein (22.).
Ebimbe erhöht, Lindström mit der Vorentscheidung
Es gab dann viele Zweikämpfe im Mittelfeld, Daniel Siebert pfiff da recht einseitig… Unterdessen nutzte die SGE auch ihre zweite Möglichkeit und baute die Führung aus. Im Anschluss an eine Ecke von Lenz war es Ebimbe, der auch von Friedrich nicht gut gedeckt, zum Kopfball ansetzte und die Kugel zum 0:2 in den Maschen versenkte (29.).
Die zweite kalte Dusche für die Farke-Truppe, die sich davon erstmal erholen musste, dann aber versuchte, nach vorne zu kommen. Dabei brachte zunächst Kramer keinen guten Pass zustande, ehe Bensebaini gestoppt wurde (34.).
Auf der Gegenseite nutzte die SGE auch den nächsten Fehler der Borussen und sorgte kurz vor der Pause für das 0:3. Die Kugel ging durchs Mittelfeld, dann standen zwei Eintrachtler vorne, Lindström vollendete (45.). 0:3 aus Sicht der Borussen zur Pause. Frankfurt musste nicht viel machen, sondern nutzte die kapitalen Fehler der Fohlen, die nach vorne kaum etwas zustande brachten.
Thuram mit dem Ehrentreffer
Zum zweiten Durchgang schickte Farke die gleiche Elf auf das Feld. Die Spieler, die es bis dahin verbockt hatten, sollten es richten. Und sie hatten auch wie schon vor der Pause mehr den Ball, viel anfangen konnten sie damit aber nicht. Auf der Gegenseite ließ es die Eintracht nachvollziehbar ruhig angehen und lauerte.
Viel ging auch in der Folgezeit nicht. Zwar bemühte sich die Fohlenelf, hatte aber weder Ideen noch Mittel, um die Eintracht vor Aufgaben zu stellen. Dennoch gelang Thuram noch der Ehrentreffer. Nach Ballverlust der SGE schnappte sich Plea die Kugel und steckte durch zu Thuram, der dann cool blieb und zum 1:3 traf (72,).
Dann gab es eine zehnminütige Unterbrechung, weil die Spider-Cam, die während des Spiels an einem Seil hängend über das Spielfeld läuft, einen Durchhänger hatte. Den hatten die Borussen eben vor allem vor der Pause. Die Partie wurde dann nur noch abgewickelt.
Die zweite Hälfte war zwar besser, aber bei weitem nicht gut genug. Am Ende blieb es beim 1:3 aus Sicht der Borussen, die nach dem Pokalaus in Darmstadt mit der Niederlage gegen Frankfurt den nächsten Dämpfer kassieren und mit 16 Punkten im Mittelfeld der Tabelle stehen. Es fehlt einfach an der nötigen Konstanz bei der Fohlenelf. Daran, und vor allem an den ständigen individuellen Fehlern im Mittelfeld und der Defensive, muss dringend gearbeitet werden
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Scally (90.+2 Herrmann), Friedrich, Elvedi, Netz – Weigl, Koné (71. Netz) – Stindl (70. Ngoumou), Kramer, Plea – Thuram
Weiter im Kader: Olschowsky (ETW), Jantschke, Fraulo, Noß, Reitz, Borges Sanches
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, Jakic, Ndicka – Ebimbe, Lenz – Kamada (53. Rode), Sow – Lindström (83. Alidou), Götze – Kolo Muani (83. Borré)
Weiter im Kader: Ramaj (ETW), Chandler, Pellegrini, Smolčić, Touré, Alario
Tore: 0:1 Lindström (6.), 0:2 Ebimbe (29.), 0:3 Lindström (45.), 1:3 Thuram (72.)
Gelbe Karten: Koné, Weigl, Kramer / Kamada, Jakic
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 53.019 (Borussia-Park)