Bei bestem Fußballwetter empfängt Borussia Mönchengladbach morgen Nachmittag Hertha BSC Berlin. Dieter Hecking betont am Freitag, wie wichtig es unabhängig von der Tabelle, endlich nochmal einen Sieg einzufahren.
Die Bedeutung des Spiels zwischen dem Tabellenneunten und -elften zu definieren, ist aktuell nicht ganz so einfach. Könnte Borussia mit einem Sieg tatsächlich nochmal ein Wörtchen um den siebten Platz mitreden oder geht es nur um Schönheitskorrekturen in der Tabelle? Das wird man auch morgen um 17:15 Uhr nicht wissen, denn der VfL hat es durch die drei Unentschieden (Bremen, Hoffenheim, Mainz) in den letzten vier Spielen verpasst, das Schicksal noch in der eigenen Hand zu haben.
»Wollen das Maximale rausholen«
Die Formkurve spricht im Schlussspurt sowieso eher für die Teams aus Hoffenheim, Stuttgart oder Augsburg. Trotzdem wäre die Elf vom Niederrhein gut beraten, endlich nochmal einen Heimsieg einzufahren und spielerisch zu überzeugen, ungeachtet dem Fakt, dass die Chance auf Europa nur noch minimal ist. »Es geht darum, vor 51.000 Zuschauern ein richtig gutes Spiel zu machen und das zu gewinnen. Und dann haben wir noch fünf Spiele, in denen wir möglichst das Maximale rausholen wollen«, sagte Hecking am Freitagmittag auf der Pressekonferenz im Borussia-Park. »Wir haben nicht die Rückrunde gespielt, die wir uns vorgestellt haben. Die Gründe sind tausendfach kommentiert und bewertet wurden. Es kommt darauf an, dass wir erstmal wieder ein Spiel gewinnen wollen. Da legen wir das Hauptaugenmerkt drauf, unabhängig davon, was das für Auswirkungen auf die Tabelle hat. Davon müssen wir uns lösen.«
Mit Hertha kommt eine Mannschaft an den Niederrhein, für die nach oben und nach oben ebenfalls nicht mehr allzu viel gehen dürfte. Dieter Hecking sieht die Hauptstädter mittlerweile ein wenig anders aufgestellt als noch in der Hinrunde: »Hertha hat so ein bisschen den Spielstil verändert. Sie sind sehr diszipliniert und bekommen wenig Gegentore, auch wenn sie selbst nicht so viele schießen. Sie stehen oftmals sehr tief und sind in Bereichen unterwegs, wo sie sehr kompakt stehen. Da müssen wir Lösungen finden, wir brauchen Eins-gegen-Eins Spieler auf dem Platz und ein gutes Positionsspiel.«
Bénes und Zakaria zurück
Neun Punkte konnten die Gladbacher in den ersten elf Rückrundenspielen nur einfahren. Damit wurde der negative Vereinsrekord in der Bundesliga eingestellt. Die Bilanz gab es zuletzt in der Saison 1998/99, an deren Ende der Abstieg stand. Eine Statistik, die zumindest für das morgige Spiel etwas Mut machen kann, ist die Tatsache, dass Borussia sieben der letzten acht Duelle mit Hertha BSC gewann. Im Hinspiel feierten die Fohlen einen 4:2 Auswärtssieg. Damals war die Personallage ähnlich entspannt, wie sie es jetzt wieder ist. Sowohl Denis Zakaria als auch László Bénes sind nach ihren Verletzungen wieder ernsthafte Kandidaten. »Das sind zwei Spieler, die mit am nächsten dran sind. Bei Latzi wissen wir, dass der Junge mit jeder Woche stabiler wird. Da bin ich natürlich auch froh drum. Bei dem ein oder anderen sieht es noch bisschen anders aus, die länger raus waren. Ich denke da an Ibo Traoré oder Tobi Strobl. Da müssen wir genau überlegen, bei wem es Sinn macht, ihn mit rein zu nehmen.«
Lediglich Raúl Bobadilla (Muskelfaserriss), Mamadou Doucouré (Muskelteilriss im Oberschenkel), Fabian Johnson (Rückenbeschwerden), Julio Villalba (Muskelbündelriss) und Reece Oxford (Muskelfaseriss im Oberschenkel) sind definitiv keine Optionen für den Kader. Oxford soll in der kommenden Wochen wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren.