
Dank eines 2:1-Sieges beim VfB Stuttgart steht Borussia Mönchengladbach erstmals seit vier Jahren wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals. Das Sturm-Duo um Marcus Thuram und Alassane Plea drehte mit seinen Treffern einen 0:1-Rückstand und sorgte dafür, dass die Kugel der Fohlenelf am kommenden Sonntag mit in der Lostrommel vertreten ist.
Borussias Trainer Marco Rose hatte in Stuttgart seit langem mal wieder alle Mann an Bord und nahm im Vergleich zum Remis bei Union Berlin drei Änderungen in der Startelf vor: Yann Sommer bekam mal eine Verschnaufpause, Tobias hütete das Tor. Zudem begannen Florian Neuaus und Lars Stindl anstelle von Denis Zakaria und Hannes Wolf, der ab sofort „richtiger“ Borusse ist.
Gleich der erste Angriff sitzt beim VfB
Der Pokalabend begann für die in Schwarz spielende Fohlenelf mit einer eiskalten Dusche. Im Anschluss an die erste Ecke der Borussen schalteten die Schwaben blitzschnell um und marschierten nach vorne. Wamangituka schnappte sich am eigenen Strafraum und trieb die Kugel nach vorne, enteilte Stindl, ließ im Strafraum unter anderm Stindl links liegen und vollendete flach ins rechte Eck zum 1:0 für den VfB (2.).
Ein gleichermaßen tolles und vermeidbares Tor aus Sicht der Borussen, die sich regelgerecht haben auskosten lassen und nun früh einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Das taten die Borussen zunächst mit zaghaften Versuchen wie dem von Thuram, dessen Schuss genau in die Arme von Bredlow flog (11.). Auf der Gegenseite fast das 2:0 durch González, doch der Argentinier kam im Fünfer in Rücklage und köpfte am Tor vorbei (12.). Eine Minute später hatte Sippel beim Schuss von Mangala keine Probleme (13.).
Fohlenelf wird sicherer und besser
Der VfB war die bessere Mannschaft, während die Fohlenelf noch sichtlich am frühen Gegentor zu knabbern hatte. Nach vorne kam relativ wenig von den Borussen, die sich schwer taten, ihr gefährliches Umschaltspiel aufzuziehen. Den Grabs nach knapp zwanzig Minuten, als Thuram in die Mitte spielte, wo Mavropanos die Kugel fast in die eigenen Maschen bugsiert hätte, ehe Anton vor der Torlinie klärte (19.).
Das war so etwas wie ein ‚Hallo, wie sind auch noch da!* der Borussen, die in der Folgezeit besser im Spiel waren und zunehmend sicherer wurden. Stindl brachte dann mal eine scharfe Flanke nach innen – allerdings an Freund und Feind vorbei (22.).
Thuram bringt die Fohlen wieder ins Spiel
Die Borussen bestimmten weiterhin das Geschehen, hatten mehr Ballbesitz, bewegten sich gut und suchten den Weg nach vorne. Bis zum Sechzehner gelang das auch ganz gut, doch dann stand der VfB dicht gestaffelt und ließ kaum Abschlüsse zu. In der 36. Minute dann eine gute Möglichkeit zum Ausgleich, doch Plea bekam nach Zuspiel von Thuram im Strafraum nicht genügend Druck hinter das Leder, so dass Bredlow wenig Mühe hatte, zupacken konnte.
Eigentlich sprach dann so ziemlich alles für eine knappe Pausenführung des VfB, doch dann kam Thuram mit einem Hammer-Tor und glich In der Nachspielzeit zum 1:1 aus. Über Ginter, Plea und Stindl landete das Leder rechts im Strafraum bei Thuram, der kurz nach innen zog und dann mit einem klasse Schlenzer aus dreizehn Metern sehenswert ins linke Eck vollendete (45.+1). Ein verdienter Ausgleich zur Pause für die Fohlenelf, die nach dem Rückstand kurz Luft schnappen musste, dann aber immer besser wurde und durch Thuram zum Ausgleich kam.
Diesmal verteilt Borussia eine kalte Dusche
Zum zweiten Durchgang schickte Rose seine Mannschaft unverändert aufs Feld. Lainer spielte einen starken Pass auf die rechte Seite zu Plea, der freie Bahn hatte. Bredlow rutschte beim Herauslaufen kurz weg. Borussias Angreifer sprintete am Keeper vorbei und schob aus spitzem Winkel ins leere Tor zur 2:1-Führung für den VfL ein. Im Kölner Keller schaute man kurz, ob ein Abseits vorlag. Doch das war nicht der fall, so dass der Treffer zählte völlig zu Recht (50.). Fortan hatten die Borussen alle Trümpfe in der Hand´, der VfB war gefordert. Das gab Räume für die Fohlenelf, die auf Konter lauerte. Nach etwas über einer Stunde nahm Rose den ersten Wechsel vor und brachte Embolo für Torschütze Plea (63.).
Zwingende Torchancen bleiben hüben wie drüben erstmal aus, weil beide Defensivverbunde hellwach waren und wenig zuließen. Auf de anderen Seite gab sich Stuttgart aber noch lange nicht geschlagen. Wenn sie mal was riskierten, mussten die Borussen schon aufpassen. Ein drittes Tor hätte sicherlich zur Beruhigung der Borussen beigetragen.
VfB versucht alles, doch die Borussen halten dicht
So aber blieb es auch in den letzten zwanzig Minuten spannend im Schwabenland. Embolo setzte dann gleich mal eine Duftmarke, doch beim Nachschubs stand Thuram im Abseits. Das war dann die letzte Aktion für den Franzosen, Wendt kam in die Partie (71.). In der Schlussphase waren die Gastgeber zwar das aktivere Team, doch auch die Borussen machten mit und hielten zudem den Laden dicht. Mittlerweile schüttete es im Schwabenland und das Spiel lebte von der Spannung.
Am Ende brachten die Borussen den knappen Vorsprung mit gemeinsamer Arbeit bei strömenden Regen über die Zeit, denn es gab keine sechs Minuten Nachspielt und Szenen wie beim 2:2 in der Liga… So durfte man sich über den Einzug ins Viertelfinale freuen, das erstmals seit 2017 wieder erreicht wurde (damals 2:1-Sieger beim Hamburger SV). Ein schöner und wichtiger Erfolg für die Fohlenelf, die damit übrigens weiterhin in 2021 ungeschlagen bleibt! Ausgelost wird das Viertelfinale dann am kommenden Sonntag um 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfB Stuttgart: Bredlow – Mavropanos (77. Klimowicz), Anton, Kempf – Endo, Sosa (84. Coulibaly) – Wamangituka (77. Massimo), Didavi (46. Förster), Mangala – González, Kalajdžić
Weiter im Kader: Kobel (ETW), Karazor, Stenzel, Klement, Thommy
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Hofmann (84. Zakaria), Stindl (84. Wolf), Thuram (71. Wendt= – Plea (63. Embolo)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Beyer, Jantschke, Herrmann, Touré
Tore: 1:0 Wamangituka (2.), 1:1 Thuram (45.+1), 1:2 Plea (50.)
Gelbe Karten: Mavropanos, González, Anton / Bensebaini, Stindl
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: Keine (Mercedes-Benz-Arena)