// Werbeanzeige

Borussia rettet in Unterzahl Unentschieden über die Zeit

In einem echten Spitzenspiel rettete Borussia Mönchengladbach in Unterzahl gegen RB Leipzig noch ein 2:2-Unentschieden über die Zeit. Die Fohlen gingen in einer starken ersten Halbzeit durch Alassane Plea und Jonas Hofmann in Führung. Der umstrittene Platzverweis gegen Plea und der unglückliche Anschlusstreffer waren allerdings die Knackpunkte in einer aufregenden Partie.  

Drei Änderungen

Im Gegensatz zum Heimsieg gegen Mainz wechselte Marco Rose drei frische Spieler ein. Auf der rechten Abwehrseite rückte erwartungsgemäß Stefan Lainer nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder in die Anfangself. Nach seinem Traumtor im letzten Spiel durfte auch Florian Neuhaus nochmal von Beginn an ran, erstmals seit dem 17. Spieltag. Die größte Überraschung brachte Marco Rose wohl mit Jonas Hofmann anstelle von Patrick Herrmann, auch auf Schalke spielte Borussias Nummer 23 von Beginn an.

Verzichten müssen die Fohlen weiterhin auf Ramy Bensebaini und Tony Jantschke: Beide Defensiv-Akteure laborieren an einem Muskelfaserriss. Der Algerier sagte am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion, dass er nach dem Derby gegen Köln wieder auf dem Platz stehen möchte. László Bénes reiste ebenfalls nicht mit nach Leipzig, das hatte sich schon im Abschlusstraining abgezeichnet. Dort absolvierte der 22-Jährige aufgrund von Oberschenkelproblemen nur ein individuelles Training. 

3-5-2-System gab Fohlen Sicherheit 

Mit der Taktik ließ sich Borussia bis zum Anpfiff nicht in die Karten schauen, erst dann gab es Klarheit: Die Fohlen liefen im Zentralstadion im 3-5-2 auf. Nico Elvedi, Denis Zakaria und Matthias Ginter bildeten die Dreierkette in der Abwehr. Die Gäste vom Niederrhein hatten durch diese Marschrichtung von Beginn an etwas Sicherheit und hatten auch die erste Chance des Spiels. Alassane Plea tankte sich am Strafraum durch und probierte es einfach mal aus der Distanz. Gulacsi konnte den Ball noch parieren, auch den Nachschuss von Oscar Wendt hatte der Leipziger Torhüter (6.). 

Die Hausherren hatten im Spielaufbau durchaus ihre Probleme und kamen durch eine Standardsituation erstmals gefährlich vor das Tor der Fohlen. Yann Sommer konnte den Kopfball von Klostermann aber problemlos entschärfen (12.). Auch nach der ersten kleinen Möglichkeit für RBL änderte sich nichts am Spiel, vielmehr schaltete Borussia nach Ballgewinn schnell um und suchte die Flucht nach vorne. So wie auch Jonas Hofmann, der sich den Ball halblinks auf den rechten Fuß legte, leider aber am Tor vorbei schoss (15.). Doch der Auftritt der Fohlenelf wusste durchaus zu gefallen, Marco Rose hatte seine Mannschaft bestens eingestellt 

Plea bringt Borussia in Führung, Kramer verletzt runter

Nach 19 Minuten meldeten sich die rund 5.000 mitgereisten Fans vom Niederrhein auch erstmals zu Wort, bis dahin wurden die in weiß gekleideten Hausherren gnadenlos ausgepfiffen. Und die Fans sahen eine Borussia, die immer sicher und selbstbewusster wurde und sich Chancen erarbeitete. Marcus Thuram setzte sich auf der rechten Seite sehenswert durch und spielte zu Jonas Hofmann in den Rückraum. Der leitete den Ball zu Wendt weiter, der Schwede legte direkt ins Zentrum zu Alassane Plea auf. Der Franzose blieb ganz cool und netzte die Kugel ins rechte Eck (24.). Ein stark herausgespielter Treffer, der mittlerweile hoch verdient war, denn Leipzig fing langsam aber sicher an etwas zu verzweifeln. 

Allerdings musste die Elf vom Niederrhein danach einen kleinen Rückschlag hinnehmen: Christoph Kramer wurde in einem Zweikampf am Kopf erwischt, der Weltmeister von 2014 konnte den Platz nur von zwei Betreuern gestützt verlassen und wirkte sehr benommen. Für ihn kam Tobias Strobl in die Partie (29.).  RBL fand nach wie vor keine Mittel und hatte ihre Probleme im Spielaufbau, denn Borussia legte ein starkes Pressing an den Tag. Marcus Thuram hatte nach tollem Doppelpass mit Tobias Strobl sogar die Chance, die Führung auszubauen: „Tikus“ lief alleine aufs Tor zu, wurde auf den letzten Metern aber noch von Upamecano eingeholt und vertändelte den Ball (34.).

Hofmann baute die Führung aus 

Lange ärgern mussten sich die Gladbacher aber über die vergeben Chance nicht, denn sie waren schon wieder in der Vorwärtsbewegung. Klostermann leistete sich einen groben Fehlpass in der eigenen Hälfte, Florian Neuhaus schnappte sich danach direkt die Kugel und gab zu Jonas Hofmann weiter. Der 27-Jährige legte sich im Strafraum den Ball zurecht und zirkelte die Kugel ins lange Eck (35.). Borussia führte mehr als verdient mit 2:0, Leipzig wusste gar nicht wie ihnen geschah. 

