Vincenzo Grifo ist der Transfer bei Borussia Mönchengladbach, von dem sich die Fans viel erhoffen. Schuld daran ist keine exorbitant hohe Ablösesumme, die vom Niederrhein in den Breisgau geflossen ist. Es sind seine stabilen und stetig steigenden Leistungen in den vergangenen Jahren, die der Offensivakteur immer wieder untermauern konnte.
Kein Wunder also, dass Max Eberl sehr daran gelegen war, den Transfer am Ende der abgelaufenen Saison schnellstmöglich zu vollenden, um der Konkurrenz mal wieder einen Schritt voraus zu sein.
Etwas mehr als sechs Wochen sind seit dem Trainingsauftakt vergangen. Inzwischen hat Grifo die Vorbereitung mit seinen neuen Teamkollegen abgeschlossen und mit ihnen viel Zeit auf dem Rasen und in der Kabine verbracht. »Es macht auf alle Fälle tierisch Spaß, jeden Tag mit den Jungs auf dem Platz zu stehen. Alle Jungs sind super. Ich bin sehr, sehr glücklich hier zu sein«, schildert ‚Vince’, wie der Italiener genannt werden möchte, seine ersten Eindrücke. Dass er große Schwierigkeiten haben würde, sich schnell zurechtzufinden, war ohnehin nicht zu erwarten. Grifo ist es gewohnt, sich an ein neues Umfeld mit anderen Strukturen und einem neuen Trainer zu gewöhnen. Hoffenheim, Dresden, Frankfurt und Freiburg waren seit 2013 die Stationen, bei denen er unter Vertrag stand.
Große Entwicklungsschritte
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in Hoffenheim und der Leihe nach Dresden, durchlebte er eine rasante Entwicklung. An 66 Toren in 119 Spielen war er in der 1. und 2. Bundesliga beteiligt. Jetzt ist er in Mönchengladbach angekommen, seiner neuen Heimat, die er schon ein bisschen erkunden konnte: »Ich habe mich sehr gut eingelebt und war auch schon das ein oder andere Mal in der Stadt, um was essen zu gehen«, verrät der 24-Jährige.
Der größte Unterschied zwischen Freiburg und Mönchengladbach? »Das Wetter«, antwortet er ohne zu zögern, um dann noch hinzuzufügen: »Jeder Verein hat etwas anderes vor und mal sehen, was in den nächsten Wochen und Monaten auf mich und auf uns zukommt. Wir wollen eine gute Saison spielen, das ist das Wichtigste«, weiß Grifo.
»Sehr emotionale und wuchtige Stimmung«
Mit dem Erreichen der nächsten Runde im DFB-Pokal ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Am Sonntag geht es mit dem Derby gegen Köln gleich voll zur Sache. Beide Mannschaften werden ebenso wie die Fanlager hochmotiviert sein. »Ich freue mich sehr, weil ich natürlich schon gehört habe, dass es eine sehr emotionale und wuchtige Stimmung ist. Gladbach gegen Köln ist ein Highlight, das hat man schon immer verfolgt. Jetzt steht man selbst auf dem Platz und freut sich einfach drauf«, fiebert Grifo seinem ersten Derby entgegen.
Hoffnung auf Derbysieg
Gegen Rot-Weiß Essen hat es für den 24-Jährigen nicht zu einemEinsatz gereicht. Das soll sich am Wochenende natürlich ändern. Große Kampfansagen braucht es dafür nicht, Vincenzo Grifo möchte lieber Tag für Tag mit Leistung überzeugen: »Dafür gebe ich im Training mein Bestes und dann entscheidet der Trainer. Bis Sonntag ist es noch ein langer Weg. Wir hoffen einfach, dass wir das Spiel gewinnen, egal wer spielt«.
Grifo ist eine Frohnatur, das merkt man, sobald man mit ihm spricht. Niemand, der jetzt den Kopf in den Sand steckt, sondern jemand, der nach vorne blickt und ganz genau weiß, dass seine Qualitäten auf dem Platz gebraucht werden. Er kann der Mannschaft jederzeit helfen, ist bereit und heiß auf sein erstes Derby: »Wir wollen ein gutes Spiel abliefern, gerade auch zu Hause. Dann geht das glaube ich in die richtige Richtung«, sagt er noch zum Abschluss. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.