Marcus Thuram erzielte gegen den SV Oberachern einen lupenreinen Hattrick. Foto: Dirk Päffgen.
Borussia Mönchengladbach hat den Auftrag, in die zweite Runde des DFB-Pokals einzuziehen, erledigt. Am Samstagnachmittag gewannen die Borussen gegen Oberligist SV Oberachern deutlich mit 8:0. Im Freiburger Dreisamstadion erzielten Marcus Thuram per Hattrick, Jonas Hofmann per Doppelpack, Ramy Bensebaini, Lars Stindl, Joe Scally und Florian Neuhaus die Tore für die Fohlenelf, die souverän ihre erste Pflichtspielaufgabe der Saison meisterte. Nico Huber traf für den SVO
Daniel Farke musste in seinem ersten Pflichtspiel weiterhin auf Simon Walde (Nasenbeinbruch), Hannes Wolf (Muskelverletzung im Oberschenkel), Marvin Friedrich (Muskelfaserriss im Oberschenkel) Tobias Sippel (Corona-Fall im direkten Umfeld), Manu Koné und Jordan Beyer (beide Trainingsrückstand) verzichten. Zudem fehlte Yann Sommer aufgrund von Oberschenkelproblemen. Für den Schweizer hütete Moritz Nicolas das Tor, während Nachwuchstorhüter Jan Olschowsky als Ersatz auf der Bank Platz nahm.
Auf der anderen Seite stand Alassane Plea nasch seinem Schlag auf die Wade wieder zur Verfügung. Und der Franzose spielte dann auch gleich von Beginn an. Herrmann musste stattdessen auf die Bank. Ansonsten spielte im 4-2-3-1 exakt die Elf, die in der Vorwoche gegen San Sebastián begonnen hatte.
Fohlenelf mit Blitzstart an der Dreisam
Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Uwe Seeler ging es los für die Borussen im ersten Pflichtspiel. Dass in diesem einzig und alleine ein Sieg auf dem Plan stand, verstand sich von selbst. Und die Fohlenelf unterstrich gleich, dass sie nicht zu den Favoriten gehören will, die dem Underdog unterliegen. Nach einer tollen Kombination über Plea und Stindl durchs Zentrum kam Thuram an die Kugel. Der Angreifer blieb im Strafraum cool und schob uns rechte untere Eck zum 1:0 ein (3.).
Eine kalte Dusche für den Fünftligisten, der sich durch den frühen Rückstand aber nicht aus der Ruhe bringen ließ. Im Gegenteil. Oberachern kämpfte, machte weiter mit und auch den Abschluss. Im Anschluss an die erste Ecke probierte es Huber, drisch die Kugel aber über den Querbalken (4.). Kurze Zeit später zog Hofmann ab, verfehlte das Ziel aber knapp (7.). Zwei Minuten später verzog Awell um einige Meter (9.).
Thuram schnürt den Doppelpack
Oberachern zeigte sich weiter mutig und traute sich was. In der Defensive mussten sie dennoch gegen die natürlich individuell besseren Borussen stets aufpassen. Wenn es aber bei den Fohlen schnell ging, kam Oberachern nicht mit. So wie in Minute 22, als ein Pass in die Tiefe Hofmann fand. Der Nationalspieler fand Thuram mit einem Pass in die Mitte, der Angreifer hielt die Fußspitze hin und schob zum 2:0 ein.
Ein schönes Tor der Borussen – vom Anfang bis zum Ende. Gerade auch Thuram wusste zu gefallen und stand dann eben genau da, wo ein Angreifer stehen muss. Vier Minuten später muss es eigentlich 3:0 stehen, aber Stindl jagte die Kugel nach einem Freistoß in den Freiburger Himmel (26.).
Erneut Thuram und Hofmann machen den Deckel drauf
Und während den Borussen in Minute 34 ein Handelfmeter verwehrt wurde, so sorgten erneut Thuram und Hofmann ein paar Minuten später für die Entscheidung. Erst vollende Thuram nach einem starken Pass von Stindl zum 3:0 (36.), ehe Hofmann eine Minute später nach Balleroberung und Vorlage von Stindl durch die Beine von Keeper Redl zum 4:0 traf (37.).
