
Borussia hat es geschafft und ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Achtelfinale der Champions League eingezogen. Nach Abpfiff versammelten sich die Fohlen an der Trainerbank und schauten gespannt auf das Geschehen in Mailand. Szenen, wie man sie nur selten sieht und die zeigen, welch große Einheit die Mannschaft um Marco Rose ist. Die Borussen haben sich die K.o.-Phase mehr als verdient.
Szenen, die man so schnell nicht vergisst
Das Spiel bei Real Madrid verlor Borussia Mönchengladbach mit 0:2 und anschließend ging im Estadio Alfredo Di Stefano das große Zittern los. Es waren Szenen, die irgendwie an die Blitz-Meisterschaft von Schalke 2001 erinnerten. Für die Fohlen gab es aber ein Happy End, und was für eins! Ganz gespannt und voller Hoffnung standen die Borussen nach dem Abpfiff am iPad vor der Trainerbank und verfolgten das Geschehen zwischen Inter Mailand und Schachtar Donezk.
»Das sind wahnsinnige Emotionen die da aufkommen wenn man nicht mehr viel hat, außer der Hoffnung dass es beim 0:0 bleibt. Die Nachspielzeit war auch noch unfassbar lang und wir haben um Beistand gebetet«, beschrieb Christoph Kramer die bangen Minuten nach der Partie am Mikrofon von ‚DAZN‘. Als das Spiel im San Siro dann nach über sieben Minuten Nachspielzeit endlich abgepfiffen wurde, brach es aus der kompletten Mannschaft heraus.
Was für wunderbare und unfassbare Szenen, denn die Fohlenelf feierte den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der Champions League. »Es ist einfach der Wahnsinn. Wir machen heute unser schlechtestes Spiel in der Vorrunde und kommen trotzdem weiter«, sprach Lars Stindl aus, was sich wohl alle gedacht haben. Der Fohlenelf kann es egal sein, denn das Weiterkommen haben sie sich vor allem »durch die letzten Spiele verdient«, schließlich ist die K.o.-Runde »in dieser Gruppe herausragend«.
Den Namen Borussia Mönchengladbach teuer verkauft
Lars Stindl wusste natürlich auch, dass Borussia nicht den besten Abend erwischte, Real Madrid zeigte sich vom Auftreten im Vergleich zum Hinspiel im Borussia-Park komplett verändert. »Wir haben heute gegen einen bockstarken Gegner nicht die Leistung gezeigt die wir uns gewünscht haben. Deshalb haben wir in den letzten Minuten natürlich oft gefragt wie es in Mailand steht, das war unsere größte Chance weiterzukommen«, gab Borussias Kapitän zu.
Auch Christoph Kramer kann das Ergebnis ‚egal‘ sein, dann unter dem Strich zählt nur das Achtelfinale und eine bärenstarke Gruppenphase. »Insgesamt hatten wir heute keine Chance aber unter dem Strich steht, dass wir uns das verdient haben in dieser Gruppe. Wir haben den Namen Borussia Mönchengladbach ganz teuer verkauft von den Leistungen und Ergebnissen. Wir sind unfassbar glücklich und können stolz darauf sein, was wir erreicht haben«.
Kein Wunder, dass dann nach Abpfiff die kompletten Emotionen raus müssen: »Nach Abpfiff bricht es dann einfach aus dir raus, das ist ein ganz emotionaler Moment. Solche Momente bleiben als Mannschaft auch hängen. Dann bricht es eben auch so aus, wie es ausgebrochen ist«. Der 29-Jährige ist 2014 mit Deutschland Weltmeister geworden aber auch eben einer, der Borussia lebt und fühlt. Deshalb wusste Kramer dieses historische Ereignisse natürlich dementsprechend einzuordnen.
Ein außergewöhnlicher Abend für den Verein
Das wusste aber auch Marco Rose, der in seiner zweiten Saison in Mönchengladbach jetzt schon Vereinsgeschichte geschrieben hat. »Wenn man nach sechs Spielen oben dabei ist, hat man sich das mehr als verdient. Wir hatten sehr, sehr ordentliche und teilweise auch herausragende Spiele. Real hat uns zwar unsere Grenzen aufgezeigt, aber für Borussia Mönchengladbach ist es ein außergewöhnlicher Abend«, wusste auch Borussias Trainer, was da gestern in Madrid vollbracht wurde.
Die Fohlen haben sich die K.o.-Runde und damit zwei weitere Highlights in der Königsklasse mehr als verdient und auch endlich mal das nötige Glück auf ihrer Seite gehabt. Dennoch: Die Gruppenphase hat einfach nur Spaß gemacht. »In dieser Gruppe haben wir gegen jeden Gegner Ergebnisse gezogen und gute Spiele gemacht. Mit dem heutigen Spiel sind wir von der Leistung und vom Ergebnis alles andere als zufrieden. Aber: Wir verlieren hier 2:0 und die Jungs machen Party, das macht auch ein bisschen Borussia aus und zeigt welche Rolle wir in der Champions League spielen«, so Rose.
Borussia beendete die ‚Hammergruppe‘ B also auf Rang zwei und darf sich jetzt auf einen namhaften Gruppenersten freuen. Im Lostopf warten Juventus Turin, Chelsea London, Paris Saint-Germain oder auch der FC Liverpool. Gegner, die sich die Fohlen mehr als verdient haben und auf die wir uns jetzt schon wieder freuen…