Matthias Ginter wird wohl in den kommenden Wochen intensiver mit Max Eberl über eine Vertragsverlängerung sprechen. Der Nationalspieler betonte nochmals, wie wohl er sich bei Borussia Mönchengladbach fühlt. Außerdem äußerte er sich in einem Pressegespräch auch über seine Rolle als Führungsspieler und die Erwartungen für die Rückrunde.
Matthias Ginter über…
…seine Vorsätze für das neue Jahr:
Ich möchte mich persönlich weiterentwickeln. Ich habe es aber schon oftmals betont, dass ich gar nicht so im Voraus plane sondern versuche, mir kurzfristig Ziele zu setzen. Da wollen wir gut in die Rückrunde starten und weiter Spiele gewinnen. In zwei Monaten werde ich Vater, dann beginnt so richtig der Ernst des Lebens. Es wird voraussichtlich eine Junge, aber zu einhundert Prozent ist es noch nicht zu sagen. Auf diese Dinge freue ich mich.
…eine Mögliche Teilnahme an der EM und anschließend Olympia:
Generell wäre es möglich, aber das ist nicht mein primäres Thema. Es geht zunächst darum, alles für Mönchengladbach zu tun. Dass wir eine erfolgreiche Rückrunde spielen. Was im Sommer sein wird muss man sehen. Darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken, weil es nichts bringt. Es kann sehr viel passieren im Fußball. Ich glaube aber schon, dass die Priorität auf der Europameisterschaft liegt. Aber ich möchte da nicht großartig drüber spekulieren.
…seinen Vertrag und die Möglichkeit, noch ein Jahr länger zu bleiben:
Ich habe noch nie über Vertragsinhalte gesprochen, das wird auch so bleiben. Generell weiß glaube ich jeder, wie sehr mir der Schritt hierher gut getan hat – sowohl persönlich als auch fußballerisch, wie wohl ich mich fühle und dass der Verein mir sehr ans Herz gewachsen ist. Deshalb spiele ich mal den Ball zurück zu Max. Ich denke, in den nächsten Wochen und Monaten wird es dann ein bisschen konkreter. Aber wie gesagt: Ich fühle mich hier super wohl, versuche immer das Beste für die Mannschaft zu geben, um als Mannschaft erfolgreich zu sein.
…die anstehende Rückrunde:
Es lief in der Hinrunde immer gut, in der Rückrunde haben wir dann nicht mehr so die Punkte geholt. Da wollen wir dieses Jahr natürlich unbedingt etwas gegensetzen. Es war schon so, dass in der letzten Rückrunde zunächst Siege und dann ein kleiner Knacks kam. Da haben wir viel an Stabilität und Kompaktheit verloren und sind einzeln immer wieder weggebrochen. Es funktioniert einfach nur als Mannschaft. Es ist sehr wichtig immer vorzuleben, dass wir nur als Mannschaft erfolgreich sein können. Wenn uns das gelingt bin ich sehr optimistisch, dass das dieses Jahr besser wird.
Wir sind jetzt nicht der haushohe Favorit auf die Meisterschaft, das sollte jedem klar sein. Da gibt es noch andere Kalibier die da oben mitspielen. Trotzdem wollen wir natürlich unser bestmögliches rausholen. Wir wollen so lange wie möglich oben dabei bleiben, am besten bis zum Ende. Das haben wir uns in der Hinrunde erarbeitet. Jetzt gilt es weiter an den Feinheiten zu arbeiten, dass wir weiter gute Leistungen bringen und dann wieder die Spiele gewinnen um oben bleiben zu könne. Jedes Spiel in der Bundesliga ist sehr umkämpft. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir uns auf unsere spiele konzentrieren und uns weiter verbessern. Leipzig, Bayern und Dortmund werden da oben mitspielen. Es wird sehr spannend werden, da können wir uns drauf freuen.
…das Feuer im Training:
Das ist auf jeden Fall ein Schlüssel zum Erfolg. Wir werden in der Rückrunde auf jeden Fall mehr Möglichkeiten haben, zusammen zu trainieren. Da gilt es immer wieder an die Grenzen zu kommen und das vorzuleben.
