
Borussia Mönchengladbach bleibt heimstark und zudem oben dran. Am Sonntagnachmittag gewannen die Borussen vor 15.000 ‚Pappfans‘ am Ende verdient mit 4:1 gegen den 1. FC Union Berlin und bleiben im Rennen um die Königsklasse. Für die Fohlenelf trafen der starke Florian Neuhaus, Alassane Plea und Marcus Thuram per Doppelpack.
Borussias Trainer Marco Rose musste weiterhin auf Fabian Johnson (muskuläre Probleme), Denis Zakaria (Knieoperation), Breel Embolo (starke Wadenprellung) und Tobias Strobl (Muskelfaserriss) verzichten. Und auch Raffael konnte nicht mitwirken. Der Brasilianer hatte sich das Fußgelenk verdreht. Dazu stand Tony Jantschke aufgrund seiner Gelbsperre nicht zur Verfügung. Für den Allroundmann verteidigte Ramy Bensebaini von Beginn an und postierte sich in der Viererkette, mit der Rose wieder im 4-3-3 spielen ließ.
Im Vergleich zum Remis in Bremen nahm Rose zudem weitere zwei Änderungen vor: Patrick Herrmann und Jonas Hofmann bekamen den Vorzug vor Oscar Wendt und Christoph Kramer.
Neuhaus trifft und erzielt Borussias 3.000 Bundesliga-Tor
Die von Rose offensiv aufgestellte Fohlenelf zeigte von Beginn an, dass sie an diesem Nachmittag bei tollstem Fußballwetter und vor 15.000 ‚Pappfans‘ als Sieger vom Platz gehen möchte. Zurückhaltung war da erstmal kein Thema. Die Borussen agierten nach vorne hin sehr variabel und passten zudem hinten auf. Zwingende Torchancen ergaben sich aber in der Anfangsviertelstunde nicht, weil Union früh störte und die Räume eng machte. Zwei Ecken (12.,13.) und einen Fernschuss von Thuram gab für die Borussen.
Dann aber kam Flo Neuhaus, setzte sich gleich gegen mehrere Unionen durch, und traf. Nach Zuspiel von Herrmann ließ sich Neuhaus auch von Friedrich nicht abschütteln und versenkte die Kugel über den Innenpfosten hinweg zum 1:0 in den Maschen (17.). Mit seinem vierten Saisontor hat sich der Youngster zudem in die Geschichtsbücher des Klubs eingetragen, denn die Führung war das 3.000 Bundesliga-Tor der Borussen.
Thuram erhöht vor der Pause auf 2:0
…die in der Folgezeit alles im Griff hatten. Die Gäste aus der Hauptstadt kamen kaum zu Offensivaktionen. 59 Prozent Ballbesitz und 7:3 Torschüsse nach etwas über einer halben Stunde untermauerte die Überlegenheit der Borussen, die zu diesem Zeitpunkt verdient in Führung lagen. Und kurz vor dem Pausenpfiff legten die Borussen nach. Nach einem starken Angriff über Stindl und Plea war es Thuram, der am langen Pfosten lauerte und per Kopf zum 2:0 vollendete (41.). Ein perfekter Schlag vor der Pause, mit dem die Borussen verdient in die Kabinen gingen.
Andersson macht es wieder spannend
Zum zweiten Durchgang schickte Rose seine Mannschaft unverändert auf den perfekten Rasen. Und so weitermachen wie in den ersten 45 Minuten sollten und wollten auch die Borussen. Doch fünf Minuten nach Wiederanpfiff nutzte Union einen Freistoß, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Ingvartsen verlängerte mit dem Kopf in den Strafraum, wo Andersson Sieger gegen Stindl blieb und unbedingt einsetzten konnte (50.). Für „Die Eiseren“ war das verdient, denn sie kamen entschlossen und aktiv aus der Kabine.
Drei Minuten später war Herrmann drauf und dran, den alten Vorsprung wieder herzustellen, doch Schlotterbeck hatte so gerade noch den Fuß dazwischen und fälschte ab zur Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte (53.). Drei Minuten später zirkelte Bensebaini einen Freistoß einen guten Meter daneben (56.).
Thuram stellt alten Vorsprung wieder her
Dann aber machte es Thuram besser und stellte den alten Vorsprung wieder her. Im Gegenpressing holte sich die Fohlenelf die Kugel, die Plea mit einem perfekten Pass weiter zu Thuram leitete. Der Franzose lauerte am linken Pfosten und schob cool zum 3:1 ein (59.). Für den Angreifer war es der 10. Saisontreffer und der zweite Bundesliga Doppelpack. Unterdessen war diese Vorlage für Plea bereits die 10. in dieser Spielzeit (10 Tore).
Plea setzt noch einen drauf, Stehende Ovationen für Doucouré
Der Treffer kam zur richtigen Zeit für die Borussen, die ihren Stiefel in der Folgezeit souverän runterspielten und nichts mehr anbrennen ließen. Im Gegenteil: Neun Minuten vor Schluss setzte Plea ich einen drauf und erzielte sein 10. Saisontor (81.). Eine weitere tolle Geste von Rose war dann die Einwechslung von Mamadou Doucouré, der in der Schlussminute für Neuhaus in die Kabine kam und so sein Bundesliga-Debüt feiern durfte.
Unter dem Strich stand ein völlig verdienter und souveräner 4:1-Sieg für die Borussen, die mit dem 10. Heimsieg aufgrund der um drei Tore besseren Tordifferenz zumindest bis Montagabend auf Champions League-Platz drei bleiben. Und es fehlt noch ein Punkt aus den verbleibenden vier Spielen, um auch theoretisch die nahezu feststehende Teilnahme am internationalen Geschäft einzutüten. Das ist schonmal ohne Frage ein Erfolg!
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini (90. Wendt) – Herrmann (72. Kramer), Neuhaus (90. Doucouré), Hofmann (82. Traoré) – Stindl (82. Bénes) – Plea, Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Kurt, Müsel, Quizera
Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Schlotterbeck, Subotic (46. Kroos) – Trimmel, Gentner (80. Ujah), Prömel, Lenz (60. Ryerson/65. Mees) – Ingvartsen (80. Malli), Bülter – Andersson
Weiter im Kader: Nicolas (ETW), Hübner, Schmiedebach, Abdullahi
Tore: 1:0 Neuhaus (17.), 2:0 Thuram (41.), 2:1 Andersson (50.), 3:1 Thuram (59.), 4:1 Plea (81.)
Gelbe Karten: Hofmann, Lainer, Neuhaus / Bülter, Friedrich
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Zuschauer: Keine (Borussia-Park)