Marco Rose hatte seine Elf perfekt eingestellt, denn die in blau spielenden Gäste machten im ersten Abschnitt alles richtig und ließen RBL keine Luft zum Atmen. Bis zum Pausenpfiff rollte der Ball teilweise sehr sehenswert in den eigenen Reihen. Es hätte für Borussia sogar noch ein drittes Tor geben können, doch Plea blieb in der Abwehr hängen (45.).  Anschließend hatten sich die Gladbacher ihre Verschnaufpause mehr als verdient. Bemerkenswert: RBL musste zwei Kilometer mehr laufen. Ein Indiz dafür, wie clever es die Fohlen herunterspielten. 

Anschluss für RBL

In den ersten Minuten nach der Pause änderte sich zunächst nichts, denn die Fohlen stellten RBL weiterhin mit starken Pressing vor Probleme. Doch nach ein paar Minuten wurde es richtig kurios: Yann Sommer pflückte eine eher harmlose Flanke von Upamecano am Elfmeter-Punkt aus der Luft, prallte dann aber bei der Landung mit Denis Zakaria zusammen. Dadurch entglitt Sommer der sichere Ball, Schick musste die Kugel nur noch ins leere Tor schießen (50.). Ein bitterer und vor allem unnötiger Gegentreffer für die Mannschaft von Marco Rose, der RBL logischerweise etwas Aufwind gab, denn Timo Werner gab auch mal ein kurzes Lebenszeichen von sich (55.). 

Platzverweis für Plea 

Die Partie nahm zunehmend mehr Fahrt auf und wurde immer hitziger. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld beschwerte sich Alassane Plea beim Schiedsrichter Tobias Stieler. Der Unparteiische unterbrach daraufhin direkt das Spiel und zeigte dem Franzosen die gelbe Karte. Dieser war mit der Entscheidung alles andere als zufrieden und zeigte das auch, Stieler verweis den Torschützen zum 1:0 anschließend mit der Ampelkarte des Feldes. Sicherlich sollen die Schiedsrichter mit der neuen Regelung eine klarere und strengere Linie finden, doch in solch einer wichtigen Phase wäre das berühmte Fingerspitzengefühl angebracht gewesen. 

In der anschließenden Rudelbildung sah auch noch Nico Elvedi die gelbe Karte, Stieler sorgte mit seinen Entscheidungen für unnötige Schärfe. Marco Rose reagierte auch auf den Platzverweis und nahm Marcus Thuram herunter, Breel Embolo sollte anschließend über die Konter für die nötige Entlastung sorgen. Die war auch nötig, denn in der zweiten Hälfte spielte bis dato nur noch Leipzig, für die Fohlen stand eine lange Schlussphase an. 

Ausgleich kurz vor Schluss 

Wenig überraschend also, dass sich zehn Fohlen in erster Linie auf die defensive Arbeit beschränkten und weit in der eigenen Hälfte waren. Leipzig-Neuzugang Dani Olmo gab in einer Druckphase seinen ersten Schuss in der Bundesliga ab, Yan Sommer war allerdings zur Stelle (78.). Borussia stemmte sich mit allen Mitteln gegen den drohenden Ausgleich und klärte einen Ball nach dem anderen, selbst der Pfosten half Borussia bei einem Schuss von Olmo aus kurzer Distanz (82.). Glück für Sommer, da hätte der Schweizer wohl keine Chance mehr gehabt. Wenig später zeichnet sich Borussias Nummer eins jedoch glänzend aus und hat einen satten Schuss von Sabitzer im Nachfassen (85.). 

Von der Fohlenelf kam allerdings, da natürlich langsam auch die Kräfte ausgingen, zu wenig Entlastung. Letztlich konnte Borussia dem Druck nicht mehr Stand halten: Nkunku fasste sich aus der Distanz ein Herz und hämmerte den Ball unhaltbar für Yann Sommer halbhoch ins lange Eck (89.). Nach fast sieben Minuten Nachspielzeit wurde Borussia dann endlich erlöst, der Punkt war gewonnen. Nach einer starken ersten Halbzeit wurde der Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt, vor allem der Platzverweis für Alassane Plea und das unglückliche 1:2 waren die Knackpunkte in einem echten Spitzenspiel. 

Die Kurzstatistik zum Spiel: 

RB Leipzig: Gulacsi – Mukiele (46. Poulsen), Klostermann, Upamecano, Halstenberg – Adams (69. Dani Olmo), Laimer – Sabitzer, Forsberg (46. Schick), Nkunku – Werner

Weiter im Kader: Mvogo (ETW), Ampadu, A. Haidara, Krauß, Wolf, Lookman,

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt – Kramer (29. Strobl), Zakaria, Neuhaus (90. Johnson) – Hofmann – Plea, Thuram (63. Embolo)

Weiter im Kader: Sippel (ETW), Stindl, Herrmann, Raffael, Traoré

Tore: 0:1 Plea (24.), 0:2 Hofmann (35.), 1:2 Schick (50.), 2:2 Nkunku (89.)

Gelbe Karten: Werner – Neuhaus, Plea, Elvedi, Embolo

Bes. Vorkomnisse: Gelb-rot Plea (61.), gelbe Karte Marco Rose

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

Zuschauer: 40.000 (Zentralstadion, Leipzig) 

 

// Partnernetzwerk

Aus erster Hand Borussia Inside

Fohlen-Hautnah.de Shop