Kramer kehrt in die Startelf zurück – Rückendeckung für Raffael
Dabei, dass das nicht passiert, soll auch Christoph Kramer helfen. Der Weltmeister hat seine vollends auskuriert und wird in Berlin wieder von Beginn an auflaufen, wie Hecking verriet. »Chris Kramer hat in der Länderspielpause voll trainiert und hat gegen Bielefeld 90 Minuten auf dem Platz gestanden«, so der 53-Jährige und legte sich fest: »Daher verrate ich kein großes Geheimnis, dass er in der Startelf stehen wird.«
Gleiches gilt wohl auch für Raffael, der gegen seinen Ex-Klub besonders motiviert sein dürfte. Vielleicht platzt ja in der Bundeshauptstadt wieder der Knoten beim Brasilianer, der seit nunmehr 450 Bundesliga-Minuten auf einen Treffer wartet und der aktuell seiner Form hinterherläuft. Doch bei seinem Trainer hat der 32-Jährige nach wie vor die Rückendeckung.
»Ich finde es übertrieben, wie man zum Teil versucht, auch etwas Negatives bei ihm zu suchen. Klar, die nackten Zahlen sprechen im Moment nicht für ihn. Ich kann nur sagen, dass Raffa den gleichen Eindruck macht wie immer«, so Hecking. »Er ist im Training sehr engagiert und will mit seinen Leistungen dazu beitragen, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Und das sind die Dinge, die für mich als Trainer wesentlich sind«.
»Es war klar abgesprochen, dass er in Hoffenheim nicht spielt. Das hatte nichts damit zu tun, dass ich mit seiner Leistung unzufrieden war. Raffa ist nicht mehr der Jüngste, deshalb werden ihn immer mal wieder herausnehmen – was aber überhaupt nicht bedeutet, dass er jetzt auf dem Abstellgleis steht«. »Raffa hat hier bei Borussia eine zweite Heimat gefunden und wird immer alles für diesen Verein geben.«
Comeback von Josip Drmić? Bobadilla braucht noch Zeit
Das werden auch Josip Drmić und Raúl Bobadilla tun – sofern sie denn fit sind. Für Josip Drmić scheint sich die harte Arbeit nach seiner schweren Verletzung aktuell auszuzahlen. Im Testspiel gegen Arminia Bielefeld steuerte der Angreifer gleich zwei Tore und zwei Vorlagen bei. Balsam für die bis dahin geschundene Seele des Schweizers. Nicht auszuschließen, dass er dafür nun die Früchte erntet und in Berlin wieder in den Kader stößt.
»Josip hat in den letzten Monaten hart für sein Comeback geschuftet. Er darf jetzt nicht nachlassen und muss weiter arbeiten. Der Test gegen Bielefeld hat ihm viel Auftrieb gegeben«, weiß Hecking und fügt an: »Ich schließe nicht aus, dass er für den Kader in Berlin vielleicht schon infrage kommt. Aber vorher werde ich noch ein Gespräch mit ihm führen.«
Keine Alternative für Berlin ist indes Raúl Bobadilla. Den Angreifer hatte bis zuletzt eine hartnäckige Schambeinverletzung außer Gefecht gesetzt, ist nun aber wieder bei der Truppe im Training am Ball.
»Er ist seit zwei Tagen wieder im Mannschaftstraining und ich bin erst mal froh, dass er das schmerzfrei überstanden hat. Ich denke, er braucht noch ein bisschen. Das Testspiel in der nächsten Woche bei Ajax Amsterdam wird für ihn sicherlich ein guter Test sein um zu schauen, wie weit er ist«, so Hecking. »Aber Raúl ist ehrgeizig, will sich zeigen und Druck aufbauen. Das kann er natürlich nur, wenn er zu 100 Prozent fit ist. Das war er in den letzten drei Wochen nicht. Jetzt müssen wir ihn wieder aufbauen. Ich hoffe, dass er die Verletzungsphase überstanden hat und er uns dann gegen Bayern München vielleicht wieder voll zur Verfügung steht.«
Das Spiel bei der Hertha wird der 30-Jährige also noch verpassen und vor dem TV-Gerät verfolgen. Unterdessen werden 6.000 Borussia-Fans im Olympiastadion vertreten sein und die Borussen wie gewöhnlich lautstark unterstützen und nach vorne peitschen. Das sollte und muss die Fohlenelf beflügeln und zu einem positiven Ergebnis führen. Im besten Fall zu einem Sieg, der dann mit Blick auf das internationale Geschäft weiter berechtigt hoffen lässt, genau dieses erreichen zu können.
