Borussia Mönchengladbach ist mit einer Niederlage in das Pflichtspieljahr 2020 gestartet. Beim FC Schalke 04 verloren die Borussen am Ende verdient mit 0:2. Unter dem Strich blieb die Fohlenelf an diesem Abend auf Schalke einiges schuldig.
Borussias Trainer Marco Rose musste beim ersten Pflichtspiel des Jahres auf Ramy Bensebaini (Muskelverletzung), Nico Elvedi (Rückenbeschwerden) sowie Keanan Bennents (leicht angeschlagen) verzichten und bot zum Rückrundenauftakt nahezu genau die Fohlenelf auf (zu 73 Prozent), die in Spanien im ersten Test mit 2:1 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte. Im Vergleich zum Remis bei Hertha BEC Berlin kurz vor Weihnachten nahm Rose gleich fünf Änderungen vor.
So bildeten im 4-2-1-3-System vor vor Torhüter Yann Sommer Stefan Lainer, Matthias Ginter, Tony Jantschke und Oscar Wendt die Viererabwehrkette, während Denis Zakaria und Jonas Hofmann im defensiven Mittelfeld spielten. Davor posierte sich Breel Embolo im Zentrum, die Offensive bildeten Patrick Herrmann, Alassane Plea, Marcus Thuram. Unterdessen spielte die Viererabwehrkette erstmal seit dem 5. Spieltag in dieser Formation wieder zusammen.
Plea vergibt, Sommer rettet zweimal herausragend
Vor einer tollen Kulisse gaben die Borussen den ersten Warnschuss ab. Plea zog trocken aus der Distanz ab, Nübel-Vertreter Schubert musste sich ganz lang machen und lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen Über den Querbalken (5.). Die fällige Ecke brachte nichts ein. Im Gegenzug wartete Sommer gleich mit zwei ganz starken Paraden auf. Zunächst wehrte der Schlussmann den Schuss aus fünf Metern gegen Gregoritsch mit einem starken Reflex ab, ehe auch Serdar beim Nachschuss den Kürzeren zog (7.). Auch die nächste Gelegenheit gehörte Schalke. Jantschke verlor die Kugel im Spielaufbau, Schöpf kam in Schussposition, konnte Sommer aber nicht bezwingen (16.).
Eine Viertelstunde war auf Schalke rum und die ‚Knappen‘ hatten bis dahin die besseren Chancen. Zwar hatte die Fohlenelf mehr Ballbesitz, doch die Kontrolle übernahmen die Gastgeber. Die Fohlen versuchten es von hinten heraus mit Kontern. So wie in Minute 22, als sich Embolo auf die Reise machte, die Kugel aber in die Hacken gespielt bekam.
Sommer erneut der Retter in der Not
Wenige Minuten später „musste“ Sommer erneut einen Fehler seiner Vorderleute ausbügeln. Gregoritsch hebelt mit seinem Steilpass auf Raman die Borussen-Defensive aus. Der Angreifer lief alleine auf Sommer zu, aber der Schweizer ließ sich nicht locken und wehrte den Schuss mit den Füßen ab (28.). In der 37. Minute gab es dann die bis dahin beste Möglichkeit für die Borussen. Im Anschluss an einer Hofmann-Ecke setzte Thuram im Strafraum zum Kopfball an, den Gregoritsch so gerade noch von der Linie kratzen konnte (38). Kurz vor der Pause dann auf beiden Seiten noch Möglichkeiten. Erst scheiterte Herrmann an Schubert (45.+1), ehe Gregoritsch seinen Kopfball die Kugel um Zentimeter am Pfosten vorbei setzte (45.). Die Borussen konnten sich ohne Zweifel bei Sommer bedanken, dass es zur Pause torlos in die Kabinen ging.
Schalke mit Blitzstart nach der Pause
Drei Minuten nach dem Seitenwechsel war der bis dahin bärenstarke Sommer dann erstmals machtlos und geschlagen. Der auffällige Neuzugang Gregoritsch trieb die Kugel nach vorne und setzte Serdar mit einem Pass in Szene. Der Mittelfeldmann wurde vor dem Strafraum nicht angegriffen, hatte Zeit, sich die Ecke auszusuchen und versenkte die Kugel im rechten untern Eck zum 1:0 (48.). Eine verdiente Führung für Königsblau, während sich die Fohlenelf erstmal schütteln musste.
Gregoritsch mit der Vorentscheidung
Doch eh sie das richtig getan hatte, sorgte der starke Gregoritsch für die Vorentscheidung. Nach einem Ballverlust der Borussen schaltete Königsblau blitzschnell um. Raman bediente Gregoritsch im Strafraum. Die Augsburg-Leihgabe blieb cool und schob locker zum 2:0 ein (58.). Dabei hatten Ginter (55.) und Lainer (56.) zuvor gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Doch stattdessen lief die Fohlenelf die letzte halbe Stunde einem Doppel-Rückstand hinterher.
Auf der anderen Seite war das 2:0 verdient für Schalke, das viel zielstrebiger agierte als die Borussen, die es den Knappen aber auch nicht allzu schwer machten. In der Folgezeit bemühten sich die Borussen zwar, agierten dabei aber zu kompliziert und blieben glücklos. So wie bei der Doppelchance in Minute 71, als Schubert den Schuss von Thuram zur Ecke lenkte und Plea die Kugel im Anschluss knapp über das Tor köpfte (71.).
Am Ende blieb es aus Sicht der Borussen bei der 0:2-Schlappe auf Schalke. Unter dem Strich eine verdiente Niederlage, weil man sich in der Defensive kapitale Fehler erlaubte, die Königsblau eiskalt bestrafte, und man in der Offensive zu ideenlos und ohne Durchschlagskraft agierte.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
FC Schalke 04: Schubert – Kenny, Kabak, Nastasić, Oczipka – Mascarell – Caligiuri, Schöpf – Serdar (75. Boujellab) – Raman (69. Kutucu), Gregoritsch (90. Burgstaller)
Weiter im Kader: Langer (ETW), Miranda, Matondo, Tidibo, Becker, Mercan
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Jantschke (85. Strobl), Wendt – Zakaria, Hofmann – Embolo (72. Stindl) – Herrmann (59. Neuhaus), Plea, Thuram
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Kramer, Raffael, Traoré, Johnson, Bénes
Tore: 1:0 Serdar (48.), 2:0 Gregoritsch (58.)
Gelbe Karten: Kenny, Kabak, Schöpf / Lainer, Thuram, Jantschke, Stindl
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 62.271 (Veltins Arena, ausverkauft)