
Borussia ist am Sonntagabend beim Auswärtsspiel in Dortmund in seine Einzelteile zerfallen. Zum wiederholten Male in dieser Saison zeigten die Fohlen am Ende eine peinliche Vorstellung. Phasenweise konnte die Mannschaft von Adi Hütter zwar mithalten, scheiterte aber mal wieder an sich selbst. Die Mannschaft ließ sich einmal mehr richtig hängen.
Letztlich passte der Auftritt von Borussia Mönchengladbach bei Borussia Dortmund zum Wetter im Westfalenstadion: Einfach nur mies. Am Ende prangerte das Endergebnis auf der Anzeigetafel, mit 0:6 ließen sich die Fohlen bei der ungeliebten Namenscousine regelrecht ‚abschlachten‘. Und das obwohl die Mannschaft von Adi Hütter ganz gut in die Partie fand.
Mal wieder die Chancen nicht genutzt
»Wir hatten in der ersten Halbzeit drei Riesenchancen, von denen wir die eine oder andere einfach hätten nutzen müssen. Wir wollten Dortmund unsicher machen, das war unser Plan, auch wenn das Anlaufen nicht ganz so gut geklappt hat zu Beginn. Wir haben in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht genutzt«, beschrieb Jonas Hofmann den ersten Spielabschnitt.
Die Dortmund waren vor dem Tor einfach eiskalt. Eben das schaffte die Elf vom Niederrhein nicht, die selbst drei gute Torchancen hatte. Das Spiel hätte also zur Halbzeit auch gut und gerne 2:2 stehen können, tat es aber nunmal nicht. Christoph Kramer sagte, dass die Mannschaft auch »nach dem 0:2 immer noch an sich geglaubt hat«. Bis zur 70. Minute hielt die Fohlenelf auch noch recht gut, was dann folgt glich allerdings einem Offenbarungseid.
Innerhalb von nur 20 Minuten brach Borussia völlig auseinander und ließ sich nahezu wehrlos weitere vier Tore ‚einschenken‘. Erschreckend, dass die Fohlenelf zum wiederholten Male in dieser Saison in ihre Einzelteile zerfällt. Mittlerweile haben die Gladbacher 46 Gegentore auf dem Konto, nur Fürth ist schlechter.
Fohlen fallen auseinander
»Die zweite Halbzeit würde ich mal als sehr unreif beschreiben«, wurde Hofmann deutlich. »Wir haben uns mit sechs Toren abschießen lassen. Die Tore darf man nicht so einfach kassieren. Das Ergebnis hört sich allerdings härter an als es ist, denn wir haben es uns in den ersten 45 Minuten wegnehmen lassen«, so der 29-Jährige. Dennoch fand es auch der Nationalspieler »schwer, dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen«.
Kramer war nach der deutlichen und peinlichen Pleiten ebenso bedient: »Wir hatten eine Vielzahl von Torchancen und haben uns nicht aufgegeben. Trotz Rückstand zur Pause waren wir dran. Solch eine Niederlage darf uns in der Form niemals passieren. Bei so einem Ergebnis hadert man dann auf dem Platz schonmal und geht nicht mehr mit letzter Konsequenz zur Sache. Das ist heute leider Böse geworden.«
Böse wird es auch beim Blick auf die Tabelle: Zwar beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz 16 nach wie vor vier Punkte, doch mit solch einer Leistung wird es gegen jeden Gegner schwer in der Bundesliga zu bestehen. »Wir machen in allen Bereichen zu viele Fehler und deshalb stehen wir dort, wo wir eben nunmal stehen«, sagte Kramer.
Wie soll Borussia so den Turnaround schaffen?
Adi Hütter haderte mit Kleinigkeiten, denn bis zur 70. Minute war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft einverstanden. »Wir hatten gute Möglichkeiten, konnten das Tor aber leider nicht machen. Auf der einen Seite schießt Jonas Hofmann an die Latte und der Ball springt raus, auf der anderen Seite schießt Marius Wolf an die Unterkante der Latte und der Ball geht rein. Das hat heute den Unterschied gemacht«.
Nach dem dritten Gegentor sind die Gladbacher allerdings »auseinandergefallen, das geht so einfach nicht«. Nicht umsonst spricht der 52-Jährige nach zuletzt zwei ordentlichen Spielen von einem Rückschlag. Dieser bedeutet eben auch, dass die Diskussionen um seine Person nun mutmaßlich wieder lauter werden. Borussia schafft einfach nicht den Turnaround und macht sich das Leben selber schwer…