Borussia Mönchengladbach tritt am Samstagabend im letzten Spiel der Hinrunde bei Hertha BSC an. Sicher ist, dass die Fohlen mindestens als Tabellenzweiter die Hinrunde abschließen. Stefan Lainer ist trotz kleinerer Verletzung wieder einsatzbereit.
Gelingt die Herbstmeisterschaft?
Vor dem letzten Spieltag des Jahres steht Borussia völlig zurecht mit 34 Punkten auf dem zweiten Platz in der Bundesliga. Diese können die Fohlen, egal wie das Spiel ausgeht, nicht verlieren, denn die Bayern haben vier Punkte Rücksand. Vielmehr geht es im Fernduell mit Leipzig sogar noch um die Herbstmeisterschaft, diese könnte Borussia erstmals seit 43 Jahren wieder „gewinnen“.
»Wenn man viele Dinge richtig macht und Spiele gewinnt, steht man eben vor den anderen Vereinen. Mit 34 Punkten haben wir eine Menge erreicht, aber wir haben auch Lust das nächste Spiel zu gewinnen«, äußerte sich Max Eberl zur bisherigen Punkteausbeute.
Ein Selbstläufer wird das Duell mit den Berlinern aber nicht, denn Hertha ist unter dem neuen Trainer Jürgen Klinsmann deutlich im Aufwind. Zudem gingen in der letzten Saison beide Spiele gegen die „alte Dame“ verloren, auch wenn beide Vereine eine ziemlich ausgeglichen Bilanz haben: In 67 Spielen (wettbewerbsübergreifend) gab es für die Berliner 26 und für Gladbach 27 Siege. 14 Mal trennten sich die Teams Unentschieden.
Berlin ähnlich wie die letzten Gegner
»Natürlich ändert sich etwas, wenn ein neuer Trainer kommt. Man analysiert die Spiele unter ihm und wir haben genug Material, um uns darauf einzustellen«, sagte Rose. Etwas präziser wurde er dann aber auch, als er zur Spielweise der Berliner gefragt wurde: »Für sie ging es nach dem Trainerwechsel darum, Stabilität in die Defensive zu bekommen. Jetzt versuchen sie nach und nach auch das offensive Thema hinzubekommen«.
Deshalb müssen sich die Fohlen »wieder auf ein intensives Spiel einstellen«, denn die Herthaner »verteidigen sehr fleißig und schalten nach Ballgewinn sehr schnell um«. All das sind Themen, mit denen Borussia schon in den vergangenen Spielen zu kämpfen hatte, denn auch die Paderborner suchten nach Ballgewinn das schnelle Spiel nach vorne.
Zwar stehen die Berliner aktuell nur auf dem 13. Tabellenplatz in der Bundesliga, doch dieser stellt keinesfalls die Ambitionen der Hauptstädte dar. »Berlin hat einen Kader der für mehr als Abstiegskampf bereit steht. Ihr Kader lässt eine Phantasie erwecken. Sie werden weiter punkten und nichts mit dem Abstieg zu tun haben«, meinte Eberl zum kommenden Gegner. Dennoch hofft Borussias Sportdirektor, dass Hertha »erst im nächsten Jahr wieder punktet« und die Gladbacher etwas mitnehmen können.
Thuram wohl wieder von Beginn an dabei
Gegen Paderborn saß Marcus Thuram erst zum zweiten Mal in dieser Saison zu Beginn auf der Bank. Sportlich lief es für den Neuzugang richtig rund und der Franzose »hat sich gut entwickelt und ist schnell angekommen«. Die kurze Pause gegen den SCP hatte vielmehr mit seinem Kräfteverschleiß zu tun. »Er hatte einen hohen Kräfteverschleiß und deshalb haben wir ihm eine Pause gegeben. Wir hoffen, dass er morgen wieder voll bei Kräften ist und dass wir alle richtig einen raushauen«, gab sich Rose vor dem letzten Spiel des Jahres kämpferisch. Ebenfalls wieder mit dabei sein wird Stefan Lainer, der trotz seiner kleinerer Verletzung aus dem Wolfsburg-Spiel morgen wieder mit von der Partie ist.
Erstes Duell mit Klinsmann
Für Rose wird das Duell mit dem »Big City Club« (Eberl) übrigens eine Premiere, denn zum ersten Mal trifft er auf Jürgen Klinsmann. »Ich kenne Jürgen nicht persönlich aber freue mich, ihn morgen mal kurz kennenzulernen. Er ist eine tolle Persönlichkeit und ein Typ der polarisiert. Ich finde, dass er grundsätzlich immer seinen positiven Weg geht«, lobte der 43-Jährige die Arbeit seines Trainerkollegen.
»Luft nach oben«
Auf der letzten Pressekonferenz des Jahres, zumindest im Borussia-Park, zog Max Eberl auch ein erstes Fazit der Hinrunde. Zwar hat Borussia eine »gute Hinrunde gespielt, aber es gibt immer Luft nach oben und wir wollen Dinge verbessern«. Eberl haderte außerdem immer noch mit dem Ausscheiden aus beiden Pokalwettbewerben: »Wir wollen nicht raus mit Applaus, sondern wollen erfolgreich sein weil wir unsere Wünsche haben.« Trotzdem spielen die Fohlen »eine sehr gute Hinrunde«.
Rose bedankte sich für ein »erstes klasse Halbjahr« bei allen Mitarbeitern und auch Medienvertretern. Nun gilt es also morgen nochmal die letzten Kräfte zu mobilisieren, ehe sich Borussia bis zum Trainingsauftakt am 4. Januar in die Winterpause verabschiedetet. Einen Tag später macht sich der VfL-Tross dann auf den Weg zum Trainingslager ins südspanische Jerez.