Mit 4:1 gewann Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend zum Abschluss des 12. Spieltags gegen Hannover 96 und festigt nach dem neunten (!) Heimsieg in Folge den zweiten Tabellenplatz. Thorgan Hazard, Michael Lang, Lars Stindl und Joker Denis Zakaria sorgten mit ihren Toren für den hochverdienten Sieg der Fohlenelf.
Borussias Trainer Dieter Hecking hatte gegen die Niedersachen fast alle Mann an Bord. Lediglich Christoph Kramer (Außenbandverletzung im Sprunggelenk), Mamadou Doucouré (Muskelbündelriss im Oberschenkel) und Fabian Johnson (grippaler Infekt) standen nicht zur Verfügung. Ansonsten vertraute der 54-Jährige exakt der Startformation, die vor der Länderspielpause in Bremen gewonnen hatte.
Borussia verschläft den Start – und antwortet schnell
Die Partie war gerade einmal ein paar Sekunden alt, da zappelte die Kugel bereits erstmals in den Maschen – und zwar in denen der Borussen. 22 Sekunden nach Anpfiff enteilte Bobby Wood Verteidiger Oscar Wendt, tunnelte Sommer im Strafraum und schloss ganz trocken zum frühen 1:0 für die Gäste ab (1.).
Eine kalte Dusche für die Borussen, die sich davon aber nicht beirren ließen. Im Gegenteil. Nur sechs Minuten später kam die passende Antwort. Hazard profitierte von einer feinen Kombination über Plea, Hofmann und Neuhaus und schlenzte das Spielgerät mit ganz viel Gefühl zum 1:1-Ausgleich ins linke Toreck (7.). Kurze Zeit später wieder der Belgier für die Fohlen. Der Nationalspieler stand im Strafraum frei, scheiterte aber an Keeper Esser, ehe Elez den Abpraller artistisch aus der Gefahrenzone beförderte (10.).
Es war eine packende und muntere Anfangsphase im Borussia-Park, was auch daran lag, dass sich die Gäste aus Niedersachsen nicht versteckten, sondern mitmischten. Auch in der Folgezeit war es ein lebendiges Spiel mit guten Angriffen der Borussen, die mehr Ballbesitz hatten, die Mehrzahl der Zweikämpfe gewannen, aber nicht zu zwingenden Torchancen kamen.
Ginter muss ins Krankenhaus, dann sorgt Lang für die Führung
Acht Minuten vor dem Pausenpfiff dann eine Schrecksekunde. Ginter und Bazee waren aus vollem Lauf im Mittelfeld heftig mit den Köpfen zusammengestoßen. Beide Spieler blieben am Boden liegen, wirkten benommen und mussten minutenlang behandelt werden. Während Bazee anschließend erst noch weitermachen konnte, musste Ginter das Feld mit einer Trage verlassen und wurde umgehend zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gefahren. Für den Weltmeister kam Jantschke in die Partie.
Und der Allrounder war gerade einmal drei Minuten in der Partie, da durfte er schon jubeln. Im Fallen steckte Jantschke den Ball auf Lang durch, der Torhüter Esser tunnelte und zum 2:1 vollendete (44.).
Mit diesem Zwischenstand ging es nach 45 unterhaltsamen und aufregenden Minuten zum Pausentee. Für die Fohlenelf war die Führung verdient, weil sie die insgesamt gefährlichere Mannschaft waren und erst den frühen Rückstand und dann den bitteren Ausfall von Ginter gut weggesteckt hatten.
Fohlenelf entschlossen aus der Kabine, Stindl sorgt für die Vorentscheidung
Nach dem Seitenwechsel gaben die unveränderten Borussen den ersten Torschuss ab. Stindl zog aus der Distanz ab, setzte die Kugel aber einige Meter über das Tor (46.). Ein paar Minuten später versuchte es Hofmann, verfehlte das Ziel aber ebenso um mehrere Meter (52.). Dann hätte Lang beinah seinen zweiten Treffer markiert, doch dem Schweizer fehlten bei seinem Kopfball nach Freistoß von Hofmann ein paar Zentimeter (55.).
Drei Minuten später sorgte Stindl dann für die Vorentscheidung. Elvedi spielte den Ball lang auf Hazard. Der Belgier wartete mit seiner Flanke, bis Stindl in der richtigen Position war und spielte den Ex-Hannoveraner mit einer präzisen Flanke an. Der Kapitän zog in vollem Lauf sofort ab und versenkte die Kugel zum 3:1 in den Maschen (58.). Ein traumhaftes Tor!
Joker Zakaria sticht
Mit diesem Treffer war die Messe im Borussia-Park zugunsten der Borussen gesungen. Die Borussen überließen den Niedersachsen nun den Ball, bislang kam von den Roten aber kaum etwas. Rückkehrer und Gladbach-Flirt Füllkrug hing im Sturmzentrum völlig in der Luft. Auf der Gegenseite wechselte Hecking eine Viertelstunde vor Schluss in Zakaria (kam für Plea) das vierte Tor ein. Strobl spielte einen klasse Steilpass durch die allerdings auch viel zu offen stehende 96-Defensive. Zakaria hatte daraufhin aus halblinker Position viel Platz und legte den Ball von der Strafraumgrenze aus präzise ins lange Eck – 4:1 für den VfL (77.)!
Das war der Schlusspunkt unter einer Partie, die die Borussen am Ende auch in der Höhe verdient für sich entschieden und somit den zweiten Tabellenplatz festigen. Und der ist völlig verdient – weil sich die Mannschaft gefestigt präsentiert, vor allem im Abschluss eiskalt und gerade zu Hause eine Macht ist.
Die Bilder zum Spiel haben wir hier in einer Fotostrecke zusammengefasst (hier klicken)
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lang, Ginter (40. Jantschke), Elvedi, Wendt – Strobl – Neuhaus, Hofmann – Hazard, Plea (75. Zakaria), Stindl (81. Raffael)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Bénes, Herrmann, Traoré
Hannover 96: Esser – Korb, Anton, Elez, Ostrzolek – Bakalorz, Fossum (65. Wimmer) – Sarenren Bazee (45.+3 Haraguchi), Maina (71. Weydandt) – Wood, Füllkrug
Weiter im Kader: Tschauner (ETW), Albornoz, Sorg, Muslija
Tore: 0:1 Wood (1.), 1:1 Hazard (7.), 2:1 Lang (44.), 3:1 Stindl (58.), 4:1 Zakaria (77.)
Gelbe Karten: Hazard / Ostrzolek
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Siebert (Berlin)
Zuschauer: 48.692 (Borussia-Park)