Es bleibt dabei. Borussia Mönchengladbach kann gegen RB Leipzig einfach nicht gewinnen. Dass die Borussen am Freitag auch das vierte Heimspiel in Serie verloren, lag vor allem an RB-Stürmer Timo Werner, der die Fehler der Fohlen eiskalt bestrafte. Dabei hatte die Rose-Truppe gar nicht schlecht begonnen.
Dass die Borussen-Anhänger ihre Mannschaft zu später Stunde am Freitagabend trotz der 1:3-Niederlage gegen Leipzig mit positiven und aufmunternden Gesängen in die Kabine schickte, hatte seinen Grund. Die Fohlenelf hatte in den 94 Minuten zuvor gerade vor der Pause eine ordentliche Figur abgegeben und bis zum Schluss alles versucht.
Leipzig hatte Probleme mit dem forschen und temporeichen Vorgehen der Borussen. »Wir haben ein gutes Gegenpressing gespielt«, sagte Yann Sommer. Und im Gegensatz zu den Gästen gab’s Tormöglichkeiten für die Borussen, die aber eben nicht genutzt wurden. »In der ersten Halbzeit haben wir gut angefangen. In dieser Phase haben wir auch ein paar 100 prozentige Chancen gehabt. Wenn wir das 1:0 gemacht hätten, wäre es wahrscheinlich ein anderes Spiel geworden«, sinnierte Matthias Ginter und Sommer stimmte zu: »Mit etwas mehr Glück und Effizienz wären wir in Führung gegangen. Dann wäre es ein ganz anderes Spiel geworden.«
Gegentreffer zeigten Wirkung
Vielleicht. Aber so kam es eben nicht. Stattdessen machte Leipzig den ersten Treffer und brachte sich so auf die Siegerstraße, die sie dann auch nicht mehr verlassen sollten. »Am Anfang hatten wir zwei oder drei gute Möglichkeiten. In der Phase, in der wir hätten in Führung gehen können, haben wir das Tor aber nicht gemacht«, sagte Marco Rose und haderte: »In der Phase, in der wir eigentlich alles im Griff hatten, haben wir den ersten Gegentreffer bekommen.«
Dass der Gegentreffer kurz vor der Pause äußerst ungünstig kam, ist klar. Noch schmerzhafter war dann aber der zweite Streich von Timo Werner kurz nach der Pause. Und erneut sah dabei Ginter nicht gut aus. Den Borussen war dann anzumerken, dass ihnen dieser Gegentreffer sehr weh getan hatte. »In der Pause haben wir uns viel vorgenommen, haben dann aber gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit den zweiten Gegentreffer kassiert. Man hat gemerkt, dass es danach einen Bruch in unserem Spiel gab«, stimmte Ginter zu.
»In der Pause haben wir ein paar Dinge angesprochen. Gleich nach der Halbzeit haben wir ein vermeidbares Gegentor bekommen. In dieser Szene waren wir viel zu weit auseinander und standen nicht so in den Positionen, dass wir es noch hätten verteidigt bekommen können. Das war eine schwierige Konstellation.«
Bis zum Schluss alles versucht
Doch die Borussen ließen sich nicht hängen und versuchten, zum Anschlusstreffer zu gelangen. Der kam dann zwar durch Breel Embolo in der Nachspielzeit, aber leider zu spät. Und kurz danach beseitigte Werner mit dem dritten Treffer dann endgültig alle Hoffnungen. »Wir haben uns am Ende nochmal aufgebäumt und alles versucht. Aber letztlich geht der Leipzig-Fluch leider weiter«, grummelte Ginter. »Leipzig ist eine Top-Mannschaft. Wir wollten heute wieder zeigen, dass wir auch auf dem Weg dahin sind. Aber letztlich stehen wir mit leeren Händen da.«
»Wir sind aber dran geblieben, haben hinten raus die zweite Luft bekommen. Wir haben nochmal richtig Druck aufgebaut. Nach dem 1:2 hatten wir sogar noch die Chance auf den Ausgleich«, sagte Rose. »Wir mussten dann aber auch ein paar Situationen von Leipzig zulassen und haben dann in der Nachspielzeit noch ein unglückliches Tor kassiert.«
So standen die Borussen trotz eines ordentlichen Spiels am Ende mit leeren Händen da. Weil Timo Werner einfach eiskalt und zu stark war war an diesem Abend. »Timo Werner ist ein sehr guter Stürmer. Er hat eine unglaubliche Schnelligkeit und ist vor dem Tor sehr stark. Das hat man heute gesehen. Er hat in diesem Spiel den Unterschied gemacht«, wusste Sommer. »Leipzig hatte Mühe, hat dann aber seine Chancen, die teilweise durch Fehler von uns zustande gekommen sind, eiskalt genutzt.«
Gewiss, eine Niederlage ist eben eine Niederlage und nicht schönzureden. Dennoch gibt diese Anlass zur Hoffnung, dass weiter bergauf geht. Denn die Borussen haben es ordentlich gemacht gegen den Champions League Teilnehmer. »Wir haben ein super Spiel gemacht. Das klingt komisch nach einer 1:3-Niederlage zu Hause, aber so ist es«, sagte Sommer. »Es war ein gutes Spiel, leider haben wir uns dafür aber nicht belohnt.«
Unter dem Strich kann man sich den Worten von Marco Rose anschließen. »In dem Spiel waren viel Power und Dynamik drin. Meine Jungs haben über 90 Minuten das Tempo gehalten. Das zeigt, dass es geht«, resümierte der 42-Jährige und fügte an: »Trotzdem haben wir 1:3 verloren, das zeigt, dass nicht alles gut war. Die Zweikampfhärte ist ein Punkt, an dem wir ansetzen müssen. Insgesamt war es aber eine ordentliche Leistung.« Eine, an der man nun in der Länderspielpause arbeiten kann und dann im rheinischen Derby in Köln anknüpfen und noch eine Schippe – gerade in Sachen Chancenverwertung – anknüpfen muss. Dazu muss man auch am Defensivverhalten arbeitne und dort stets hellwach sein.
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