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Baustelle Borussia: Der Fohlenstall wartet auf seine Chance

Rocco Reitz soll sich genau wie weitere Nachwuchsspieler nachhaltig empfehlen. Foto: Dirk Päffgen

Max Eberl ist in diesen Tagen wieder stark gefragt, denn Borussias Sportdirektor plant den Kader für die neue Saison. Wie dieser aussieht, ist zwar weitestgehend klar, doch hinter einigen Spielern steht noch ein Fragezeichen. Neuzugänge gibt es jedenfalls nur, wenn die Fohlen Transfererlöse erzielen können. Sollte das nicht der Fall sein, stehen die Nachwuchsspieler aus dem Fohlenstall schon in den Startlöchern. 

Hartnäckige Gerüchte am Borussia-Park 

Am Freitagabend ist in Rom die Fußball-Europameisterschaft eröffnet worden. Gleich elf Borussen nehmen an der EM teil. In Yann Sommer, Denis Zakaria, Nico Elvedi und Breel Embolo spielen gleich vier Borussen für die Schweiz. In Jonas Hofmann, Matthias Ginter und Florian Neuhaus stehen drei Fohlen im Aufgebot von Bundestrainer Jogi Löw. 

Doch hinter einigen dieser Spieler steht noch ein dickes Fragezeichen für die Saison 2021/22. Klar ist: Denis Zakaria, Florian Neuhaus, Matthias Ginter und auch Jonas Hofmann habe alle Verträge bis mindestens Sommer 2022. Allerdings gab es zuletzt hartnäckige Gerüchte um einen Abgang des Quartetts. 

»Dass einige unserer Spieler bei anderen Klubs gehandelt werden, ist bekannt. Da viele Vereine durch Corona finanziell geschädigt sind, gibt es einen großen Verkäufermarkt und einen kleinen Käufermarkt. Noch dazu ist die Saison nicht wirklich beendet, es gibt ja noch die Europameisterschaft. Deswegen glaube ich, dass es erst sehr spät zu den ersten großen Transfers kommen wird«, erklärt Max Eberl in der aktuellen Ausgabe des ‚Fohlen-Echos‘.

Eberl: »Gesicht unserer Mannschaft wird sich verändern«

Durch das Verpassen des Europapokals hat der 47-Jährige sportlich ein Argument weniger in der Hand, um diese Akteure zu halten. »Es gibt nicht den einen Grund dafür, warum es am Ende so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Wir hatten eine Saison, die über weite Strecken mit Themen belastet war, die unsere Mannschaft betreffen. In der Bundesliga ist es uns nicht nachhaltig gelungen, unsere zum Teil guten Leistungen in Resultate umzumünzen. Die Spiele in der Champions League haben uns in einem noch strafferen Zeitplan als sonst, extrem viel Kraft gekostet. Das konnten wir in der Bundesliga nicht immer ausgleichen«, erklärt Borussias Sportdirektor im Mitglieder-Magazin. Eberl betont aber, dass »das keine Ausrede sein soll, aber eine Erklärung«.

Deshalb lautet bei den Fohlen in diesem Sommer erneut die Devise: Gebe kein Geld aus, was du nicht zuvor eingenommen hast. »Auch das Gesicht unserer Mannschaft wird sich verändern. Wie genau, das werden die kommenden Wochen zeigen. Dass wir bei Borussia traditionell nur das ausgeben, was wir einnehmen, ist bekannt. Und genau diese solide kaufmännische Herangehensweise hat dazu geführt, dass wir heute, nach 15 Monaten mit Corona, sagen können, dass wir bisher mit einem blauen Auge davongekommen sind«, so Eberl. 

Das ‚blaue Auge‘ hat Borussia dennoch einen Verlust von 16,8 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 eingebracht. Am Borussia-Park kann man »dementsprechend noch nicht abschließend sagen, wer neben den fünf Spielern, die wir bereits verabschiedet haben, noch geht – und wer möglicherweise noch kommt.« Im Fohlen-Echo spricht Borussias Sportdirektor davon, »im Zuge von Corona Kosen einsparen zu müssen; das heißt: den Kader kleiner machen«. 

Chance für den Nachwuchs 

Zwar halten die Gerüchte um Neuhaus, Thuram und Ginter weiter an. Bevor sich aber nicht ein Spieler gegen die Fohlen entscheidet, gibt es auch keine weiteren Neuzugänge. Doch diese könnten in der Krise ‚ausgerechnet‘ aus den eigenen Reihen kommen, denn die Fohlen wollen wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Borussia möchte also aus der Not wieder eine Tugend machen. Sowieso gehört dieses Vorgehen zur Fohlen-Philosophie.

»Unser oberstes Ziel ist es, in der U23 junge, talentierte Spieler auszubilden und an die Lizenzmannschaft heranzuführen«, sagte uns Roland Virkus, Borussias Direktor Nachwuchsleistungszentrum, im Mai in einem exklusiven Interview. Gleichzeitig bittet Virkus, der seit 30 Jahren zum Verein gehört, aber auch noch um etwas Geduld beim ein oder anderen Spieler. 

»Viele unserer jungen Spieler wie Mika Schroers stecken einfach noch in der Adaptionsphase und müssen noch viel dazu lernen. Platt gesagt: In der Regionalliga ist es schwieriger, ein Tor zu erzielen als in der A-Jugend. Deshalb brauchen diese Spieler noch etwas Zeit, das ist ganz normal. Diese Zeit bekommen sie bei uns. Wir wollen ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Strukturspielern und absoluten Top-Talenten in unserem Kader wissen«, so Virkus. 

Der 52-Jährige sieht, genau wie Eberl, in der Krise eine große Chance für die jungen Nachwuchsspieler, sich in der Bundesliga zu etablieren. »Das ist eine Riesenchance, nicht nur für junge Spieler bei Borussia Mönchengladbach, sondern in ganz Deutschland. Natürlich geht ein Verein immer auch ein gewisses Risiko ein, wenn er einen Nachwuchsspieler in der Bundesliga ins „kalte Wasser wirft“, weil ein Nachwuchsspieler nicht immer direkt auf Anhieb funktioniert. Man muss in diesem Fall schon mal Zeit und Geduld aufbringen. Macht man das, ist es aber auch eine große Chance«. 

Eberl nennt Spieler, die sich etablieren und beweisen sollen 

Auch Max Eberl spricht konkret davon, dem »eigenen Nachwuchs wieder eine größere Chance zu geben«, denn die Fohlen haben »einige spannende Spieler, die vielleicht bei den Profis eine größere Rolle spielen können als das zuletzt der Fall war«. In diesem Zusammenhang nennt Borussias Sportdirektor auch konkrete Namen, die sich ab dem Sommer bei den Profis etablieren und beweisen sollen. »Neben Louis Beyer, Rocco Reitz und Jan Olschowsky, die gerne weiter Druck machen können, sollen auch Luiz Skraback, Famana Quizera, Conor Noß und Jonas Kersken ihre Chance bekommen, sich im Lizenzkader zu zeigen. Es liegt an ihnen, das zu nutzen«, fordert Eberl dementsprechend auch die große Chance wahrzunehmen. 

Die nächsten Wochen werden für Max Eberl wohl alles andere als entspannt sein, denn der Sportdirektor hat mit der Kaderplanung alle Hände voll zu tun, ehe die Fohlen am 3. Juli wieder mit dem Training beginnen… 

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