Borussia Mönchengladbach hat den gewonnenen Punkt bei der TSG 1899 Hoffenheim teuer bezahlt. Lars Stindl und Raffael haben sich im Kraichgau schwer verletzt und werden der Fohlenelf wohl längere Zeit fehlen. Bitter für die Borussen und vor allem Dieter Hecking, der nun in den abschließenden Hinrundenspielen erneut umstellen muss.
Eigentlich konnte man sich nach dem torlosen Remis im Kraichgau glücklich schätzen und zufrieden sein mit dem einen Punkt, mit dem man weiterhin auf Tabellenplatz zwei steht. Starke 30 punkte nach 15 Spieltagen – im Zeitalter der 3-Punkte-Regel hatten die Borussen nur einmal eine bessere Bilanz: In der Spielzeit 2013/14 waren es 31 Punkte.
»Ich bin mit dem Unentschieden absolut einverstanden, auch wenn man natürlich nicht darüber diskutieren muss, dass wir hier glücklich einen Punkt mitnehmen«,gab Dieter Hecking nach dem Spiel bei der TSG zu und befand: »Nichtsdestotrotz haben wir kämpferisch und läuferisch eine überragende Leistung gezeigt. Spielerisch haben wir nicht das abgerufen, was wir können.«
»Können uns glücklich schätzen, dass wir einen Zähler mitnehmen«
Also alles gut am 3. Advent? Leider nein. Denn unabhängig davon, dass die Darbietung der Hecking-Truppe in der Wirsol Rhein-Neckar-Arena mehr als bescheiden war (»Wir müssen ehrlich zugeben, dass das Ergebnis das Beste an dem heutigen Spiel ist. Wir haben keine besonders gute Leistung gezeigt und können uns glücklich schätzen, dass wir einen Zähler mitnehmen«, brachte es Florian Neuhaus auf den Punkt), hatten die Fohlen die Heimreise mit zwei gleichermaßen schmerzhaften und gravierenden Ausfällen angetreten.
Erst war Lars Stindl nach einem Laufduell mit Adams zu Boden gegangen und musste dann nach einer knappen Stunde ausgewechselt werden, ehe Raffael vier Minuten nach seiner Einwechslung in der 80. Minute schon wieder das Feld verlassen musste. Der Hoffenheimer Joelinton war nach einem Zweikampf genau auf die Schulter des Brasilianers gefallen.
Schlüsselbeinbruch bei Raffael, Sprunggelenksverletzung bei Stindl
Bei beiden sah es nicht gut aus und die bereits nach Spielende von Coach Dieter Hecking schlimmen Befürchtungen sollten sich dann am 3. Advent bestätigen. Wie Borussen am Sonntag bekanntgaben, hat sich Raffael in Sinsheim das Schlüsselbein gebrochen und wird noch heute in einem Heidelberger Krankenhaus operiert.
Bei Lars Stindl, der sich eine Verletzung am linken Sprunggelenk zugezogen hatte, steht eine genaue Diagnose noch aus. Allerdings ist zu befürchten, dass sich der Kapitän erneut eine Syndesmosebandverletzung im linken Sprunggelenk zugezogen hat. Genau die Verletzung, die ihm auch schon die WM in Russland kostete.
Wie dem auch sei. Lars Stindl und vor allem Raffael werden der Fohlenelf vermutlich längere Zeit fehlen, wobei der Verein am Sonntagmittag mitteilte, dass sich am Montag entscheiden werde, ob Stindl tatsächlich am Dienstag gegen Nürnberg ausfallen werde. So oder so hat das Verletzungspech die Borussia wieder voll eingeholt. So ist die Personaldecke vor den beiden abschließenden Hinrundenspielen am kommenden Dienstag gegen Nürnberg und am Freitag in Dortmund noch dünner geworden, als sie eh schon ist.
Gerade im Offensivbereich fehlen Hecking jetzt Alternativen. So könnte Josip Drmić noch einmal die Möglichkeit bekommen, zumindest im 18er-Kader zu stehen. Ob das auch auf Tony Jantschke, Christoph Kramer und Jonas Hofmann zutreffen wird, ist fraglich und bleibt abzuwarten.
Schon die Ausfälle in Hoffenheim waren für die dort junge Fohlenelf zu viel. Die Borussen gehen kurz vor Weihnachten personell auf dem Zahnfleisch und müssen jetzt noch einmal alles mobilisieren und sich zusammenreißen, ehe es in den verdienten Winterurlaub geht.