Yann Sommer am Boden – Der Schweizer musste fünf Gegentore hinnehmen. Foto: picture alliance/dpa | Carmen Jaspersen
Derbe Klatsche für Borussia Mönchengladbach am Samstagabend an der Weser. Beim SV Werder Bremen gingen die Borussen mit 1:5 unter. Ausschlaggebend dafür war eine völlig desolate erste Viertelstunde, in der die Borussen gleich drei Gegentore kassierten. Dazu traf Ramy Bensebaini vor der Pause noch in die eigenen Manschen, Marcus Thuram erzielte den Ehrentreffer. Es ein gebrauchter Abend für die Borussen.
Daniel Farke musste an der Weser weiterhin auf Ko Itakura (Teilruptur des Innenbands im linken Knie) und Florian Neuhaus (Teilruptur des hinteren Kreuzbands im rechten Knie) verzichten. Zudem fällt Hannes Wolf bis zum Jahresende aufgrund einer Schulter-Op aus. Und auch Yvandro Borges Sanches musste passen. Dafür standen Alassane Plea und Tobias Sippel wieder zur Verfügung. Erstmals stand Conor Noß in dieser Saison im Bundesliga-Kader. Unterdessen verzichte Farke auf Änderungen und bot zunächst die Elf auf, die Leipzig besiegt hatte.
Füllkrug erteilt Borussia die kalte Dusche
Es dauerte gerade einmal fünf Minuten, da musste Sommer zum ersten Mal hinter sich greifen. Gleich den ersten Angriff nutzte Werder, um sich in Führung zu bringen. Schmid setzte sich auf rechts durch und brachte die Kugel in den Strafraum, wo Füllkrug Scally abhing, perfekt einlief und dann per Direktabnahme zum 1:0 vollendete (5.).
Bremen überrumpelt die Fohlenelf
Eine verdiente Führung für die Hausherren, die von Beginn an da waren, drauf gingen und die Borussen gar nichts ins Spiel kommen ließen. Dafür nutzte Bremen seine Chancen eiskalt aus. So auch drei Minuten später, als Sommer nach einem schnellen Angriff zwar erst mit den Füßen abwehren konnte, beim Nachschuss von Ducksch war er aber machtlos (8.).
Die Borussen wussten gar nicht, wie ihnen geschieht und waren angezählt, Das nutzte Werder weiter gnadenlos aus und legte fünf Minuten später nach. Bensebaini leistete sich einen kapitalen Fehler und köpfte die Kugel genau in den Lauf von Ducksch, der dann auf den freien Füllkrug ablegte. Der Stürmer blieb cool und netzte zum 3:0 ein (13.).
Werder bestimmt weiter das Geschehen
Nach nicht einmal einer Viertelstunde hatten die Borussen drei Gegentore gefressen und standen dabei völlig neben sich. Anders Werder, das weitermachte. Auf einmal tauchte Jung frei vorm Tor auf, doch Sommer hatte aufgepasst (16.). Vier Minuten später dann die erste Möglichkeit für die Fohlenelf. Scally versuchte es, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Pavlenka (20.).
Fernab dieser Möglichkeit war es deutlich zu sehen, wie angezählt die Borussen waren. Weiser konnte von rechts unbehelligt flanken und Füllkriug in der Mitte unbedingt zum Kopfball ansetzten – knapp neben das Tor (29.).
Dass dann Bensebaini acht Minuten vor der Pause dann auch noch ein Eigentor, und das auch noch mit der Hacke, unterlief, passte zu dieser zweifelsohne desolaten ersten Halbzeit, weshalb es mit einem völlig verdiente 0:4 in die Kabinen ging.
Im zweiten Durchgang ging es für die Fohlenelf ‚nur‘ noch um Schadenbegrenzung. Denn es war klar, dass es nichts Zählbares zu holen war. Farke ließ dazu seine Mannschaft unverändert. Zumindest gehörte den Borussen die erste Möglichkeit. Weigl setzte Thuram mit einer Flanke genau in den Fuß in Szene. Der Franzose zog ab und setzte die Kugel nur haarscharf am Tor vorbei (47.).
Thuram mit dem Ehrentreffer, Borussia wehrt sich
Die Borussen bemühten sich in der Folgezeit und kamen auch zu Abschlüssen, zum Erfolg führen sollten dieser aber nicht. Auf anderen Seite schaltete Werder mit dem beruhigen Vorsprung im Rücken auch einen Gang runter und lauerte auf Möglichkeiten. Nach einer Stunde gab es dann eine richtig gute, aber Füllkrug traf lediglich den Pfosten (60.).
Drei Minuten später gab’s dann wenigstens den Ehrentreffer. Stindl schickte Thuram perfekt durch die Lücke in den Strafraum, der Pavlenka links umkurvte und zum 1:4 einschob (63.). Fünf Minuten später ein weiterer schöner Angriff. Koné schickte Thuram, der dann Hofmann bediente, der mit der Hacke nur den Pfosten traf (69.).
Die Fohlenelf war in dieser Phase deutlich besser und war dran., Doch mitten in diese Phase erteilte Werder den Borussen den Knockout. Nach Abschlag von Pavlenka ging es für Bremen blitzschnell nach vorne. Stage marschierte über rechts und spielte dann an den langen Pfosten, wo Füllkriug weiterleitete auf Weiser, der die Kugel per Direktabnahme zum 5:1 in den Maschen versenkte (73.).
Damit war der Drops endgültig gelutscht. Werder verwaltete die Schlussphase und spielte die Uhr runter, während die Fohlenelf geschlagen war. Am Ende blieb es bei der derben 1:5-Klatsche. Ausschlaggebend dafür warne die ersten dreizehn Minuten, in denen die Borussen gar nicht da waren und sich haben überrollen lassen. Unter dem Strich war es eine schlechte Leitung, über gesprochen werden muss und die hoffentlich nur ein Ausrutscher war.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Werder Bremen: Pavlenka – Stark, Veljković, Friedl, Weiser – Groß (77. Bittencourt), Jung – Schmid (72. Stage), Gruev (77. Rapp) – Füllkrug, Ducksch (72. Burke)
Weiter im Kader: Zetterer (ETW), Alu, Buchmann, N. Schmi Dinkci
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Scally (77. Lainer), Friedrich, Elvedi, Bensebaini (88, Netz) – Weigl, Koné (88. Reitz) – Hofmann, Kramer (83. Ngoumou), Stindl (77. Herrmann) – Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Noß, Plea
Tore: 1:0 Füllkrug (5.), 2:0 Ducksch (8.), 3:0 Füllkrug (13.), 4:0 Bensebaini (37., Eigentor), 1:4 Thuram (63.), 1:5 Weiser (73.)
Gelbe Karten: – / Koné
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)
Zuschauer: 42.100 (wohninvest Weserstadion)