Borussia Mönchengladbach bleibt auch im dritten Bundesligaspiel ungeschlagen. Gegen den FC Schalke 04 gewannen die Borussen am Samstagabend verdient mit 2:1. Im ausverkauften Borussia-Park sorgte Matthias Ginter für die frühe Führung und Joker Patrick Herrmann machte dreizehn Minuten vor Schluss den Deckel auf die Partie.
Borussias Trainer Dieter Hecking musste gegen Königsblau auf Kapitän Lars Stindl (Aufbautraining nach schwerer Kapsel- und Bandverletzung mit Verletzung des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk), Mamadou Doucouré, Julio Villalba (beide Aufbautraining nach Muskelbündelriss), Josip Drmić (Rückenbeschwerden) sowie auf Michael Lang (Aufbautraining nach Teilriss des Außenbandes im rechten Knie)verzichten. Und auch Raffael musste aufgrund passen. Für den Brasilianer spielte Alassane Plea von Beginn an in der Offensive.
Dafür standen Christoph Kramer,Ibrahima Traoré und Nico Elvedinach ihren überstandenen Blessuren wieder im Aufgebot. Elvedi rückte auch gleich in die Startformation und verdrängte aus dieser Jordan Beyer, der ebenso wie auf der Bank Platz nahm wie Florian Neuhaus. Denis Zakaria bekam den Vorzug vor dem Youngster. Ansonsten lief zunächst genau die Elf auf, die vor der Länderspielpause in Augsburg einen Punkt geholt hatte.
Die Fohlen mit einem wahren Blitzstart
Bei bestem Fußballwetter nutze die Fohlenelf gleich ihre erste Möglichkeit und brachte sich bereits nach drei Minuten in Front. Zunächst zog Zakaria nach Zuspiel von Plea an der Strafraumkante ab, doch ein Schalker hatte noch einen Fuß dazwischen. Doch nach der fälligen Ecke klingelte es dann. Hofmann brachte die Kugel an den zweiten Pfosten, wo Ginter nahezu völlig frei zum Kopfball ansetzte und zum 1:0 traf (3.).
Ein wahrer Blitzstart, der der Fohlenelf sichtlich Selbstvertrauen und Auftrieb gab. Die Borussen gaben den Ton an und marschierten nach vorne. Doch beinah hätte Königsblau die passende Antwort gehabt, aber nach einem Konter hatte Ginter beim Schuss von Di Santo noch rechtzeitig den Fuß dazwischen (06.). Dann aber wieder die Borussen, die in der Anfangsphase deutlich den Ton angaben und mehr Ballbesitz hatten. Plea zog aus der Distanz aus halblinker Position ab, setzte die Kugel aber neben den linken Pfosten (8.).
Borussia weiter im Vorwärtsgang und mit mehr Torschüssen
Es war ein flotter Beginn im ausverkauften Borussia-Park. Hatten beide Mannschaften das Spielgerät, ging es ohne Schnörkel und blitzschnell nach vorne. Dann die dicke Chance zum 2:0, doch Plea verfehlte das Ziel freistehend aus sechs Metern. Gezählt hätte der Treffer aber eh nicht, weil Hazard zuvor bei der Flanke im Abseits gestanden hatte (18.). Vier Minuten später überraschten die Borussen S04 mit einer cleveren Freistoßvariante, aber Hofmanns Schuss konnte geblockt werden (22.). Sieben Minuten später zwang Hazard S04-Keeper Fährmann zu einer Rettungstat, die anschließende Ecke brachte nichts ein (29.).
Bärenstarke Paraden von Sommer
Insgesamt lag die Fohlenelf nach einer halben Stunde verdient in Front. Sie hatte Schalke weitestgehend im Griff, gab mehr Torschüsse ab und gewann die wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld. Und dann konnten sich die Borussen bei Yann Sommer bedanken, dass die Führung weiter Bestand hielt. Der Schweizer entschärfte den wuchtigen Kopfball von Sané im Anschluss an eine Ecke aus kurzer Distanz mit einem ganz starken Reflex ab (32.). Die nächste Möglichkeit gehörte dann wieder den Borussen. Nach Freistoß kam Plea in der Mitte zum Kopfball, scheiterte aber am glänzend parierenden Fährmann (37.). Eine starke Aktion von beiden. Auf der Gegenseite hatten die Borussen dann Glück, dass der völlig freie Uth den mussglückten Pass von Jantschke nicht nutzen konnte und die Kugel am Tor vorbei schob (41.). Und kurz vor der Pause bewahrte Sommer den VfL dann mit einem erneut starken Reflex gegen Uth vor dem Ausgleich (43.).
