Borussia präsentierte sich in der Defensive zuletzt sehr anfällig. Foto: Dirk Päffgen
In den vergangenen fünf Pflichtspielen kassierte Borussia 14 Gegentreffer. Dabei sah es zu Saisonbeginn so aus, als hätte Daniel Farke die anfällige Defensive stabilisieren können. Es gibt vielseitige Gründe, die wir in unserer aktuellen Baustelle, präsentiert von der Schotes Firmengruppe, auflisten.
Zum Saisonstart noch deutlich gefestigter
Der Saisonbeginn von Borussia Mönchengladbach war, vor allem in Hinblick auf die Defensive, sehr verheißungsvoll. In der vergangenen Spielzeit strahlte die letzte Kette alles andere als Souveränität aus, denn unter Adi Hütter kassierten die Fohlen stolze 61 Gegentore. Der Auftrag von Farke war also klar: Die Defensive stabilisieren.
In den ersten Spielen ist dies dem 45-Jährigen auch gelungen, denn nach dem fünften Spieltag stellte Borussia die viertbeste Abwehr der Bundesliga. Yann Sommer musste bis zu diesem Zeitpunkt lediglich fünfmal hinter sich greifen. Doch spätestens mit der krachenden 1:5-Niederlage beim SV Werder Bremen zeichnete sich eine komplizierte Phase ab.
Itakura-Verletzung und individuelle Fehler als Knackpunkt
Fakt ist, dass die Verletzung von Ko Itakura deutlich stärker ins Gewicht fällt als zunächst vermutet. Eigentlich wurde der Japaner als Sechser verpflichtet, doch Personalnot zwang ihn erstmal in die Innenverteidigung neben Nico Elvedi. Dort zählte das Duo bis zu seinem Innenbandanriss auch zu den stärksten der Liga. Seinen Ausfall können die Fohlen bisher nicht kompensieren, denn die 14 Gegentoren in den vergangenen fünf Spielen sprechen ihre eigene Sprache.
Aktuell fehlt der Fohlenelf die mannschaftliche Geschlossenheit im Kampf gegen den Ball, hinzu kommen viele individuelle Fehler. Nico Elvedi und Marvin Friedrich laufen derzeit deutlich ihrer Topform hinterher. Apropos: Gegen Eintracht Frankfurt leisteten sich die Gladbacher zwei Gegentore nach Fehlern im Aufbauspiel. Die Borussen kommen nach Fehlpässen und Ballverlusten nicht mehr in die Zweikämpfe und laufen dem Gegner hinterher.
Gladbach ‚verpennt‘ den Beginn des Spiels
Zudem ist die Fohlenelf zu unaufmerksam beim Spielbeginn, denn in Bremen nahm sie vier Gegentore nach 37 Minuten auf sich. Ein Problem, dass die Elf vom Niederrhein bereits in der letzten Spielzeit beschäftigte: Bei der 0:6-Niederlage im Borussia-Park gegen den SC Freiburg stand bereits nach 37 Minuten das Endergebnis auf der Anzeigetafel. Zehn Gegentreffer nach 45 Minuten sind zu viel, hieran müssen Farke und das Trainerteam kräftig arbeiten.
Positiv: Der Ballbesitz-Fußball und damit Farkes Ansatz funktionieren bisher. Mit 668,91 Ballkontakten sind die Borussen in dieser Statistik das vierterfolgreichste Team der Liga. Bei Tabellenführer Union Berlin am Sonntagnachmittag bietet sich erneut die Gelegenheit, um zu zeigen, dass es die Fohlen vor allem Defensiv deutlich besser als zuletzt gezeigt können…