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Anpeitscher Kramer: Im Endspurt unverzichtbar?

Nur zwei Minuten durfte Christoph Kramer in den drei Partien vor dem Werder-Spiel auf dem Feld stehen. Gegen Bremen kam er zurück in die Startelf, war Motivator, Anpeitscher und Kampfsau zugleich. Mit seiner guten Leistung gab er sein persönliches Empfehlungsschreiben für die letzten sechs Partien ab.

Es lief die achte Spielminute am Sonntagabend, als Christoph Kramer gemeinsam mit Matthias Ginter den Bremer Milot Rashica bearbeitete und Kramer auf dem Boden liegend den Ball eroberte. Das Publikum honorierte diesen gewonnen Zweikampf sofort mit Szenenapplaus, Kramer stand auf und pushte die Zuschauer mit seiner Gestik.

»All das hat zuletzt gefehlt« 

Kramer verkörperte auf dem Platz das, was die Fans zuletzt arg vermissten. Hinterher wollte er das Thema Leidenschaft aber auch nicht zu sehr hervorheben. »Ich bin kein Fan davon, wenn man immer so viel von Leidenschaft redet. Aber die letzten Wochen war es leer«, sagte Kramer nach Schlusspfiff. Vor allem im Mittelfeld trug die Systemänderung auf ein 3-5-2 dazu bei, dass die Räume eng waren und viele Zweikämpfe zwischen den Strafräumen geführt werden mussten. »Mit dem System haben wir sehr mannbezogen und intensiv gespielt. Wir haben früh gepresst, richtig Gas gegeben, unsere Emotionen und die läuferische Stärke auf den Platz gebracht«, erklärte Kramer. »All das hat zuletzt gefehlt.« 

Lauffreudigster Borusse

Christoph Kramer fügte sich nahtlos in die Mannschaft ein, machte mit großem Abstand die weitesten Wege. 12,97 Kilometer lief er am Ende. Sein Partner auf der Doppelsechs, Denis Zakaria, folgte mit 11,30 Kilometer direkt dahinter. Kramer brachte das Feuer auf den Platz, peitschte das Publikum an und versuchte immer wieder, seine Mitspieler anzustacheln. Vor der Pause ermahnte ihn Schiedsrichter Daniel Schlager, als er mit Gelb vorbelastet Davy Klaassen auf die Füße stieg. »Aber damit kann ich umgehen«, grinste Kramer. Hecking ließ ihn bis zum Ende auf dem Platz, obwohl auch Zakaria im Laufe des zweiten Durchgangs verwarnt wurde. »Sie konnten dadurch am Ende nicht mehr so hingehen, wie sie es über weite Strecken des Spiels gemacht haben. Dadurch hatten wir ein bisschen Passivität im Mittelfeld. Ich wollte aber keinen von den beiden herausnehmen, weil sie beide sehr gut im Spiel waren«, so Hecking.

»Mir tat das Spiel in Düsseldorf für die Fans leid«

Für Kramer wäre sein Startelf-Comeback perfekt gewesen, wenn die Fohlen am Ende mit drei Punkten belohnt worden wären. Doch dafür reichte es trotz aussichtsreicher Gelegenheiten nicht. Trotzdem gab es nach der Partie anerkennenden Applaus von den Rängen. »Dass wir die Zuschauer wieder ins Boot holen mussten, war klar. Mir tat das Spiel in Düsseldorf für die Fans leid. Es war der perfekte Fußballtag mit Sonne, wir hatten 10.000 Leute da und dann müssen die so ein Spiel sehen. Auch deswegen war es wichtig, dass wir heute wieder alle auf unsere Seite ziehen«, so Kramer. Die Art und Weise mit der er und seine Kollegen zu Werke gingen, lässt hoffen, dass sich die Fohlen am Samstag von einem vermutlich aufopferungsvoll kämpfenden Hannover 96 nicht den Schneid abkaufen lassen – und Kramer erneut vroneweg marschiert und als Leader agiert.

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