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Fohlen werden Enttäuschung des Desasters »noch in den nächsten Tagen spüren«

Lars Stindl und die Fohlen waren nach der Niederlage bedient. Foto: Dirk Päffgen

Mit dem 1:4 kassierte Borussia in Köln die höchste Derby-Niederlage seit 15 Jahren. Es war eine herbe Niederlage, die die Fohlen einstecken mussten. Die Borussen hatten sich das Ergebnis allerdings selbst zuzuschreiben, hatte man über weite Phasen des Spiels zu wenig investiert. Dementsprechend fielen die Reaktionen, sofern es sie denn gab, ziemlich ernüchternd aus. 

Zu wenig Biss 

Die Stimmung nach Schlusspfiff in Müngersdorf auf Seiten der Fohlen war durchaus gereizt. Und das hatte gute Gründe, schließlich verlor Borussia Mönchengladbach zuletzt 1996 ein Derby in dieser Deutlichkeit (0:4). Sicherlich waren die Anhänger in den letzten Jahren oftmals durch hohe Siege verwöhnt, doch der Auftritt am 13. Spieltag war alles andere als ruhmreich. 

So war es wenig verwunderlich, dass die Spieler mit hängenden Köpfen zaghaft in Richtung Gästeblock marschierten und sich dem Ärger und Frust einiger Fans ausgesetzt waren. »Ich finde, dass es lange Zeit ein ausgeglichenes Spiel war«, meinte Yann Sommer, der sich als einziger Spieler den Fragen der Medienvertreter stellte. Alle anderen verschwanden fürs erste in der Kabine. Sommer selbst hatte dazu beigetragen, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. 

Allerdings mussten sich die Fohlen schon in der ersten Halbzeit ankreiden lassen, viel zu wenig investiert zu haben. Es fehlte der nötige Biss in einem Derby und der Willen, das Spiel auch letztlich gewinnen zu wollen. Insofern war die Führung der Hausherren nicht allzu überraschend und zu diesem Zeitpunkt nicht gänzlich unverdient. 

Fehler bringt Fohlen aus dem Konzept 

»Durch das 1:1 sind wir zurückgekommen. Ich habe dann das Gefühl gehabt, dass wir richtig drin sind im Spiel und noch einen draufsetzen können. Dann ist uns aber ein Fehler passiert, wodurch wir das zweite Gegentor kassiert haben«, sprach Borussias Torwart den katastrophalen Fehlpass von Florian Neuhaus an. Dennoch weiß Sommer auch, dass »solche Fehler passieren und sie zum Sport dazu gehören«. Neuhaus jetzt die alleinige Schuld für die Derbyniederlage zu geben ist vermessen und zu weit hergeholt, allerdings war der Auftritt, verbunden mit seinen Aussagen nach dem Mainz-Spiel, sehr unglücklich. 

Und so musste auch Sommer feststellen, dass die erneute Führung der Kölner die Fohlen »ein wenig aus dem Konzept gebracht hat«. Denn die Borussen waren nach dem ersten Gegentreffer überlegen, wussten aber aus ihren Chancen kein Kapital zu schlagen. »Wir müssen uns heute vorwerfen, dass wir nach dem 1:1 nicht konsequenter gespielt haben, dass wir nicht Ruhe reinbekommen haben«, so der 32-Jährige Schweizer. 

Insgesamt war das rheinische Derby ausgeglichen, die Hausherren nutzten ihre Chancen allerdings konsequenter und investieren mit rund fünf mehr gelaufenen Kilometern letztlich auch deutlich mehr als die Elf vom Niederrhein. Dass die herbe Pleite also doppelt schmerzt ist nur logisch. »Im Derby sind immer viele Emotionen drin, eine Niederlage in diesem Spiel ist immer ein Rückschlag«, meinte Sommer. 

Auch im Hinblick auf die Tabelle ist die ‚Klatsche‘ nicht sonderlich förderlich, denn die Fohlenelf kommt einfach nicht von der Stelle. Noch bitterer: Der Rivale aus der Domstadt ist nun sogar wieder an den Borussen vorbei gezogen. Zwar beträgt der Rückstand auf einen internationalen Platz immer nur noch zwei Punkte, aber die Mannschaft von Adi Hütter kommt einfach nicht von der Stelle und trabt vor sich hin. 

Es fehlt weiterhin die Konstanz 

Dass Borussias Trainer nach seinem ersten Derby nicht zufrieden sein konnte war auch wenig überraschend. »Die Enttäuschung über diese Niederlage ist im Klub, bei den Fans und der Mannschaft sehr groß, das werden wir in den nächsten Tagen noch spüren«, wusste Hütter um die Bedeutung dieser schmerzvollen, aber verdienten Niederlage. »Ich kann mich jetzt aber nicht hinstellen und für unsere Leistung entschuldigen – für das Ergebnis aber sehr wohl und dafür, dass wir es nicht geschafft haben, beim Stand von 1:1 dieses Spiel noch zu unseren Gunsten zu drehen. Das ist unglaublich ärgerlich und das müssen wir uns heute nach diesem Spiel ankreiden lassen«, fuhr der Österreicher fort. 

In den nächsten Tagen muss der 51-Jährige seine Mannschaft wieder aufrappeln und in die Spur bringen. Was den Borussen schon saisonübergreifend fehlt ist die Konstanz, das muss auch Hütter dringend in den Griff bekommen. Ansonsten könnten die Fohlen schon wieder im Kampf ums internationale Geschäft leer ausgehen. Und das könnte mit Hinblick auf die drohenden Abgänge dann doppelt schmerzen… 

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