Matthias Ginter verlässt die Borussia in Richtung Freiburg. Foto: Dirk Päffgen.
Dass Matthias Ginter Borussia Mönchengladbach in diesem Sommer verlässt, stand schon länger fest. Nun ist auch klar, wohin es den Nationalspieler zieht. Der SC Freiburg sicherte sich die Dienste des ablösefreien Verteidigers und holt so seinen ‚verlorenen Sohn‘ zurück in die Heimat.
Im vergangenen Winter hatte Matthias Ginter via Instagram mitgeteilt, dass seine ein diesem Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und Besonders die Art und Weise der Verkündung – offenbar ohne Wissen des Klubs – hatte für Unverständnis gesorgt. »Nochmal einen anderen Weg einschlagen«, verkündete Ginter kurz vor dem Jahreswechsel.
Nun ist es soweit und Ginter wechselt ablösefrei. Wohl auch, weil Max Eberl dem Nationalspieler laut eigener Aussage kein adäquates Angebot zur Vertragsverlängerung hatte anbieten können. Kurz nach Bekanntgabe gab es Gerüchte um Ginter. Inter Mailand und der FC Bayern München wurden verstärkt als potenzielle neue Arbeitgeber genannt. Ob von diesen Klubs überhaupt ernsthafte Angebote gab, kann nur spekuliert werden.
Gerade das Finanzielle schmerzt
Am Ende wird es der SC Freiburg. Jener Klub, bei dem Ginter seine ersten fußballerischen Schritte machte und dann bis 2014 spielte, ehe er zur Namenscousine der Borussen wechselte um von da aus 2017 an den linken Niederrhein zu wechseln.
Von diesem verabschiedet sich der 28-Jährige also nun nach fünf Jahren, in denen er bis dato insgesamt 178 Pflichtspiele absolvierte und dabei 11 Tore erzielte und 5 Vorlagen gab. Dass der Nationalspieler den Klub verlässt, tut vor allem mit Blick auf das Finanzielle weh. Ginter hat einen Marktwert von 24 Millionen Euro und wechselt nun ablösefrei. Für die Borussia somit ein Minusgeschäft, das gerade in diesen Zeiten schmerzt.
Zu danken ist Ginter für seine Dienste allemal. Sportlich gesehen ist es aber unter dem Strich dann kein Verlust, bei dem man sagen muss, dass der so richtig schmerzt. Ohne Frage, einen Verteidiger einer solchen Kategorie hat man immer gern im Kader, aber auf Weltklasse-Niveau herausstechen und zum Publikumsliebling avancieren konnte Ginter nur selten oder wenig nachhaltig. Ginter war solide, hatte aber immer mal wieder Aussetzer in seinen Spielen. Zuletzt hatte auch Hansi Flick nicht gänzlich auf den Verteidiger gesetzt.
Die Rückkehr zum Sportclub ist nachvollziehbar
Und der Bundestrainer soll dem 28-Jährigen auch zu einem Wechsel zurück in die Heimat geraten beziehungsweise ihn befürwortet haben. Ginter will und muss gerade mit Blick auf die Nationalmannschaft und die WM in Katar regelmäßig spielen. Genau das wird er in Freiburg unter Christian Streich tun. Zudem in der kommenden Spielzeit noch auf internationalen Parkett.
Wenngleich Ginter im Breisgau wohl zum Top-Verdiener aufsteigen wird und dass er nicht etwa zurück zu der ‚anderen‘ Borussia oder gar zum FC Bayern München geht, um „fett“ abzukassieren, sondern lieber zurück in die Heimat geht, macht ihn dahingehend sympathisch und bodenständig.
Generell ist die Rückkehr zum SC Freiburg nachvollziehbar. Ginter ist in Freiburg geboren, hat dort seine Wurzeln, seine Familie und seine Stiftung und hat bereits angekündigt, auch nach seine Profikarriere dort oben zu wollen. Ginter wird unter Strich eine tragende Säule sein und sich so auch für die Nationalmannschaft empfehlen können.
Ginter macht nun Platz auf der Gehaltsliste, für junge Fohlen und den Borussia-Weg. In Marvin Friedrich wurde bereits ein junger Spieler mit Erfahrung und Potenzial als Nachfolger geholt, in den man seine Hoffnungen der Zukunft legen kann. Und auch mit Jordan Beyer ist ein Jungfohlen auf einem sehr guten Weg, den Abgang von Ginter zumindest sportlich vergessen zu machen…