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Borussia gibt Zwei-Tore-Führung aus der Hand und verliert in Stuttgart

Mal wieder hängende Köpfe bei Borussia nach der Niederlage in Stuttgart. Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller

Der VfB Stuttgart setzte sich am Samstagabend mit 3:2 gegen Borussia durch. Dabei brachten Alassane Plea und Marcus Thuram die Fohlen mit zwei Toren in Führung und die Fohlen waren in Halbzeit eins vor dem Tor noch eiskalt. Im zweiten Durchgang allerdings folgte keine Entlastung mehr und fehlende Zuordnung in der Abwehr kosteten der Fohlenelf etwas Zählbares. Letztlich geht die Niederlage völlig in Ordnung, die Gladbacher boten spielerisch zu wenig an. 
Borussia Mönchengladbach musste im 100. Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart weiterhin auf Marvin Friedrich verzichten. Der Neuzugang leidet weiterhin an einem grippalen Infekt und wir bis zum Wochenende nicht rechtzeitig fit. Auch Jordan Beyer fehlte, der Innenverteidiger sitzt eine Gelbsperre ab. Lars Stindl hingegen ist nach seinem Innenbandriss im Knie wieder auf einem guten Weg, braucht allerdings noch etwas Zeit. 
Gegenüber dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg in der Vorwoche wechselte Adi Hütter zwei Mal. Für den gelbgesperrten Jordan Beyer rückte Manu Kone in die Startelf, für den erkrankten Stefan Lainer (Magen-Darm) kam Joe Scally zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz von Beginn an im Jahre 2022. Hütte setzte zu Beginn nochmals auf die Viererkette in der Defensive. 
Und diese wurde in den ersten Minuten von den Schwaben gefordert, denn die Hausherren stellten die Fohlenelf durch hohes Anlaufen zunächst vor Probleme im Aufbauspiel. Dennoch fanden die Borussen mit schnellem Spiel ein probates Mittel und hatten nach sechs Minuten durch Ramy Bensebaini die erste Mini-Chance, der Algerier schoss sich aber selbst an. Der VfB hingegen gab nach neun Minuten durch einen Schuss von Führich das erste nennenswerte Lebenszeichen von sich. 
Plea bringt Borussia in Führung 
Nur zwei Minuten später näherten sich die Schwaben erneut dem Tor von Yann Sommer, als Sosa auf der rechten Seite frei zum Abschluss kam. Borussias Schlussmann durfte und musste sich kurze Zeit später gegen Tiago Tomas auszeichnen, der Stuttgarter nutzte eine Unachtsamkeit in der Defensive der Fohlen (12.). 
Borussia ließ sich von dieser großen Chance allerdings nicht aus der Ruhe bringen, ganz im Gegenteil. Kurz vor dem Stuttgarter Sechzehner spielte Alassane Plea mit Florian Neuhaus einen Doppelpass, der Franzose kam zum Schuss und vollendete zum 1:0 für die Fohlenelf (14.). Ein tolles Tor, dass sich Plea selbst auflegte und stak abschließen konnte. 
Stuttgart musste sich erstmal von dem Schock des Gegentreffers erholen und fand daraufhin kein Mittel gegen die gut stehende Viererkette der Gladbacher. Die Borussen hingegen lauerten auf Ballgewinne, um dann möglichst schnell nach vorne spielen zu können. Erst zehn Minuten nach dem Gegentreffer meldete sich der VfB mit einem Kopfball von Kalajdzic wieder zurück, der Versuch landete allerdings neben dem Tor (24.).
Thuram legt vor der Halbzeit nach, Stuttgart kontert 
Bis auf das sehenswerte Tor von Plea war von den Gästen vom linken Niederrhein allerdings nach einer halben Stunde offensiv nicht allzu viel zu sehen, stattdessen konzentrierten sie sich auf eine gute Defensivarbeit und schnelle Ballgewinne. Doch wenn die Fohlenelf nach vorne kam, dann wurde es gefährlich. Hofmann schnappte sich den Ball im Mittelfeld und spielte auf die linke Außenbahn zu Alassane Plea. Der Franzose sah am langen Pfosten seinen Landsmann Marcus Thuram, der den Ball dann im Fünfmeterraum zum 2:0 über die Linie brachte (35.). 
Stuttgart machte das Spiel, Borussia die Tore. Beide Treffer waren absolut sehenswert herausgespielt und die Fohlen zeigten sich vor dem Tor eiskalt. Trotzdem war es Endo, der die Hausherren wieder heranbrachte. Der Stuttgarter profitierte von einer unfreiwilligen Vorlage von Ramy Bensebaini, der die Kugel genau vor die Füße des Japaners spielte und der aus rund elf Metern leichtes Spiel hatte (38.). 
Bis zur Halbzeit ließen beide Mannschaften nichts mehr anbrennen und kamen jeweils nicht mehr zu nennenswerten Chancen. Borussia ging mit einer Führung in die Pause und profitierte von der hohen Effektivität: Zwei Torschüsse, zwei Tore. Auf dem Papier waren die Schwaben die bessere Mannschaften, schlugen aber zum Glück noch keinen allzu großen Profit daraus. 
Stuttgart trifft kurz nach der Pause 
