Borussia Mönchengladbach hat am Donnerstagnachmittag das Testspiel gegen den SC Preußen Münster mit 3:0 (1:0) gewonnen. Lars Stindl und Torben Müsel trafen für den VfL, zudem leisteten sich die Gäste ein Eigentor. Mamadou Doucouré musste nach 19 Minuten verletzungsbedingt das Feld verlassen, Christoph Kramer erwischte es zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Wie erwartet schickte Trainer Dieter Hecking vor rund 300 Zuschauern jene Akteure von Beginn an ins Rennen, die zuletzt wenig bis gar keine Spielpraxis bei den Profis erhalten hatten. Neben den jungen Talenten wie Mandela Egbo, Mamadou Doucouré, László Bénes und Keanan Bennetts standen unter anderem Tony Jantschke, Christoph Kramer und Raffael in der Startelf.
Auf dem Fohlenplatz übernahm die Elf, die von Kapitän Lars Stindl angeführt wurde und im gewohnten 4-3-3 agierte, von Beginn an das Kommando. In der dritten Minute hatte Keanan Bennetts den ersten Abschluss auf Seiten der Fohlenelf, scheiterte jedoch mit seinem zu zentral platzierten Schuss am Keeper. Kurze Zeit später erlief Lars Stindl einen langen Ball von Tobi Sippel, doch die Borussen konnten die Überzahlsituation vor dem Kasten nicht ausnutzen und Raffael verzog den Ball bei seinem Torschuss (11.).
Doucouré muss raus
Die Elf vom Niederrhein störte den Drittligisten früh und ließ Preußen Münster in der Anfangsphase kaum zur Entfaltung kommen. Nach 19 Minuten gab es dann eine Schrecksekunde. Mamadou Doucouré signalisierte dem Trainerteam nach einer eigenen Grätsche im Mittelfeld sofort, dass er nicht mehr weiterspielen kann. Während Doucouré sich umgehend auf den Weg in die Kabine machte, kam Florian Mayer in die Partie.
Dann wurde es kurz brenzlig vor dem Tor der Gladbacher, als Tony Jantschke über den Ball trat und Sippel gerade noch klären konnte (22.). Vier Minuten später fiel dann der Treffer, allerdings auf der Gegenseite.
Stindl mit der Führung
Bénes schlug eine Flanke von links in den Strafraum, die Lars Stindl aus kurzer Distanz per Direktabnahme in die Maschen drosch (26.). Die Führung ging vollkommen in Ordnung, auch wenn die Borussia sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht die großen Chancen herausspielen konnte.
Der VfL hatte viel Ballbesitz und probierte es vor allem über den sehr engagierten Keanan Bennetts, der den linken Flügel beackerte. Seine Dribblings und Flanken beschäftigten die Defensive der Gäste. Nach einer schnellen Kombination erlief Bénes einen Steilpass von Bennetts, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel freistehend an Schlussmann Oliver Schnitzler (31.).
Münster trifft den Pfosten
Nun blieben weitere Strafraumszenen zunächst Mangelware, bis die Borussen vor der Pause beinahe noch den Ausgleich kassiert hätten. Nach einem Eckball stand Benjamin Schwarz blank und nahm die Kugel aus 16 Metern mit vollem Risiko direkt, traf jedoch nur das Aluminium (43.). Im Gegenzug konnte Lars Stindl an der Strafraumgrenze nur noch durch ein Foulspiel gestoppt werden. Den fälligen Freistoß trat Raffael knapp über die Latte (44.).
Auch Kramer muss runter
Zur zweiten Halbzeit nahm Dieter Hecking lediglich einen Wechsel vor. Josip Drmic ersetzte im Sturmzentrum Raffael. Bei Borussia machten sich kurz nach Wiederanpfiff erneut die Sorgenfalten breit. Christoph Kramer wurde im Mittelfeld gelegt, fasste sich ans Bein und musste in Begleitung der Ärzte nach kurzer Behandlung humpelnd das Feld verlassen.
Schwarz mit Eigentor
Ein kurioses Eigentor durch Preußen Münster baute den Vorsprung für die Borussen dann aus. Benjamin Schwarz wollte einen Rückpass blind zu seinem Keeper spielen, doch dieser Stand in dieser Situation neben dem Gehäuse und konnte nicht verhindern, dass der Ball zum 2:0 über die Linie kullerte (54.).
Joker Müsel sticht
Mandela Egbo spitzelte den Ball im Sechszehner zu Lars Stindl, der von der Grundlinie auf den mittig postierten Müsel zurücklegte, der den Ball annahm, sich um die eigene Achse drehte und aus fünf Metern links unten vollendete (59.). Dann hatte Herrmann noch eine Chance, doch sein Versuch, den Ball per Drop-Kick auf den Kasten zu bringen, misslang (64.).
Villalba mit Comeback
Für Patrick Herrmann und Lars Stindl war dann Schluss. Für das Duo kamen Tobias Strobl und Julio Villalba, der nach seiner schweren Schulterprellung sein Comeback feierte, ins Spiel. Nach Ablage von Drmic hatte Villalba auch gleich eine gute Chance. Sein Schuss segelte allerdings weit über den Kasten (69.).
Viel passierte bis zum Schlusspfiff nicht mehr. Borussia spielte den Stiefel clever runter und so blieb es beim 3:0 für Borussia. Insgesamt war es ein guter Test aus Borussensicht, da viele Akteure zu ihren Einsatzzeiten kamen und der VfL die Partie gegen den Tabellenzweiten der 3. Liga zu jeder Zeit voll im Griff hatte. Bleibt zu hoffen, dass die verletzungsbedingten Auswechslungen von Doucouré und Kramer für beide ohne schwerwiegende Folgen bleiben. Eine genaue Diagnose steht bei beiden noch aus.
Die Bilder zum Spiel haben wir hier in einer Fotostrecke hochgeladen (hier klicken)
Aufstellung: Sippel – Egbo (76. Hanraths), Jantschke, Doucouré (19. Mayer), Johnson – Kramer (50. Müsel) – Bénes, Stindl (68. Strobl) – Herrmann (68. Villalba), Raffael (46. Drmic), Bennetts
Tore: 1:0 Stindl (26.), 2:0 Schwarz (54., Eigentor), 3:0 Müsel (59.)
Zuschauer: 312