
Borussia überzeugte beim 1:3-Auswärtssieg in Frankfurt auf ganzer Linie und war von der ersten Minute hellwach. Die Fohlen verstanden es nämlich die äußeren Umstände nahezu komplett auszublenden. Das lag wohl auch an einer gekonnten Ansprache von Marco Rose, der seinen Spieler in diesen Tagen vor allem Spaß am Fussball vermittelt. Wir nennen drei Gründe für den Erfolg bei der Eintracht.
Nach rund sieben Minuten war die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach im Grunde schon entschieden. Während die Adler keinen Fuß auf den Boden bekamen, galoppierten die Fohlen über den Platz im ehemaligen Waldstadion. Borussia war von der ersten Sekunde hellwach und ließ keine Zweifel offen, dass die drei Punkte wieder mit an den Niederrhein genommen werden. Der überzeugende Sieg lag an mehreren Faktoren.
Geisterspiel-Erfahrung
Schon im Derby gegen den FC Köln sammelte Borussia unfreiwillig Erfahrung darin, wie es sich anfühlt vor leeren Rängen zu spielen. Auch dieses Spiel gewannen die Fohlen verdient mit 2:1 und dürfen sich derzeit so etwas wie der „Meister der Geisterspiele“ feiern. Dennoch waren die Umstände vor 67 Tagen noch komplett anders, denn Deutschland stand noch völlig am Anfang der Corona-Pandemie und die DFL hatte logischerweise noch keinen Hygieneplan erarbeitet.
Marco Rose findet die richtigen Worte
Viel wichtiger als die Erfahrung aus einem Spiel ohne Zuschauer waren aber wohl die Worte von Marco Rose. Schon in den vergangenen Tagen lies er durchblicken, dass seine Mannschaft völlig intakt ist und alle Spieler an einem Strang ziehen. »Vor dem Spiel habe ich versucht es so normal wie möglich zu nehmen. Die Jungs hatten Bock auf Fußball, auch wenn die Spiele leider ohne Fans ausgetragen werden. Das wollten wir nach außen tragen und das hat man in bestimmten Phasen gesehen. Wir haben den Moment so genommen wie er ist und Gas gegeben«, sagte Borussias Trainer nach dem Spiel.
Rose schaffte es also die Fohlen perfekt einzustimmen und sie möglichst schnell wieder in den Wettkampfmodus zu bringen. Vor allem in der jetzigen Phase ist neben der mannschaftlichen Geschlossenheit auch eine gewisse „Gier“ gefragt. Auch Jonas Hofmann sagte am Mikrofron von „Sky“, »dass man sich direkt bewusst machen muss, dass es wieder los geht und man auf Spannung ist«.
Die Fitness stimmt
»Wir sind komplett aus dem Rhythmus raus. Man kommt von einem Top-Level aus der vollen Saison in diesen Bruch. Diese acht Wochen waren entscheidend, inwiefern wir fit bleiben und uns selber gepusht haben. Man hat gesehen wie gut das funktioniert hat«, fand Yann Sommer bei „Sky“ nach dem Spiel die richtigen Worte. In der Tat haben die Fohlen auch in den Wochen des Einzeltrainings alles richtig gemacht und den Spielern perfekte Pläne mit auf den Weg gegeben. Anders als in den vergangenen Jahren soll Borussia jetzt im Schlussspurt nicht die Puste ausgehen.
Hinzu kommt: Die Fohlenelf spulte 117 km ab. »Wir alle wussten nicht so richtig wo wir stehen und sind trotzdem 117 km gelaufen und hatten viele Sprints. Wir sind auf einem guten Niveau und das Spiel hilft uns, in einen Rhythmus zu kommen«, war Marco Rose mit seiner Mannschaft zufrieden. Beim Geister-Derby gegen Köln lief die Fohlenelf zwar drei Kilometer mehr, war aber zu diesem Zeitpunkt noch voll im Wettkampfmodus. Der Auftritt in Frankfurt zeigt also in vielerlei Hinsicht, dass am Niederrhein aktuell hervorragend gearbeitet wird…