
Borussia Mönchengladbach hat den zweiten Saisonsieg eingefahren und klettert in der Tabelle nach oben. Beim 1. FSV Mainz 05 gewannen die Borussen nach den Toren von Lars Stindl, Jonas Hofmann und Matthias Ginter mit 3:2. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg des Willens der Fohlenelf, die nie aufgegeben und weiter Gas gegeben hat.
Borussias Trainer Marco Rose musste auch in Mainz auf Andreas Poulsen (Schulter-OP) und Jordan Beyer (Aufbautraining Corona-Virus) verzichten. Weiterhin geschont wurden Denis Zakaria, Valentino Lazaro und László Bénes, die sich nach ihren überstandenen Verletzungen nach wie vor in Form bringen.
Im Vergleich zum Remis bei Inter Mailand rotierte Rose gleich fünfmal: Tony Jantschke, Oscar Wendt, Rocco Reitz, Lars Stindl und Patrick Herrmann begannen anstelle von Ramy Bensebaini, Florian Neuhaus, Jonas Hofmann, Marcus Thuram und Alassane Plea. Der erst 18-jährige Reitz kam so zu seinem von Marco Rose vor Tagen angekündigten Bundesliga-Debüt.
Stindl sorgt für die Führung
Kurz nach Beginn gehörte den Hausherren die erste Möglichkeit. Plötzlich kam Quaison an die Kugel und war im Strafraum drauf und dran abzuziehen, doch Elvedi hatte so gerade noch den Fuß dazwischen (2.). Auf der Gegenseite setzte Herrmann für den VfL die erste Duftmarke und zog Eheherz ab, dich Mainz-Keeper Zentner war auf dem Posten (8.).
Es war eine muntere und recht ausgeglichene Anfangsviertelstunde, in der beide Teams versuchten, Nadelstich zu setzen. Bei den Borussen zeigte sich vor allem Reitz unbeeindruckt und ging selbstbewusst zu Werke. Und dann nutzte die Fohlenelf ihre nächste Möglichkeit und brachte sich in Front. Über Kramer, Lainer und Embolo gelang die Kugel in die Mitte zu Stindl, der cool blieb und die Kugel zum 1:0 in den Maschen versenkte (15.).
Mainz antwortet zügig und führt plötzlich
Vier Minuten später beinahe die schnelle Antwort von Mainz, doch Boetius bekam nicht genug Schmackes hinter seinen Schuss (19.). Die nächste Chance saß dann aber – auch, weil die Borussen-Defensive alles andere als hellwach war. Latza spielte in die Spitze zu Quaison, der sich geschickt um Jantschke drehte und den Ball dann an den rechten Pfosten knallte. Den Rebound nutzte Mateta dann und staubte zum 1:1-Ausgleich ab (23.).
Abermals haben die Fohlen nahezu postwendend eine Führung hergegeben. Doch die Borussen ließen sich davon nicht beeindrucken und hätten sich erneut in Front bringen können, aber Herrmann setzte die Kugel nach Zuspiel von Reitz aus sechzehn Metern lediglich an die Latte (30.).
Auf der Gegenseite bestrafte Mainz eine erneute Schläfrigkeit de Borussen-Defensive und brachte sich erstmals in Führung. Mateta wurde gleich von fünf Borussen nicht angegriffen. Der Angreifer Mateta nahm die Kugel in Ruhe an und versenkte sie dann an Sommer vorbei zum 2:1 in den Maschen (36.). Rums, da lagen die Borussen erstmals zurück in Mainz, weil sie zweimal in der Defensive geschlafen haben. Drei Minuten später kam Lainer zum Kopfball, der aber gut zwei Meter neben den rechten Pfosten flog (39.).
Borussia mit dem Chancenplus, aber Mainz führt zur Pause
Kurz vor dem Pausenpfiff noch eine gute Möglichkeit für die Borussen. Herrmann hatte rechts viel Platz, ließ im Strafraum auch noch einen Mainzer geschickt aussteigen und zog dann mit links aus spitzem Winkel ab. Keeper Zentner stand parat und klärte, dann war die Abwehr vor zwei einschussbereiten Gladbachern zur Stelle (45.). Die Borussen hatten die Mehrzahl der Chancen, doch führten taten die Mainer, bei denen Mateta bis dato den Unterscheid ausmachte und die Fohlen in der Defensive schläfrig agierten.
