
Nach zuletzt zwei deftigen Pleiten in Folge gilt es für Borussia Mönchengladbach den Pfeil wieder in die richtige Richtung zu schießen und endlich wieder in die Punkte zu kommen. Doch auswärts klappt das in dieser Spielzeit bisher alles andere als gut. Bei RB Leipzig soll sich das am Samstag ändern. Borussias Trainer Adi Hütter kann dabei personell fast aus dem Vollen schöpfen, lediglich Jordan Beyer fehlt noch.
Null Punkte und 1:10 Tore – so die schreckliche Bilanz aus zwei Pleiten in Folge. Besonders das 0:6 der vergangenen Woche im Borussia-Park gegen den SC Freiburg hat richtig weh getan und hat vor allem Fragen aufgeworfen. Auch Tage danach ist vor allem das Auftreten gleichermaßen nach wie vor nur schwer zu kapieren und zu verdauen.
Warum hat man sich innerhalb von 37 Minuten derart ‚abschlachten‘ lassen? Wo waren die Spieler mit ihren Gedanken? Warum hat man ein derart desolates Abwehrverhalten an den Tag gelegt? Fragen, die vor allem auch die Borussen-Anhänger interessiert.
»Haben inhaltlich sehr konstruktiv und sachlich diskutiert«
Adi Hütter hat die Klatsche mit seiner Mannschaft besprochen und analysiert. »Wichtig ist immer, auf der sachlichen und inhaltlichen Ebene zu bleiben. An Tagen nach so einem Spiel kann man natürlich nicht einfach zur normalen Tagesordnung übergehen«, sagte Hütter auf der Pressekonferenz am Donnerstag und fügte an: »Wir haben uns mit der Mannschaft zusammengesetzt, haben über die Dinge gesprochen. Wir haben inhaltlich sehr konstruktiv und sachlich diskutiert.«
Vor allem auch die ‚billigen‘ vier Gegentore nach Standards dürfen so nie fallen. »Wir waren vor allem auf den Flügeln und bei den Standards viel zu passiv. Wir müssen gegnerische Flanken besser verteidigen und im eigenen Strafraum präsenter sein. Kurzum parat und bereit sein, um Gegentore zu verhindern«, brachte es Max Eberl auf den Punkt.
»Das 0:6 mit sechs Gegentoren nach 35 Minuten war keine normale Niederlage, das wissen wir. Es war ein Einschnitt – und darauf gilt es jetzt am Samstag, eine Reaktion zu zeigen«, fordert der Sportdirektor.
»Wir müssen und wollen ein anderes Bild abgeben«
Natürlich darf so ein Auftreten nie wieder vorkommen – schon gar nicht am Samstag in Leipzig, wo es nach dem schlechten Start einen Trainerwechsel von Jesse Marsch zu Domenico Tedesco gegeben hat. ‚Die Roten Bullen‘ holten sich unter der Leitung von Interimstrainer Achim Beierlorzer unter der Woche mit dem 2:1-Sieg in der Champions League gegen Manchester City frisches Selbstvertrauen ab und werden nach zuletzt drei Bundesliga-Niederlagen in Folge nun erpicht sein, dem neuen Coach zu zeigen, was sie draufhaben.
»Der RB-Kader ist sehr gut besetzt, sie haben viele individuell gute Spieler. Gerade in dieser Woche ist bei ihnen viel passiert. Domenico Tedesco kommt mit einem komplett neuen Trainerteam und heute ist die erste Trainingseinheit. Die Frage wird sein, was er kurzfristig verändern kann und inwieweit er eingreifen kann, was die Grundordnung und das Personal betrifft. Da tappen wir ein wenig im Dunkeln. Nichtsdestotrotz wissen wir, wie er in Moskau und vorher bei Schalke gespielt hat.«
Dagegen muss sich die Fohlenelf mit aller Macht und Stärke wehren. »Wir haben Rückschläge erlitten, aber trotz allem heißt es, gemeinsam aufzustehen. Dass wir aufgrund des Spiels gegen Freiburg gefordert sind, ist klar«, weiß Adi Hütter und versprach: »Ich kann versichern, dass alle hier versuchen wollen, sich besser zu präsentieren. Wir müssen und wollen ein anderes Bild abgeben und die Qualität auf den Platz bringen, die in der Mannschaft steckt.«
Das wird auch nötig sein, denn RB hat Qualität und vor allem gegen die Borussen eine starke Bilanz. Die Sachsen punkteten in neun von zehn Bundesliga-Spielen gegen die Elf vom Niederrhein. Zudem hat Leipzig die bisherigen fünf Siege allesamt Zuhause eingefahren. Auf der anderen Seite die Fohlenelf, die in dieser Spielzeit auf des Gegners Platze herzlich wenig ‚gerissen’ hat. Nur eines der bisher sieben Auswärtsspiele (6:14 Tore) konnte die Hüter-Truppe bisher gewinnen. Es wird also höchste Zeit, dass die Borussen wieder in die Spur kommen und vor allem auch auswärts erfolgreich sind..