Bensebaini und erneut Hofmann machen das halbe Dutzend voll
Genug hatten die Fohlen aber immer noch nicht. Nach Flanke von Hofmann setzte sich Bensebaini in der Mitte gleich gegen drei Abwehrspieler durch und traf zum 5:0 (45.). In der Nachspielzeit machte dann Hofmann das halbe Dutzend voll. Der Nationalspieler und Plea liefen alleine auf Redl zu. Plea dann uneigennützig auf Hofmann, der zum 6:0 einschob. Mit diesem deutlichen Ergebnis ging es in die Kabinen, eine Pokalsensation war bereits nach 45 Minuten Geschichte.
Stindl eröffnet den Torreigen nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel ging es dann darum, diese Aufgabe seriös und routiniert zu Ende zu bringen. Daniel Farke verzichtete zunächst auf Wechsel. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff traf dann Stindl zum 7:0. Der Kapitän nutzte eine Redl-Ballabwehr nach vorne und versenkte die Kugel in die Maschen (47.).
Stindl muss runter, Huber sorgt für den umjubelten Ehrentreffer
Die Farke-Truppe ließ Ball und Gegner weiter extrem laufen, der Oberligist kam kaum hinterher. Und die Fohlenelf hatte auch noch nicht genug vom Toreschießen. Zwölf Minuten später traf Scally zum 8:0 (59.). Eine Minute zuvor musste Stindl allerdings angeschlagen das Spielfeld verlassen. Im Zuge einer Abwehraktion hatte sich der Kapitän an den Oberschenkel gefasst und direkt signalisiert, dass es nicht weitergehen kann. Herrmann kam in die Partie (60.).
Und der war noch kaum auf dem Platz, da erzielte Nico Huber den Ehrentreffer für den SVO – und was für einen. Ein langer Ball von rechts landete bei Huber, der die Kugel stark annahm und mit dem zweiten Kontakt aus 15 Metern zum 1:8 einnetzte (61.). Ein klasse Tor des Oberligisten.
Neuhaus setzt den Schlusspunkt
Derweil nahmen die Borussen dann den Fuß vom Gas, Farke schonte die Kräfte und nahm einige Wechsel vor. Ein Tor gab es dabb aber doch noch. Von links spielte Thuram in die Mitte zu Neuhaus, der aus elf Metern ins rechte Eck zum 9:1 traf (78.).
Das war der Schlusspunkt im Dreisamstadion. Am Ende gewannen die Borussen deutlich und souverän gegen den Oberligisten und stehen somit in Ende zwei des DFB-Pokals – genau das war der Auftrag für dieses Spiel. Unterdessen bleibt zu hoffen, dass sich Lars Stindl nicht ernsthaft verletzt hat. Ist die Personaldecke in der Offensive doch eh schon dünn…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
SV Oberachern: Redl – Zwick (72. Dietrich), Leberer, Ludwig – Fritz, Gueddin, Güzelcoban (83. Knobelspies), Awell (64. Ambri), Asam – Huber (83. Stefotic), Durmus (64. Barnick)
Borussia Mönchengladbach: Nicolas – Scally (76. Lainer), Itakura, Elvedi, Bensebaini (76. Netz) – Kramer, Neuhaus – Hofmann (76. .Reitz), Stindl (60. Herrmann), Thuram – Plea (82. Borges Sanches)
Weiter im Kader: Olchowsky (ETW), Fraulo, Jantschke, Müsel
Tore: 0:1 Thuram (3.), 0:2 Thuram (22.), 0:3 Thuram (36.), 0:4 Hofmann (37.), 0:5 Bensebaini (45.), 0:6 Hofmann (45.+3), 0:7 Stindl (47.), 0:8 Scally (59.), 1:8 Huber (61.), 1:9 Neuhaus (78.)
Gelbe Karten: keine
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach)
Zuschauer: 13.000 (Dreisamstadion Freiburg)