
Borussia Mönchengladbach muss in der Bundesliga weiter auf den ersten Sieg warten. Beim FC Augsburg setzte es für die Fohlenelf die sechste Pflichtspielniederlage in Folge. Dass die Borussen bei den Fuggerstädtern mit 1:3 das Nachsehen hatten, hatten sie sich selbst zuzuschreiben, weil man aus einer Vielzahl von guten Möglichkeiten eben nichts machte und zudem noch einen Foulelfmeter nicht verwertete. Auf der Gegenseite machte der FCA aus drei Schüssen aufs Tor eben drei Tore.
Borussias Trainer Marco Rose musste gegen die Schwaben auf Christoph Kramer (Kapselbandverletzung), Mamadou Doucouré und Torben Müsel (beide Aufbautraining) und auch auf Ramy Bensebaini verzichten. Dafür standen Jonas Hofmann und Lars Stindl wieder zur Verfügung. Und das Duo stand auch gleich wieder in der Startelf und bekam den Vorzug vor Denis Zakaria und Hannes Wolf. Dazu vertrat Oscar Wendt den fehlenden Bensebaini. Ansonsten begann zunächst die Fohlenelf, die gegen Leverkusen verloren hatte.
Fohlenelf mit gutem Beginn und zwei Möglichkeiten
Gegen den FCA sollte das natürlich nicht passieren. Dazu begann die Fohlenelf entschlossen. Gleich zu Beginn gab es einen ordentlichen Angriff, der unvollendet blieb (1.). Kurze Zeit später gab Stindl den ersten Torschuss ab – über das Tor (2.). Drei Minuten später setzten die Borussen den FCA unter Druck und holten sich die Kugel. Am Ende kam Neuhaus zum Schuss, fand aber in Gikiewicz seinen Meister. Die fällige Ecke brachte dann nichts ein (5.).
Die Anfangsphase gehörte klar den in Mitte spielenden Borussen, was auch ein Ballbesitz von 65 Prozent unterstrich. Es war ein ordentlicher Beginn der Fohlen, die aggressiv zu Werke und früh draufgingen. Augsburg hatte zu tun in der Defensive. So wie in Minute 12, als eine weitere Ecke von den Fohlen aber nichts einbrachte. Kurze Zeit später setzte Thuram die Kugel aus spitzem Winkel über das Gehäuse (13.).
Borussen haben weiterhin das Zepter in der Hand
Es war eine gefällige Anfangsviertelstunde der Borussen, die bis dahin noch keinen Torschuss zugelassen und ihrerseits bereits gute Möglichkeiten hatten. So wie auch Stindl, der allerdings zu hoch ansetzte und einige Meter am langen Winkel vorbei schoss (15.). Die Rose-Truppe bliebe dran und versuchte den dicht gestaffelten FCA zu knacken. Für die Gastgeber gab dann Richter den ersten Torschuss ab – klar vorbei (16.).
Mittlerweile wäre eine Fohlen-Führung durchaus verdient gewesen. Lazaro hätte die gut und gerne besorgen können, doch die Inter-Leihgabe schoss nach Thuram-Zuspiel flach am Tor vorbei (19.). Eine Szene, die das momentane Nervenkostüm der Fohlen gut beschrieb. Hätten die Fohlen einen Lauf, hätte Lazaro den wohl gemacht. 6:1 Torschüsse und 4:0 Ecken standen nach 25 Minuten für die Borussen auf der Habenseite, doch die Anzeigetafel dotierte weiterhin ein 0:0.
Glück für den FC Augsburg, der eigentlich nur hinterherlief und viel zu tun hatte gegen die Borussen, die weiterhin klares Übergewicht hatten. Die Gastgeber hingegen, hatten kaum Zugriff auf die Partie und hinten allerhand zu tun. Vor allem auch im Mittelfeld leistete sich die Herrlich-Truppe um Gladbach-Leihgabe Bénes immer wieder Ballverluste, auf die die Fohlenelf lauerte. Die Borussen pressten bei Ballbesitz Augsburg direkt und provozierten Ballverluste. Borussia arbeitete und blieb dran. Leider bis dahin, es waren eine halbe Stunde gespielt, ohne zählbarem Erfolg auf der Anzeigetafel.
