Die Pokalreise ist beendet: Borussia Mönchengladbach war gegen den BVB überlegen, schied am Ende aber dennoch mit 2:1 im DFB-Pokal aus. Zwar gingen die Fohlen durch Marcus Thuram in Führung, doch Julian Brandt machte mit einem Doppelpack alle Hoffnungen zunichte.
Alassane Plea verpasste aufgrund seiner Muskelverletzung das dritte Spiel in Folge und muss weiterhin eine Zwangspause einlegen. Matthias Ginter stand nach seiner Schulterluxation mit Kapselbandverletzung erstmals wieder im Kader. Auch Ibrahima Traoré und Tobias Strobl feierten ihre Rückkehr in den Kader.
Raffael (Adduktorenprobleme), Tobias Sippel (Innanbendanriss im Knie), Fabian Johnson (Muskelverletzung im Adduktorenbereich), Torben Müsel (arthroskopischer Eingriff am Knie) und Keanan Bennetts (Muskelbündelriss im Oberschenkel) fehlen weiterhin.
In der Anfangself gab Lars Stindl sein Debüt nach seiner langen Verletzung und stand direkt auch als Kapitän auf dem Platz. Auch Jonas Hofmann stand zu Beginn gegen seinen Ex-Klub auf dem Platz und machte sein Startelf-Debüt. Christoph Kramer stand für die zweite DFB-Pokalrunde gar nicht im Kader.
Dem BVB gehörte die erste Möglichkeit: Bruun Larsen versuchte es aus der Distanz und setzte die Kugel nur knapp über den Kasten (4.) Auf der Gegenseite kam eine flache Hereingabe von Bensebaini von rechts in den Strafraum, wo die Kugel aber keinen Abnehmer fand (5.). Dann beruhigte sich die Partie etwas. Beide Mannschaften standen hinten sicher und versuchten bei ihren Angriffen, schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Zwingende Torchancen ergaben sich aber nicht.
Fohlen verstecken sich nicht
Derweil versteckten sich die Fohlen nicht, sondern machten mit. Dann aber waren die Fohlen defensiv gefordert, als Sancho nach Doppelpass mit Hazard im Strafraum auftauchte und Zakaria so gerade noch Fuß hinhielt (13.). Unterdessen hatte der BVB nach wie vor mehr Ballbesitz und suchte den Weg zum Tor, während der VFL auf Fehler des BVB und Konter lauerte.
Dann musste Marco Rose erstmals wechseln. Ramy Bensebaini musste nach einem Zweikampf behandelt werden und konnte nicht mehr weitermachen. Oscar Wendt kam ein paar Minuten später für den Algerier (30.). Kurz zuvor dann fast die Führung für die Gladbacher Borussen, doch Hitz konnte Neuhaus so gerade noch die Kugel abluchsen (30.). Auf der Gegenseite versuchte es Sancho aus der Distanz, doch die Borussen konnten zur Ecke klären, die im Anschluss nichts einbrachte (33.).
Sieben Minuten später hätte dann aber die Fohlenelf in Führung gehen müssen! Nach einer Flanke von Lainer kam Thuram aus kurzer Distanz mit dem Knie zum Abschluss, doch Hitz kam noch gerade dran (38.). So ging es torlos in die Kabinen. Die Rose–Truppe hatte eine gute erste Halbzeit absolviert. In der Defensive zeigten sich die Fohlen aufmerksam, pressten sehr stark und gingen zudem bei Ballbesitz mit Selbstvertrauen und Tempo mutig zu Werke.
Offenes Spiel
Die erste Chance nach der Halbzeit ging an den BVB, als Julian Weigl mit einem Kopfball Yann Sommer prüfte (46.). Generell kamen die Dortmunder mit etwas mehr Schwung aus der Kabine, denn auch Sancho prüfte Sommer mal durch einen Fernschuss (52.). Borussia bemühte sich in dieser Phase etwas um Sicherheit und den Spielaufbau, immer mal wieder waren die Pässe zum Mitspieler etwas zu ungenau. Defensiv aber stand Borussia sehr sicher, vor allem Denis Zakaria stach als Innenverteidiger besonders hervor und entschärfte viele Situationen.
Borussia fand dann durch Einsatz und Willen wieder in die Partie, nach und nach kehrte auch die Sicherheit zurück. Jonas Hofmann sendete mit einem Schuss aus halbrechter Position das erste Lebenszeichen (59.). Nach der kurzen Drangphase schalteten die Hausherren aber wieder einen Gang zurück, was letztlich auch daran lag, dass Borussia aktiver wurde. Die Fohlen erarbeiteten sich eine Vielzahl von Eckbällen, verpassten es aber darauf Profit zu schlagen.
Doch der VfL blieb hartnäckig dran, hinderte die Dortmunder vor allem immer wieder am Spielaufbau. Die Belohnung folgte prompt: Oscar Wendt bringt von der linken Seite eine Flanke nahezu mustergültig in den Strafraum, Marcus Thuram steht goldrichtig und köpft aus fünf Metern ins Tor (71.).
Doppelschlag von Dortmund
Dortmund schüttelte sich kurz und fand dann leider die passende Antwort. Sommer rettete zuvor noch hervorragend gegen Sancho, doch der Ball befand sich noch in der heißen Zone. Anschließend nahm Julian Brandt Maß und konnte Yan Sommer überwinden, Zakaria fälschte den Schuss noch unhaltbar ab (77.)
Es kam sogar noch schlimmer: Nur drei Minuten nach dem Ausgleich ging der BVB sogar in Führung. Hazard wird bei seiner Flanke am Strafraum von Oscar Wendt nicht entschieden genug gestört, Julian Brandt steht in der Mitte völlig frei und kann nahezu ungehindert ins Tor köpfen (80.). Die Fohlen konnten sich von diesem Rückschlag nicht mehr erholen und verloren nach einem großen Spiel zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage in Dortmund. Marco Rose bekam in der 90. Minute dann zu allem Überfluss auch noch die rote Karte…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Dortmund:Hitz – Piszcek, Akanji, Zagadou, Schulz (77. Götze) – Witsel, Weigl – Sancho, Brandt, Hazard – Bruun Larsen (63. Hakimi)
Weiter im Kader:Oelschlägel (ETW), Balerdi, Morey, Dahoud, Delaney, Guerreiro, Alcacer
Borussia Mönchengladbach:Sommer – Lainer, Beyer, Elvedi, Bensebaini (30. Wendt) – Zakaria – Bénes (87. Makridis), Neuhaus – Hofmann (87. Herrmann) – Stindl, Thuram
Weiter im Kader:Grün (ETW), Strobl, Traoré, Ginter, Noß, Poulsen
Tore: 0:1 Thuram (71.), 1:1 Brandt (77.), 2:1 Brandt (80.)
Gelbe Karten: Schulz
Bes. Vorkomnisse: Rote Karte für Marco Rose
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Zuschauer:79.800 (Signal Iduna Park)