
Mit 1:4 unterlag Borussia Mönchengladbach am Samstag bei RB Leipzig und befindet sich weiter im Sinkflug. Mittlerweile beträgt der Abstand zu den internationalen Plätzen sieben Punkte. Dort haben die Borussen aber auch wenig zu suchen, wenn man sich so präsentiert wie bei den ‚Roten Bullen‘. Das war einfach zum wiederholten Male zu wenig von der Fohlenelf, die bei den Sachsen am Ende verdient mit leeren Händen da stand.
Borussias Trainer Adi Hütter hatte bis auf Jordan Beyer (Muskelverletzung) alle Mann an Bord und nahm im Vergleich zu Klatsche gegen Freiburg lediglich zwei Änderungen in der Startelf vor: Lars Stindl und Breel Embolo bekamen den Vorzug vor Stefan Lainer und Alassane Plea. Damit verbunden war eine Systemumstellung auf 4-3-2-1.
Beide Mannschaften begannen engagiert und zeigten auch gleich gute Ofensivaktionen. Zunächst ‚Die Roten Bullen‘, für die sich Forsberg anschickte, die Führung zu erzielen, aber noch rechtzeitig von Koné daran gehindert wurde (2.). Eine Minute später dann die Borussen. Thuram war auf rechts durch und machte sich dann auf den Weg, wurde aber rechtzeitig gestört (3.).
Sommer wiedermal zur Stelle, später dann machtlos
Wenige Minuten später dann gleich zwei Großchancen für RB. Mukiele scheiterte mit seinem strammen Schuss zunächst an Sommer, ehe Laimer den Nachschuss neben das Tor setzte (7.). Dann hielt Silva nach einer Flanke den Fuß hin, verfehlte das Ziel aber (10.). Neun Minuten später rettete Sommer stark gegen Nkunku (19.).
Zwei Minuten später war Borussias Keeper dann aber machtlos. Nach einem Freistoß von Angelino war es Gvardiol, der im Fünfmeterraum unfedräögnt hochspringen konnte und die Kugel per Kopf zum 1:0 in den Maschen versenkte (21.).
Eine verdiente Führung für ‚Die Roten Bullen‘, die in der Anfangsphase die bessere Mannschaft waren. Wie würde die Fohlenelf nun reagieren? Jedenfalls besser als noch beim 0:6 gegen Freiburg. Die Borussen zeigten sich unbeeindruckt und probierten es. Zweimal war es Thuram, der an die Kugel kam, die Kugel aber nicht im Tor unterbringen konnte (23., 25.).
RB kontert und trifft zum 2:0
Gladbach war da und machte mit, RB schaltete nach dem Führungstreffer einen Gang zurück und lauerte auf Konter. Und genau einen solchen nutzte RB dann nach etwas Über einer halben Stunde und brachte sich mit 2:0 in Front. RB machte Tempo und tankte sich über mehrere Stationen nach vorne. Am Ende war es Silva, der am langen Pfosten lauernd nur noch einschieben musste (33.).
Kurz vor der Pause sah dann Stindl auch noch die Gelbe Karte. Es war die 5. für den Kapitän, der somit am Mittwoch gegen Frankfurt zuschauen muss. Dass es aus Sicht der Borussen dann ‚nur’ mit 0:2 in die Kabinen ging, lag einmal mehr an Sommer, der kurz vor dem Pausenpfiff überragend gegen Mukiele rettete. Für RB war das 2:0 verdient, weil sie offensiv mehr zustanden brachten als die Borussen, denen in der ersten Halbzeit ein einziger Schuss aufs Tor gelang. Hatten die Fohlen den Ball, gab es überhaupt keine Torgefahr. Und auch defensiv zeigten sich die Borussen wiedermal löchrig.
Silva verpasst die Entscheidung, Hofmann muss runter
Die große Frage war, ob die Fohlenelf nach der Pause nochmal zurückkommen konnte. Damit das gelingen konnte, musste viel mehr kommen von den Borussen. Die erste Viertelstunde nach Wiederanpfiff machte da wenig Hoffnung. Zwar bemühte sich die Hütter-Truppe, doch in letzter Konsequent war das einfach zu wenig.
Auf der anderen Seite hatten die Borussen Glück, dass Silva die Kugel nicht im leeren Tor unterbringen konnte, sondern nur die Querlatte traf (52.). Vorausgegangen war ein Pass von Sommer genau in den Fuß von Nkunku. Eine Minute später probierte es dann Stindl aus der Distanz, RB-Keeper Gulácsi war zur Stelle (53.).
Fohlenelf hatte keine Mittel und Ideen
Kurze Zeit später musste Hofmann angeschlagen vom Platz, Bénes kam auf den Platz (54.). Der Slowake meldete sich auch gleich zu Wort, sein Schuss war für Gulácsi aber kein Problem (57.). Es war weiterhin einfach zu wenig, was die Borussen den ‚Bullen’ anboten. Sie bemühten sich, ja. Aber das reichte alles nicht, um Leipzig vor Aufgaben zu stellen.
Bensebaini mit dem Anschluss, Nkunku antwortet direkt
Und das bleib auch bis zum Schlusspfiff so, weshalb die Borussen am Ende des Tages mit leeren Händen dastanden. Zwar gelang Bensebaini zwei Minuten vor Schlusspfiff der Anschlusstreffer, doch der kam eben zu spät. Im Gegenteil. Leipzig antwortete mit zwei weitern Treffern in der Nachspielzeit.
Am Ende hieß es 1:4. Die Niederlage war insofern verdient, als dass die Borussen über weite Strecken eben keine Mittel und Wege hatten, den Leipzigern wehzutun. Für die Borussen war es die dritte Niederlage in Folge – und das mit einer erneut schwachen Vorstellung. Es wird nicht nur aufgrund der Jahreszeit ungemütlicher am linken Niederrhein…
Die Kurzstatistik zum Spiel:
RB Leipzig: Gulácsi – Orban (63. Henrichs), Simakan, Gvardiol – Mukiele, Kampl, Laimer (71. T. Adams), Angelino – Nkunku, Forsberg (63. Szoboszlai) – Silva (84. Brobbey)
Weiter im Kader: Martinez (ETW), Tschauner (ETW), Bonnah, Ilaix, Moriba, Wosz
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Scally, Elvedi, Ginter, Bensebaini – Zakaria, Koné – Hofmann (54. Bénes), Stindl (76. Plea), Embolo – Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Lainer, Netz, Kramer, Neuhaus, Herrmann, Wolf
Tore: 1:0 Gvardiol (21.), 2:0 Silva (33.), 2:1 Bensebaini (88.), 3:1 Nkunku (90.+1), 4:1 Henrichs (90.+4)
Gelbe Karten: Orban, Gvardiol, Simakan / Hütter, Embolo, Stindl
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer: keine (Red Bull Arena)