Stindl vergibt vom Elfmeterpunkt
Auf dieser hätte dann nach 37 Minuten ein 1:0 für die Borussen stehen müssen, doch Stindl verschoss einen Elfmeter, nach dem Thuram im Strafraum von Framberger zu Fall gebracht wurde. Ein schwach geschossener Elfmeter, der die momentane Situation der Borussen gut widerspiegelte. Erstmals seit viereinhalb Jahren hatte der Kapitän in der Bundesliga mal wieder einen Strafstoß verschossen. Fünf Minuten vor der Pause probierte es Stindl dann mal mit einem Schuss, setzte die Kugel aber neben den Pfosten (40.), ehe Gikiewicz Lazaro zuvor kam (42.).
So ging es torlos in die Kabinen. Worüber sich der FCA glücklich schätzen konnte, denn die Borussen hatten klar das Zepter in der Hand und zeigten sich stark verbessert gegenüber den letzten Woche. Was fehlte war eben ein Tor.
Plötzlich führt Augsburg
Zum zweiten Durchgang kam die Fohlenelf unverändert auf den Platz, während für Bénes der Arbeitstag bereits beendet war. Unverändert war auch die Lage. Die Borussen waren am Drücker, aber wieder mal gab’s eine kalte Dusche. Nach einer Ecke stieg der eingewechselte Vargas im Strafraum am höchsten und vollendete zum 1:0 für den FCA (52.). Dass der FCA das erste Bundesliga-Tore nach einer Ecke erzielte, passte dann auch ins Bild.
Wiedermal bitter für die Borussen, die kurze zeit später hätten richtig antworten können, doch Thuram scheiterte aus kurzer Distanz an Keeper Gikiewicz (53.). Dass solche Dinger einfach nicht rein wollen, passt einfach nur Verfassung der Borussen, die nun natürlich noch mehr unter druck standen. Thuram dann mit einem guten Schuss, aber wieder war Gikiewicz zur Stelle und fischte die Kugel aus dem Eck (63.). Zwei Minuten später verfehlte Plea das Ziel (65.).
Neuhaus sorgt für den Ausgleich
Fünfundzwanzig Minuten blieben den Borussen noch, um den Spieß rumzudrehen. Florian Neuhaus war es dann, der für die Borussen mal wieder ein Tor schoss und für den Ausgleich sorgte. Wendt passte von seinem linken Flügel ins Zentrum, wo Neuhaus den Ball annahm und mit rechts flach ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich vollendete (68.). Ein verdienter Ausgleich für die Fohlenelf, die weiter dranblieb und auch mehr wollte. Erst wurde Plea durch Oxford gestört (71.), ehe Neuhaus mit einem gefühlvollem Schuss am starken Gikiewicz scheiterte (72.).
Richter trifft die Borussen mitten ins Mark, Hahn macht den Deckel drauf
Auf der Gegenseite brachte sich der FCA erneut plötzlich wieder in Führung. Eher zufällig landete die Kugel links im Strafraum bei Richter, der mit rechts aus wenigen Metern draufhielt und zum 2:1 einsetzte (81.). Es war erst der zweite Schuss aufs Tor – beide saßen eben. In der Schlussphase versuchten die Borussen noch einmal alles, aber das Runde wollte einfach nicht ins Eckige. Dafür machte André Hahn auf der Gegenseite eine Minute vor Schluss mit dem dritten Torschuss des FCA den Deckel auf die Partie und besiegelte die nächste Niederlage der Borussen (89.).
So stand am Ende die nächste Niederlage für die Fohlenelf, die definitiv an sich selbst gescheitert ist, weil man eben die zahlreichen Chancen nicht ausreichend genutzt hat. Dieser Negativlauf ist schon beängstigend. Auf der anderen Seite kann man Protagonisten in Sachen Willen und Einsatz wenig vorwerfen. Unter dem Strich reicht das eben alles nicht, wiedermal stehen null Punkte zu Buche.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
FC Augsburg: Gikiewicz – Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Gumny – Strobl, Khedira – Caligiuri, Bénes (46. Vargas), Hahn – Richter (90.+2 Gregoritsch)
Weiter im Kader: Koubek (ETW), Suchy, Sarenren Bazee, Niederlechner
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt (78. Herrmann) – Hofmann, Neuhaus – Lazaro, Stindl, Thuram (78. Embolo) – Plea
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Reitz, Wolf, Zakaria, Traoré
Tore: 1:0 Vargas (52.), 1:1 Neuhaus (68.), 2:1 Richter (76.), 3:1 Hahn (89.).
Gelbe Karten: Keiner
Bes. Vorkommnis: Stindl verschießt Foulelfmeter (37.)
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: Keine (WWK-Arena)