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Eberl: »Ende, Aus, Nikolaus«

Wieder verloren. Wieder kein Tor geschossen. Und das zum vierten Mal hintereinander. Die Fakten sind hart, denn sie besagen ebenfalls, dass Borussia viermal so viele Torschussversuche wie Borussia Dortmund zustande brachte.

Der Unterschied war, dass dem BVB ein Geniestreich von Marco Reus genügte, um die drei Punkte mitzunehmen, während der VfL sowohl am stark parierenden Roman Bürki als auch an sich selbst scheiterte, denn wieder einmal gelang aus allen möglichen Abschlusspositionen kein Treffer. »Fußball ist Ergebnissport. Mir werden viele Leute sagen: Ihr habt verloren – Ende, Aus, Nikolaus – so ist das. Aber bei der Art und Weise wie die Mannschaft gespielt hat, kannst du ihr leider nicht allzu viel vorwerfen. Den Vorwurf, den wir uns gefallen lassen müssen, ist, dass wir unsere Torchancen nicht genutzt haben«, stellte Max Eberl nach der Partie fest. Im Gegensatz zur Vorwoche, als der Auftritt in Stuttgart lethargisch und ohne Leidenschaft wirkte, stimmten am gestrigen Abend Einstellung und Kampfgeist. Doch es wurde wieder nichts mit dem ersehnten Erfolgserlebnis. »Jetzt können wir uns fünf Tage in Depressionen schwelgen und uns bemitleiden, aber das hat ja keinen Sinn. Wir müssen und wollen weiter machen und wir wollen uns für das belohnen, was wir in den letzten Wochen und speziell heute sehr, sehr gut gemacht haben«, ergänzte Eberl.

Borussia fehlt der „Unterschiedsspieler“

Sehr gut gemacht hat es die Fohlenelf im Vergleich zum letzten Spiel auch im letzten Drittel, was Dieter Hecking vor dem Spiel vehement forderte. »Dortmund muss man erst einmal so bespielen, wie wir es heute gemacht haben«, anaylsierte Hecking. Immer wieder fanden die Borussen Lücken in der Dortmunder Abwehr, doch als es darum ging, den Ball in den Kasten zu hauen, zeigte sich das bekannte Problem: Es gibt zur Zeit keinen Stürmer, der aus drei Chancen ein Tor macht, während sich andere Klubs darauf verlassen können, dass jemand aus einer Halbchance heraus das Spiel entscheidet – siehe Marco Reus. »Man muss zugeben, dass es ein schönes Tor war. Kompliment an ihn. Wir können aber auch viel Positives aus diesem Spiel mitnehmen und müssen jetzt weiter hart arbeiten. Die Glückssträhne und die Tore werden irgendwann wieder zurückkommen«, gab sich Yann Sommer zuversichtlich.

Lars Stindl, Thorgan Hazard und Raul Bobadilla, dem ein gelungener Auftritt bescheinigt werden kann, hatten beste Möglichkeiten, das Tor von Reus zu egalisieren. Doch wenn vorne die Null steht und hinten einer über die Linie geht, verliert man die Spiele eben. »Wir wollten unbedingt den Bock umstoßen, das hat man glaube ich gesehen. Die Fans und die Stimmung waren super im Stadion«, lobte ein sichtlich geknickter Matthias Ginter die Zuschauer. »Im Moment läuft es nicht so vorne. Wir müssen weiter hart arbeiten und es ein Stück weit erzwingen. Irgendwann geht der Ball wieder rein.Wenn wir so spielen, erhöhen wir auf jeden Fall die Wahrscheinlichkeit, dass es endlich wieder klappt«, hofft er.

Geackert und doch verloren

Für Ärger sorgte nicht nur der Rasen, der laut Eberl »kein bundesligawürdiges« Spielfeld darstellte und schnellstmöglich ausgetauscht werden soll, sondern auch die Entscheidung des Schiedsrichters in der Nachspielzeit, als das mögliche Foul an Vestergaard nicht geahndet wurde. Sportdirektor Max Eberl suchte den direkten Kontakt zu Schiedsrichter Bastian Dankert. »Ich habe dem Herrn Dankert gerade schon gesagt, dass ich es in den letzten Wochen leider zu oft gehört habe, dass es nicht reicht für einen Elfmeter.« Schon in Köln und Frankfurt gab es ähnliche Situationen, an denen Jannik Vestergaard beteiligt war. »Klar, man kann sagen, dass es nicht zu 100 Prozent falsch ist. Dass wir dann doch jede Entscheidung gegen uns bekommen, ist dann schon deprimierend.« Dem stimmte Hecking ebenfalls zu, betonte aber, dass das definitiv keine Ausrede für das verlorene Spiel sei.

Nächster Ausfall befürchtet

Die Köpfe hängen zu lassen, nützt nun reichlich wenig. Dieter Hecking erkannte bei der Elf vom Niederrhein den unbedingten Willen, das Spiel zu gewinnen: »Man hat gesehen, dass da eine Mannschaft auf dem Platz steht, die weiß, worum es geht und die sich immer wieder neu aufstellen muss. Auch heute gab es verletzungsbedingte Änderungen.« Und mit Nico Elvedi, der im Spiel umknickte und bei dem es laut Hecking »geknackt« hat, könnte der nächste Verteidiger ausfallen. Eine genaue Diagnose steht noch aus, am Montag soll eine Kernspintomografie stattfinden.

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