Das Spiel ging nach der Halbzeit nahtlos da weiter, wo es in den ersten 45 Minuten endete. Stuttgart kam mit frischen Wind und vom Anschlusstor beflügelt aus der Halbzeit und drückte Borussia weit in die eigene Hälfte. Endo hatte dabei per Kopfball die erste Gelegenheit im zweiten Spielabschnitt (48.). Anschließend wird es kurios. 
Tiago Tomas startete auf der linken Seite und kommt zur Flanke, Matthias Ginter konnte aber nicht wirklich klären und spielte die Kugel direkt vor die Füße von Kalajdzic. Der wiederum nutzte die Unordnung in der Gladbacher Hintermannschaft und zog ab. Jedoch wurde der Ball von Bensebaini abgefälscht, Führich war blitzschnell und verwandelte mit dem Kopf zum 2:2 (51.). Wie schon beim 1:2 verpassten es die Fohlen erneut das Spielgerät eindeutig zu klären und zeigten sich ungeordnet. 
Sommer hält Borussia im Spiel 
Nach dem Ausgleich der Hausherren änderte sich wenig am Spielverlauf, Borussia spielte wieder die abwartende Rolle und ließ sich in die eigene Hälfte drängend und sorgte für wenig Entlastung. Die Fohlen schafften es aber auch nicht, die Schwaben durch Pressing in Gefahr zu bringen, ließen sie stattdessen bis zum Strafraum gewähren. Die Fohlen durften sich bei Yann Sommer bedanken, dass es nicht schon längst 3:2 für den VfB stand. 
Der Schweizer entschärfte einen Schuss von Tiago Tomas mit einer Weltklasse-Parade, die Hintermannschaft von Borussia sah dabei mal wieder alles andere als gut aus, denn der Stuttgarter stand bei seinem Versuch völlig frei (66.). Die Fohlen sorgten nach einem Angriff über die linke Seite und nach Abschluss von Florian Neuhaus zumindest nochmals ein wenig Entlastung, die anschließende Ecke brache aber kein Ergebnis (71.).
Stattdessen zeigte sich der VfB abermals gefährlich vor dem Tor der Fohlen: Neuhaus missglückt eine Kopfball-Rückgabe an Yann Sommer, fast wäre Marmoush noch der große Nutznießer gewesen, Ginter und Neuhaus konnte aber im Verbund in letzter Sekunde schlimmeres verhindern (74.). Das Remis war für die Gäste schmeichelhaft, die Führung der Hausherren längst überfällig. Eben auch, weil die Borussen für keinerlei Entlastung sorgen konnten. 
Eher konnte sich die Mannschaft von Adi Hütter noch bei der schlechten Chancenverwertung der Schwaben bedanken. Nach einem Ballverlust von Plea schaltete Stuttgart blitzschnell um und letztlich kam Marmoush im Strafraum völlig frei zum Kopfball, die Kugel landete neben dem Gehäuse von Sommer (79.). Die Szene wurde allerdings ohnehin wegen Abseits abgepfiffen, dennoch viel Glück für die Fohlen. 
Nachlässigkeit von Borussia bestraft 
Doch irgendwann war auch das Glück aufgebraucht und es kam, was angesichts des Spielverlaufes kommen musste. Sommer konnte erneut nach einem Stuttgarter Freistoß schlimmeres verhindern, doch die Kugel war noch in der gefährlichen Zone. Sosa brachte die Flanke herein und Kalajdzic schoss zur, man muss es so schreiben, längst überfälligen Stuttgarter-Führung zum 3:2 (83.). Der Österreicher konnte ungehindert und mit viel Ruhe treffen, da die Grundordnung der Borussen fehlte. Gleich vier Stuttgarter Spieler waren im Rückraum völlig frei, so etwas darf einfach nicht passieren. 
Die Verunsicherung bei den Fohlen war zu spüren, denn Marmoush erzielte sogar noch das 4:2, das aber wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde (87.). Borussia fand keine Antwort mehr und unterlag am Ende den Stuttgartern mit 3:2. Eine schmerzliche, aber verdiente Niederlage für die Fohlen, die spielerisch einfach zu wenig anboten und für keine nennenswerte Entlastung im zweiten Durchgang sorgen konnte. Der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf blieb aus, stattdessen rückt ein direkter Konkurrent wieder näher heran. 
Die Kurzstatistik zum Spiel:
VfB Stuttgart: Müller – Mavropanos, Anton, Ito, Sosa – Endo, Karazor – Marmoush 89. Coulibaly), Tiago Tomas (90. Egloff), Führich (90. Förster) – Kalajdzic
Weiter im Kader: Bredlow (ETW), Ahamada, Managua, Massimo, Mola, Thommy
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Bensebaini, Elvedi, Ginter, Scally – Kone (72. Embolo), Kramer, Neuhaus – Plea (84. Netz), Hofmann – Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Gaal, Benes, Noß, Bennetts, Herrmann
Tore: 0:1 Plea (14.), 0:2 Thuram (35.), 1:2 Endo (38.), 2:2 Führich (51.), 3:2 Kalajdzic (83.) 
Gelbe Karten: – Bensebaini
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Christian Dingert (Gries)
Zuschauer: 25.000 (Mercedes-Benz Arena, Stuttgart)

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