…die beste Defensive der Liga:
Es schon sehr wichtig, kompakt zu sein, gut zu verteidigen und immer wieder früh und hoch zu attackieren. Und es ist wichtig das Pressing, was wir schon in vielen Spielen gut gemacht haben, weiter zu verfeinern. Wenn es in der Mannschaft stimmig ist, ist es zwangsläufig so, dass jeder einzelne gut aussieht und profitiert. Wir sind auf einem guten Weg. Jeder einzelne verinnerlicht die Philosophie imm er besser. Jetzt liegt es an uns, das weiter vorzuleben. Wenn der Gegner früh attackiert wird und frühe Balleroberungen provoziert werden, dann kommt es meistens erst gar nicht zu Situationen vor unserem Tor,. Grundsätzlich glaube ich schon, dass wir in der Hinrunde viele Schritte nach vorne gemacht haben.
…über einen möglichen Vorteil, dass Borussia nur noch in der Bundesliga spielt:
Körperlich ist das auf jeden Fall ein Vorteil. Auf der anderen Seite haben wir mit anderen Dingen zu kämpfen. Wie zum Beispiel, dass wir 24 Feldspieler haben, von denen nur 18 im Kader sein können. Hoffen wir mal, dass alle gesund bleiben. Dann sitzen fünf bis sechs Spieler auf der Tribüne und es können nur elf spielen. Das ist ein Thema dass wir haben, weil wir eben nicht so rotieren können. Wir versuchen bei allen Spielern die Stimmung hochzuhalten.
…seinen Spielaufbau mit langen und diagonalen Bällen:
Schade, dass das erst jetzt irgendwie auffällt. Ich habe bereits in den vergangene Jahren versucht die Bälle so zu spielen. Es ist auf jeden Fall ein Ziel, dass ich versuche, immer wieder Gegenspieler zu überspielen. Wenn es sein muss oder richtig ist, spiele ich natürlich auch den sicheren Pass. Generell glaube ich, dass man immer abwägen muss, was das Beste für die Mannschaft ist. Ich bin jetzt keiner, der sich irgendwie dadurch insziniert um gut rüber zu kommen, dass ich ein paar lange Bälle spiele.
…seinen damaligen Wechsel nach Mönchengladbach:
Es war von Beginn an das Ziel schon da zu stehen, wo ich jetzt bin. Ich wollte die nächsten Schritte machen. Ich bin jetzt zweieinhalb Jahre hier und man kann ohne irgendwie abgehoben zu klingen sagen, dass es auf jeden Fall der richtige Schritt war. Es war auch für mich viel harte Arbeit und es war bis hierher sicher auch eine aufregende Zeit. Aber ich versuche weiter jeden Tag an mir zu arbeiten. Irgendwann wird man dann auch belohnt. Mein Plan ist bisher ganz gut aufgegangen.
…das DFB-Team:
Generell hilft immer viel zu spielen. Ich war damals 23 als ich hierher gekommen bin. Gerade als junger Spieler ist es wichtig, viel auf einer festen Position zu spielen. Das war der Hauptgrund. Und natürlich entwickelt man sich dann zwangsläufig weiter, wenn man aus den gemachten Fehlern lernt und demütig bleibt. Natürlich war es letztlich mit dem Hintergrund der Nationalmannschaft auch ein Gedanke, dass ich im Verein eine feste Position brauche, um viel zu spielen.
…seine Rolle als Führungsspieler:
Führungsspieler wird man in erster Linie über Leistung, da kann man noch so viel erzählen. Wenn die Leistung nicht stimmt, wird man irgendwann unglaubwürdig und dann passt das Verhältnis irgendwie nicht mehr. Deshalb ist es das Wichtigste, weiter seine Leistung zu bringen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Warnsignale früh zu erkennen. Wenn die Mannschaft erfolgreich ist, dann färbt das logischerweise auf jeden einzelne Spieler ab. Zurzeit gibt es keine Warnsignale. Die Stimmung ist super und es macht mit der Mannschaft zur Zeit sehr viel Spaß.
…über seinen Partner in der Innenverteidigung, Nico Elvedi:
Es macht wahninnig viel Spaß, mit ihm zusammen zu spielen. Er hat wahnsinnig viel Qualität. Ich bin sehr froh, dass er hier ist und ich mit ihm zusammen spielen kann. Er ist auch abseits des Platzes ein sehr gute Junge, sehr anständig.
…die Dreierkette:
Ich fühle mich auch in der Dreierkette sehr wohl. Ich glaube wir haben bis auf das Pokalspiel in Dortmund auch jedes Spiel mit Dreierkette gewonnen. Ich glaube schon, dass es für uns eine Variante sein kann, weil wir sowohl gegen den Ball vielleicht eine Spieler mehr hinten haben, als auch mit dem Ball andere Winkel im Spielaufbau haben.