So ging es aus Sicht der Borussen mit einer knappen, aber verdienten Führung zum Pausentee. Auch wenn Schalke zum Ende des ersten Durchgangs besser wurde, waren die Borussen über weite Strecken spielbestimmend und stellten die Gäste mit ihrem schnellen Kombinationsspiel immer wieder vor Probleme.
Schalke stellte Borussia vor Probleme, aber ohne gefährlich zu werden
Zum zweiten Durchgang kamen beide Mannschaften unverändert zurück auf den Rasen. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff landete der Ball dann erstmals in den Maschen von Sommer, doch Gräfe entschied sofort auf Abseits (50.). Anders als zu Beginn der Partie hatten die zweiten 45 Minuten einen eher ruhigeren Beginn. Borussia hatte weiterhin mehr Ballbesitz, während Königsblau früh angriff.
Mittlerweile war eine Stunde rum und Schalke wurde bissiger und stellte die Borussen ab und an vor Probleme. Folgen hatte das zunächst aber gerade auch deshalb nicht, weil die Angriffe zu harmlos waren. Tedesco reagierte und brachte mit Embolo und Teuchert gleich zwei Offensivleute.
Zakaria verpasst Entscheidung, Hofmann an den Pfosten
Auf der Gegenseite gefiel Hecking die zu diesem Zeitpunkt allzu passive Herangehensweise seiner Mannschaft natürlich ganz und gar nicht und rief sie von der Seitenlinie zur Fasson. Dann hatte Zakaria die Entscheidung auf dem Kopf, setzte die Kugel aber knapp neben den Pfosten (65.). So stand das Spiel weiter auf des Messers Schneide. Etwas mehr als eine Viertelstunde vor Schluss hätte dann Hofmann für die Entscheidung sorgen können, doch der Mittelfeldmann setzte die Kugel an den linken Pfosten (74.).
Joker Herrmann sticht, Embolo per Sonntagsschuss zum Ehrentreffer
Doch dann kam Herrmann, sah, schoss und traf! Elf Minuten nach seiner Einwechslung legte der Flügelflitzer nach Flanke von Wendt die Kugel mit seinem präzisen Flachschuss zum 2:0 in die Maschen (77.).
Damit war der Drops im Borussia-Park zu Gunsten der Fohlen gelutscht. Schalke war erlegt und konnte nicht mehr, die Borussen verwalteten die Partie und brachten den zweiten Dreier routiniert über die Zeit. Daran änderte auch der sehenswerte Treffer vom eingewechsekten Embolo in der Nachspielzeit nichts. So stand am Ende ein verdienter 2:1-Sieg für die Borussen, die genau zum richtigen Zeitpunkt den zweiten Treffer nachlegten, so für die endgültige Entscheidung sorgten und nun mit starken sieben Punkten und 5:2 Toren zur oberen Tabellenhälfte gehören. So kann es weitergehen.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Jantschke, Wendt – Strobl – Hofmann, Zakaria (72. Kramer) – Hazard, Johnson (66. Herrmann), Plea (85. Neuhaus)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Cuisance, Traoré
FC Schalke 04: Fährmann – Sané, Naldo, Nastasić – D. Caligiuri, Mendyl (25. Schöpf) – Rudy, Bentaleb – Di Santo (67. Embolo) – Burgstaller (67. Teuchert), Uth
Weiter im Kader: Nübel (ETW), Baba, Harit, Serdar
Tore: 1:0 Ginter (03.), 2:0 Herrmann (77.), 2:1 Embolo (90.+3)
Gelbe Karten: – / Mendyl, Schöpf, Nastasić, Embolo
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 54.022 (Borussia-Park, ausverkauft)