Marco Rose wird mit seinen Jungs gerade auch darüber in der Kabine gesprochen haben und ihnen einiges für den zweiten Durchgang mit auf den Weg gegeben haben. Auf den Rasen kamen die Fohlen unverändert zurück.
Zentner zweimal da, Rose stellt um
Sechs Minuten nach Wiederanpfiff hatte die Fohlenelf die erste Chance zum Ausgleich – und was für eine. Nach einem tollen Angriff zog Herrmann vom Strafraumrand ab, doch abermals war der starke Keeper Zentner da und wehrte zunächst ab. Geburtstagskind Wendt hatte den Braten gerochen und bediente Embolo, dessen Direktabnahme Niakhaté noch vor der Linie klärte (51.).
Kurze Zeit später reagierte Rose und brachte zwei frische Offensivkräfte. Thuram und Plea kamen für Stindl und Jantschke. Mit den Wechseln einher ging eine Systemumstellung, Die Mainzer interessierte das alles herzlich wenig. Im Gegenteil. Öztunali hatte das torentscheidende 3:1 auf dem Fuß, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins am starken Sommer (57.). Drei Minuten später erneut ein Doppelwechsel von Rose: Hofmann und Neuhaus kamen für Kramer und Reitz (60.).
Wieder holt Thuram einen Elfer raus, Hofmann trifft
So langsam aber sicher lief den Borussen die Zeit davon. Zwanzig Minuten waren noch Zeit, um zumindest einen Punkt mit an den linken Niederrhein zu nehmen. Und der hatte eine Viertelstunde vor Schluss Bestand, weil Thuram erneut (zum vierten mal hintereinander) einen Elfmeter rausholte. Der Franzose setzte im Strafraum zum Schuss an, Niakhaté bekam die Kugel an die Hand und vergrößerte damit seine Körpergröße – Elfmeter die richtige Entscheidung. Hofmann trat an und verwandelte sicher zum 2:2 (76.).
Einen Punkt hatten die Borussen also wenigstens schonmal. Und mehr? Ja! Sieben Minuten vor Schluss gelang den Borussen tatsächlich noch der Siegtreffer! Und erneut war der in diesen Wochen bärenstarke Hofmann beteiligt. Nach Ecke des Mittelfeldmanns lief Ginter in den Fünfer und netzte per Kopf ein – 3:2 für den VfL (83.)!
Plötzlich war die Fohlenelf auf der Siegerstraße. Lainer scheiterte die Minuten vor Schluss noch an Zentner (87.). Am Ende hatten nur die Borussen etwas zu lachen und konnten singen, denn es blieb beim 3:2-Sieg für die Borussen, die sich den Sieg unter dem Strich verdient hatten. Sie haben sich nie hängen lassen und zeigten auch nach dem Ausgleich Siegeswillen. Dieser Sieg tut gut im Hinblick auf das Spiel gegen Real Madrid.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
1. FSV Mainz 05: Zentner – Brosinski, Niakhaté, Kilian, Juste – Kunde Malong (65. Barreiro), Latza (80. Ji) – Öztunali (65. Fernandes), Boetius, Quaison (68. Burkhardt) – Mateta
Weiter im Kader: Dahmen (ETW), Hack, Miene, Nebel, Stöger
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Jantschke (53. Plea), Ginter, Elvedi – Lainer, Kramer (60. Kramer), Reitz (60. Hofmann), Wendt – Stindl. (53. Thuram) – Embolo (72. Wolf), Herrmann
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Bensebaini, Lang, Traoré
Tore: 0:1 Stindl (15.), 1:1 Mateta (23.), 2:1 Mateta (36.), 2:2 Hofmann (76., Foulelfmeter), 2:3 Ginter (83.)
Gelbe Karten: Kunde, Kilian, Latza, Zentner / Embolo, Neuhaus, Thuram
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Frank Wellenberg (Osnabrück)
Zuschauer: Fehlanzeige (Opel Arena)