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Borussia hat um spätes Gegentor »in der letzten halben Stunde extrem gebettelt«

Christoph Kramer sprach nach dem Spiel die Probleme an. Foto: Dirk Päffgen

Im Auswärtsspiel bei Union Berlin ging Borussia in letzter Sekunde k. o. und fuhr mit leeren Händen nach Hause. Das Gegentor zeichnete sich im Spielverlauf ab, da die Fohlen in der zweiten Halbzeit das Fußballspielen nahezu einstellten und für keine Entlastung sorgten. Unser Nachbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

»Wir wollen uns Schritt für Schritt nach vorne bewegen«, sagte Daniel Farke vor dem Spiel zwischen Union Berlin und Borussia Mönchengladbach. Doch das, was seine Mannschaft am Sonntagnachmittag letztlich präsentierte, war ein weiterer Schritt rückwärts. Die Fohlen kassierten die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Folge und sind in der Bundesliga bereits seit drei Spielen ohne Sieg. Dabei fing die Partie noch so gut an, denn Nico Elvedi brachte die Elf vom Niederrhein in Führung. 

Eine gute Halbzeit reicht nicht aus 

»Heute wollten wir punkten, hatten einiges vor und haben auch eine gute erste Halbzeit gespielt, mit Ballbesitzphasen und Torchancen, sodass wir auch verdient in Führung gegangen sind. Es war ein super Eckball von Lars Stindl, Chris Kramer hat einen Gegenspieler geblockt, der Ball kam direkt zu mir, da musste ich nur noch den Kopf hinhalten«, beschrieb Torschütze Elvedi. Auch Marvin Friedrich, der an seine alten Wirkungsstätte zurückkehrte, fand, dass die Borussen »in der ersten Halbzeit sehr viel Kontrolle hatte und kaum Chancen von Union zugelassen hat«. 

Bis dato war die schwarz-weiß-grüne Welt noch in Ordnung und der erste Auswärtssieg der laufenden Saison auch durchaus realistisch. Doch die Fohlenelf stellte die Offensive ein und sorgte für zu wenig Entlastung, vor allem in der Schlussphase. Es ist schon bedenklich, dass Union in den letzten Minuten nochmals nachlegen konnte, obwohl die ‚Eisernen‘ noch am Donnerstag in der Europa League spielten. Phasenweise gewann man den Eindruck, die Fohlen hätten sich unter der Woche im Europapokal abgerackert und sind erschöpft. Dem war aber bekanntlich nicht so. 

Christoph Kramer legt Finger in die Wunde 

Stattdessen brachte es Christoph Kramer, wie so oft, völlig auf den Punkt: »Ich finde, dass wir in der letzten halben Stunde extrem darum gebettelt haben, Gegentore zu kriegen.« Der 31-Jährige meinte zwar, dass man »sich gegen Union zwar etwas tiefer zurückziehen kann, dann aber die Flankenverteidigung richtig gut sein muss«. Und genau das funktionierte eben nicht und sorgte auch dafür, dass das 1:1 eindeutig auf die Kappe von Tobias Sippel geht. Das brachte eben auch die Erkenntnis, dass Yann Sommer so schnell nicht zu ersetzen ist. 

»Da waren mehrere Bälle, auf denen schon fast Schnee drauf war, die wir einfach für uns hätten entscheiden müssen«, spielte Kramer nicht nur auf das 1:1 an. Borussia schaffte es eben nicht, Kontrolle ins Spiel und auch in die Defensive zu bringen. Das zieht sich nun bereits wie ein roter Faden durch die letzten Spiele. »Bei aller Hektik hätten wir dazu kommen müssen, auch selbst wieder etwas Fußball zu spielen«, fügte Kramer an. 

Sicherlich fehlen aktuell zahlreiche Leistungsträger und diese werden auch schmerzlich vermisst, allerdings verfügt die erste Elf noch immer über genügend Qualität, das Spiel auch mal für sich zu entscheiden. Vielmehr liegt das Problem eher in der Kaderbreite, denn bei allem Respekt, von der Bank kommen nur selten Impulse. 

»Es ist ein enttäuschendes Ergebnis und eine Niederlage, die schwer zu akzeptieren ist. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, waren sehr solide und haben keine Chancen des Gegners zugelassen. Der Druck von Union hat dann immer mehr zugenommen. Bei dem zweiten Gegentreffer hat die Zuteilung nicht gestimmt«, sagte Farke. Außerdem sprach das gestrige Geburtstagskind auch davon, dass »die Jungs Lehrgeld zahlen mussten. Das ist hart, weil wir mehr verdient gehabt hätten«. 

Ein wiederkehrendes Schema 

Zur Wahrheit gehört eben auch, dass eine gute Halbzeit nicht ausreicht. Auch das ist eine Erkenntnis, die bereits in den letzen beiden Spielzeiten gewonnen wurde. Sicherlich ist nun nicht der richtige Zeitpunkt alles in Frage zu stellen und es gilt, den Verantwortlichen weiterhin das vollste Vertrauen auszusprechen. Allerdings ist es schon sehr verwunderlich, wie sich die Dinge in Spielen der launischen Borussia wiederholen und fast schon einem Schema gleichen. Die Spieler sind nun gefragt, diese Themen aufzuarbeiten und sich möglicherweise auch selber mal kritisch zu hinterfragen. Bei anderen Verein wird die ‚Mentalitätsfrage‘ regelmäßig gestellt, bei Borussia wäre sie nun auch mal angebracht… 

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