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Baustelle Borussia: Die goldenen Jahre sind erstmal vorbei 

Die Offensive bei Borussia steht vor einem radikalen Umbruch. Foto: Dirk Päffgen

Zahlreiche Verträge laufen 2023 aus, weshalb Borussia im kommenden Sommer zum Handeln gezwungen ist. Der erfolgreiche Weg der letzten Jahre wird sich verändern, die Fohlen müssen sich gewissermaßen neu erfinden. Bei den Verantwortlichen ist deshalb Kreativität gefragt. Unsere aktuelle Baustelle Borussia, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Corona lässt wenig Handlungsspielraum 

Der Plan, den Borussia Mönchengladbach normalweise verfolgt, geriet in den letzten beiden Jahren stark ins Wanken. Max Eberl kaufte reihenweise junge Spieler ein, die Fohlen bildeten sie aus und verkauften sie anschließend gewinnbringend. Sicherlich lag Borussias ehemaliger Sportdirektor nicht immer goldrichtig, doch das Modell entpuppte sich insgesamt als äußerst erfolgreich. 

Corona und die schwerwiegenden Folgen der Pandemie haben den Verein ‚bis ins Mark‘ getroffen, das betonten die Verantwortlichen rund um den Borussia-Park immer wieder. Während man im Sommer 2020 alle sportlichen Leistungsträger halten konnte und das als Erfolg verkauft wurde, wurde genau das den Fohlen im vergangenen Jahr zum Verhängnis. Bestes Beispiel: Marcus Thuram. 

Der Franzose war schon auf dem Weg zu Inter Mailand, doch nach einer Verletzung rückten die Italiener vom Kauf ab, verständlich. Auch bei den Personalien Denis Zakaria und Matthias Ginter konnte Eberl keinen Durchbruch erzielen und so gingen die Borussen mit zwei Leistungsträgern in die Saison, deren Verträge 2022 auslaufen. Ein Szenario, das immer verhindert werden sollte. 

Eine Situation wie bei Matthias Ginter soll verhindert werden 

Nun konnte der Verein im Falle von Zakaria wenigstens noch eine kleine Ablösesumme von fünf Millionen Euro plus Bonuszahlungen erzielen, doch der große Gewinn blieb beim Schweizer aus. Mit Matthias Ginter hingegen gab es, so scheint es zumindest, so etwas wie einen Bruch. Beide Parteien hatten unterschiedliche Vorstellungen was eine Verlängerung und die viel zitierte ‚Wertschätzung‘ angeht. 

Und nun steht am linken Niederrhein der nächste komplizierte Sommer bevor, denn 2023 laufen die Verträge von zahlreichen Leistungsträgern aus. Es drohen bis zu zehn Abgänge, sollten Roland Virkus und Co. nicht rechtzeitig handeln. Hinzu kommt auch noch die Baustelle um Patrick Herrmann. 

Am 16. Januar 2010 feierte ‚Flaco‘ sein Bundesliga-Debüt für die Fohlen und ist ein echtes Urgestein im Verein. Bisher absolvierte er 385 Pflichtspiele für seinen Herzensklub. Ob noch viele hinzu kommen werden, steht bis dato nicht fest. Sportlich gesehen kann und konnte der mittlerweile 31-Jährige nicht mehr an die Leistungen aus vergangenen Tagen anknüpfen, deshalb muss der Verein angesichts der großen finanziellen Verluste genau abwägen, wohin die Reise geht. Fakt ist: Herrmann gehört zum Verein und man ist gut beraten, den Kontrakt nicht einfach so auslaufen zu lassen. Das würde viele Kredite verspielen. 

Zehn Verträge laufen 2023 aus 

Eben dieses Szenario möchte man bei Borussia allen voran bei den Leistungsträgern verhindern, die nämlich im Idealfall noch Geld in die leeren Kassen spülen sollen. Die Liste mit den potenziellen Abgängen ist lang: Marcus Thuram, Alassane Plea, Breel Embolo und Ramy Bensebaini dürften als heiße Kandidaten für einen Wechsel gesehen werden. Auch die Arbeitspapiere von Jonas Hofmann, Yann Sommer, Christoph Kramer, Lars Stindl, Tony Jantschke und Tobias Sippel laufen im Sommer 2023 aus. 

Nun soll und darf man sicherlich keine Horrorszenarien schnüren und befürchten, dass sich die halbe Mannschaft aus dem Staub macht. Doch man muss sich als Fan der Fohlenelf durchaus bewusst sein, dass die Offensive um Thuram, Plea und Embolo möglicherweise nur noch in den nächsten Wochen so zusammenspielt. Sportlich würden die Abgänge definitiv schmerzen, es gibt aber wohl kaum einen anderen Ausweg, als die Spieler zu verkaufen. Angesichts von schweren finanziellen Verlusten brauchen die Macher am linken Niederrhein jeden Cent. 

»Es steht der große Umbruch bevor, allerdings mit erheblich geringeren finanziellen Möglichkeiten als in den letzten Jahren. Wir werden verkaufen ohne gleichwertig ersetzen zu können«, kündigte Kaderplaner Steffen Korell erst kürzlich im ‚11Freunde‘-Magazin an. Dass die Aussagen keine leeren Worthülsen sind, sollte jedem bewusst sein. 

Die goldenen Jahren sind erstmal vorbei 

Roland Virkus kündigte bei seiner Vorstellung nämlich auch bereits an, dass die Fohlen in Zukunft wieder kreativer werden müssen. Heißt: Die jahrelang vernachlässigte Jugendarbeit soll wieder verstärkt in den Fokus rücken. Geduld heißt also aktuell das Zauberwort rund um den Borussia-Park, denn die Verantwortlichen sind gezwungen, einen neuen Weg einzuschlagen. 

Die goldenen Jahre mit Dauerteilnahmen am europäischen Geschäft scheinen vorerst vorbei, das beweist vor allem die aktuelle Saison. Mit den drohenden Abgängen und dem bevorstehenden Umbruch könnte es auch durchaus passieren, dass die Fohlen nochmals eine ähnliche Saison absolvieren. Sicherlich birgt das Unterfangen viele Risiken, bringt aber auch gleichzeitig viele Chancen auf einen kompletten Neuanfang und den Beginn einer neuen Ära mit sich…

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