Marcus Thuram traf doppelt in Wolfsburg beim 2:2-Remis der Fohlenelf. Foto: Dirk Päffgen.
Borussia Mönchengladbach bleibt auswärts weiter sieglos. Beim VfL Wolfsburg mussten sich die Borussen trotz zweimaliger Führung am Ende mit einem Punkt begnügen. Marcus Thuram erzielte beide Tore für die Fohlenelf, die mit dem Zustandekommen des Remis hadern dürfte, mit dem Punkt aber dennoch gut leben kann.
Daniel Farke musste auch in der Autostadt auf Ko Itakura (Teilruptur des Innenbands im linken Knie) und Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbands im rechten Knie), Hannes Wolf (Schulter-OP) verzichten. Zudem stand Christoph Kramer (Teilruptur im vorderen Außenband des Sprunggelenks) nicht zur Verfügung. Für den Weltmeister rückte Alassane Plea in die Startformation, die ansonsten im Vergleich zum Derbysieg unverändert blieb.
Thuram vollendet nach einem starken Spielzug
In der Autostadt ließen beide Mannschaften den Motor zunächst ruhig anlaufen. Sowohl die Borussen als auch die Gastgeber bauten von hinten aus in Ruhe auf, ließen die Kugel laufen und hielten dabei die Räume eng. Die erste gute Gelegenheit gab es dann für die Wölfe. Svanberg setzte sich auf der Torauslinie gegen Elvedi durch und brachte die Kugel im Fallen auf Höhe des Elfmeterpunkts. Dort rauschte Gerhardt an, zog direkt – allerdings über den Querbalken (9.). Vier Minuten später gab’s die erste Ecke für die Wölfe, die allerdings nichts einbrachte (12.).
Eine Minute später rappelte es dafür dann auf der Gegenseite! Nach Balleroberung in der eigenen Hälfte machte sich Plea auf und davon und spielte genau in den Lauf von Thuram. Der bullige Angreifer schaltetet den Turbo ein, zog nach innen, und versenkte die Kugel unhaltbar in den Maschen – 1:0 für die Fohlen (13.)!
Eine nicht zwingend zu erwartende Führung für die Borussen, die aber eben ihren einzigen Torschuss mit einem tollen Angriff nutzte. Beinah hätten dann die Wölfe früh zurückgeschlagen, doch Nmecha setzte die Kugel einen guten Meter am linken Pfosten vorbei (14.). Unterdessen spielte den Fohlen die Führung natürlich in die Karten. Sie konnten abwarten und lauern, während die Kovac-Truppe nun nicht mehr machen musste.
Kaminski trifft nur den Außenpfosten, dann trifft Gerhardt
Viel kam von den Wölfen aber in der Folgezeit nicht. Was vor allem daran lag, dass die Fohlenelf taktisch hervorragend agierte, direkt drauf ging und so wenig Raum zur Entfaltung bot. Nach knapp 30 Minuten dann mal eine Schussflanke von Baku in die Mitte, wo Sommer hellwach war und zuschnappte. Allerdings hätte man den Zweikampf von Baku gegen Bensebaini zuvor durchaus abpfeifen können.
Acht Minuten vor dem Pausenpfiff dann ein starker Angriff der Wölfe. Über Lacroix und Wimmer kam Kaminski am langen Pfosten an die Kugel, traf aber lediglich den Außenpfosten (37.). Kurze Zeit später setzte Arnold die Kugel genau in die Arme von Sommer (49.). Eine gute Phase der Kovac-Truppe, der dann der Ausgleich gelang. Kaminski brachte Otavio ins Spiel, der weiterleitete auf Gerhardt, der in der Mitte völlig frei stand und zum 1:1 vollendete (43.).
Mit diesem Zwischenstand ging es dann in die Kabinen. Ärgerlich für die Fohlenelf, die eigentlich alles im Griff hatte, dann aber einmal schlief und den Ausgleich schlucken musste.
Erneut Thuram sorgt für den Blitzstart nach der Pause
Zum zweiten Durchgang gab es auf beiden Seiten keinerlei Wechsel. Die ersten Nadelstiche setzten die Borussen. Erst schnappte sich Casteels die Kugel von Thuram (46.), ehe Gerhardt den Schuss von Hofmann noch blocken konnte (47.). Die nächste Chance nutzten die Fohlen dann aber. Nach Ecke von Hofmann köpfte Thuram zunächst Otávio an, ehe er den Abpraller mit Wucht zum 2:1 in den Maschen versenkte (48.).
Ein schönes Tor der Borussen, die nach Eckbällen das torgefährlichste Team der Liga sind! Abermals waren die Rollen nun klar verteilt. Die Wölfe mussten wieder mehr riskieren, die Fohlen konnten dabei auf Fehler und Räume lauern. Zunächst hatte aber Wimmer die Möglichkeit, traf aber lediglich das Außennetz (56.).
Wolfsburg schlägt erneut zurück
Es bleibe eine intensive Partie, in der es hin und her ging. Die Borussen wollten die endgültige Entscheidung, Wolfsburg den Ausgleich. Die Wölfe taten einiges dafür, doch die Borussen hielten dagegen und ließen kaum etwas zu. Allerdings war man in dieser Phase auch etwas zu passiv und leistete sich dann einen Fehler, der erneut eiskalt bestraft wurde. Konnte verlor die Kugel im Mittelfeld nach einem Fehlpass. Wolfsburg schaltete blitzschnell um. Otávio brachte Marmoush ins Spiel, der aus der Drehung heraus zum 2:2 traf (69.).
Wieder hatten die Borussen eine Führung hergeschenkt. Die Wölfe wollten noch mehr und die Fohlen mussten dann sogar aufpassen, nicht alles aus der Hand zu geben, weil die Wölfe bissig und dranblieben. Dann gab es Freistoß für die Borussen. Bensebaini trat an und zielte aufs untere Ecke, wohin Casteels gleich hinflog und die Kugel rausfischte. Im Zuge dessen gab es ein Foul von Arnold an Thuram, nach dem man gut und gerne hätte Strafstoß pfeifen können.
Sommer rettet stark
Es blieb spannend bis zum Schluss. Paredes hatte dann den Siegtreffer für die Wölfe auf dem Fuß, doch Sommer klärte mit einem starken Reflex zur Ecke (88.). kurze Zeit später setzte Marmoush die Kugel auf die Querlatte (89.). Am Ende blieb es dann beim 2:2-Remis, über das sich die Borussen ärgern werden und aufder anderen Tiere auch froh sein drüber können, denn die Wölfe hatten in der Schlussphase den Siegtreffer auf dem Fuß. Unter dem Strich kann die Fohlenelf mit diesem Punkt gut leben.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfL Wolfsburg: Casteels – R. Baku, Lacroix (89. Guilavogui), van de Ven, Otávio – Arnold – Svanberg, (59. F. Nmecha) Gerhardt – Wimmer (73. Paredes), Kaminski (89. Wind) – L. Nmecha (59. Marmoush)
Weiter im Kader: Pervan (ETW), Bornauw, Fischer, Waldschmidt
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Scally, Friedrich, Elvedi, Bensebaini – Weigl, Koné – Hofmann, Stindl (89. Herrmann), Plea (77. Ngoumou) – Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Lainer, Jantschke, Borges Sanches, Netz, Noß, Reitz
Tore: 0:1 Thuram (13.), 1:1 Gerhardt (43.), 1:2 Thuram (48.), 2:2 Marmoush (69.).
Gelbe Karten: Wimmer, Otávio, Arnold / Weigl, Stindl, Koné
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)
Zuschauer: 26.701 (Volkswagen-Arena)