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Endlich herrscht Klarheit und hoffentlich Ruhe: Max Eberl kehrt Borussia den Rücken

Kapitel geschlossen: Max Eberl wechselt zu RB Leipzig. Foto: Dirk Päffgen.

Nun ist es offiziell: Max Eberl verlässt Borussia Mönchengladbach nach über 20 Jahren im Verein und schließt sich dem Konstrukt von RB Leipzig an. Seinen noch bis 2026 laufenden Vertrag lösten die Fohlen auf Eberls Wunsch auf. Nun können alle Beteiligten (vorerst) einen Haken hinter die Sache machen, auch wenn die Enttäuschung noch lange anhalten wird. 

Das Thema ist durch 

Es war in den letzten Tagen und Wochen das am heißesten diskutierte Thema rund um den Borussia-Park, nun kann der berühmte Haken hinter die Geschichte. Borussia Mönchengladbach hat den Arbeitsvertrag mit Max Eberl aufgelöst, die ‚Ehe‘ ist somit endgültig geschieden. Im Januar diesen Jahres hatte Eberl dem Klub mitgeteilt, im Fußball-Geschäft nicht mehr arbeiten zu können. Sein noch bis Sommer 2026 gültiger Arbeitsvertrag ruhte seitdem, Gehalt bezog er nicht. Kürzlich kam der 48-jährige dann mit dem Wunsch auf die Borussen zu, in Leipzig eine neue Aufgabe annehmen zu wollen. 

Zwei Tage nach dem direkten Duell, das die Borussen nach einer starken Leistung verdient mit 3:0 für sich entschieden hatten, erzielten nun auch die Klubs in Sachen Verpflichtung und Ablöse eine Einigung, nachdem RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff bereits nach der Partie bei ‚Sky‘ von nicht mehr allzu weit entfernen Gesprächen auf der Zielgeraden gesprochen hatte. Am Montag kam dann der Zieleinlauf. »Mit RB Leipzig haben wir in guten und fairen Gesprächen eine Einigung erzielt, die unseren Vorstellungen entspricht«, so Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

Diese Vorstellungen/Werte dürften allerdings weit entfernt von dem liegen, was ein großes Boulevard-Blatt berichtet. Denn für einen Sportdirektor dieses Formats und noch dazu mit dieser Vertragslaufzeit liegen die Ablösemodalitäten sicherlich im Bereich von dem, die andere Medien berichten. Zumal Schippers und auch Königs gewiss rechnen können und wissen, was ihr ehemaliger Sportdirektor an Wert hat.

»Mit Max Eberl konnten wir die Position des Geschäftsführers Sport mit unserem absoluten Wunschkandidaten besetzen. Wir beschäftigen uns schon länger mit Max, haben seine schwierige Situation aber immer respektiert und freuen uns nun sehr, die Zusammenarbeit im Dezember beginnen zu können. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei Borussia Mönchengladbach und in erster Linie bei Stephan Schippers für die guten und stets fairen Gespräche«, so RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Warum gerade RB? Damit zerstört sich Eberl nahezu alles 

Eberl wird bei den Sachsen neuer Geschäftsführer Sport und erhält einen langfristigen Vertrag, dessen genaue Datierung nicht öffentlich gemacht wurde. Seine neue Aufgabe wird er am 15. Dezember 2022 beginnen. Das Kapitel Borussia ist für Eberl nun geschlossen, Fragen bleiben aber offen. Zum Beispiel die, ob er nicht schon vor und/oder während seiner Bitte um Pause und Vertragsauflösung das Bestreben hatte, nach Leipzig wechseln zu wollen. Und vor allem war es Eberl, der einem Klub wie RB stets kritisch gegenüberstand. Ob er diese und viele weitere Fragen beantworten wird, darf bezweifelt werden.

In einem öffentlichen Brief des Fanprojekts, der vergangene Woche veröffentlicht wurde, deutete der Supporters Club eben an, dass sich Eberl bereits seit seiner Zeit bei Borussia schon mit Red Bull beschäftigte. Auch der Flurfunk im Borussia-Park lässt ähnliches vermuten. Beweise gibt es dafür nicht. Aus diesem Grund sollte man mit solchen Spekulationen und Wortlauten, wie sie im Brief und auch auf Spruchbändern am Samstagabend verwendet wurden, äußerst vorsichtig sein. Der Kern bleibt allerdings gleich: Als Fan kann und darf man von Eberl maßlos enttäuscht sein. 

Jahrelang verkörperte Eberl Fußballromantik pur: Das ‚kleine gallische Dorf‘ auf der Suche nach etwas ‚Blechernen‘. Der ehemalige Sportdirektor prägte am linken Niederrhein eine Ära und führte den Verein vom Abstiegskandidaten in die Champions League. Dafür darf man Eberl danken, allerdings hat er sich sein Denkmal am Borussia-Park selbst zerstört. Was bleibt sind eben aktuell eben nicht die Erinnerungen an europäische Nächte, sondern der stille Abgang nach Leipzig. Diese Geschichte zeigt einmal mehr, wie ‚krank‘ das Fußballgeschäft wirklich geworden ist: Ehrlichkeit und Passion gibt es (so gut wie) nicht mehr, es zählt nur noch das große Geld. Insofern stirbt mit dem Abschied von Eberl eben auch das letzte bisschen Fußballromantik. 

Jedenfalls strebt Eberl in Leipzig nun nach etwas ‚Blechernen‘ und trifft dabei auf Marco Rose und Frank Geideck. Auch Janis Blaswich ist als Ex-Borusse mit dabei. »Ich bin sehr glücklich, dass wir heute nun meinen Schritt zu RB Leipzig bekanntgeben können. Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball arbeiten zu wollen. Ich komme zu einem Verein, der sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, sehr ambitioniert ist und für eine klare Fußballphilosophie steht. Es herrscht hier ein riesiges Potenzial – im gesamten Club und der gesamten Region«, sagt Eberl auf der RB-Webseite.

Volle Kraft nach vorn! 

Dass dieses Potenzial von einem äußerst gut gefüllten Geldbeutel dank eines Brausegetränkes vorhanden ist, verschleiert Eberl an dieser Stelle selbstverständlich. Eberl im RB-Kosmos, ein Szenario, welches bis vor einem Jahr noch undenkbar war und sich schlichtweg falsch anfühlt. Aber er hat diesen Weg nun für sich gewählt und es bleibt ihm persönlich zu wünschen, dass er, trotz des ‚kranken‘ Fußballgeschäfts, wieder Freude an seinem Leben hat. Sportlich hingegen wünschen wir Max Eberl nichts Gutes, mögen er und sein Kumpel Rose dort kläglich scheitern. Es wäre ein Sieg für den Fußball. Das Konstrukt Leipzig ist und bleibt sicherlich nicht das, was man sich unter unserem Sport vorstellt. Es ist ironisch, dass sich Eberl gerade für dieses Konstrukt entschieden hat, welches den modernen Fußball in all seinen Facetten und Ausmaßen verkörpert.  

Für die Vereinsführung der Fohlen bedeutet dies allerdings nun, dass sie endlich wieder ohne Störgeräusche arbeiten können. Daniel Farke kann gemeinsam mit Roland Virkus weiter an der sportlichen Zukunft von Borussia arbeiten. Dem Duo gewährt an dieser Stelle das volle Vertrauen, denn sie haben Gladbach aus einem Sumpf voller Krisen wieder in klares Wasser gehoben. Borussia macht wieder Spaß und ist auf einem guten Wege, Insofern: Stolzer Blick zurück, volle Kraft nach vorn! 

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