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Hecking: »Die Leistungsdichte ist sehr, sehr hoch«

Vorbereitungszeit gleich Experimentierzeit. Doch so langsam wird es ernst, denn es gilt, eine eingespielte Mannschaft zu formieren. Dass es bei den vielen Möglichkeiten, die Dieter Hecking bei Borussia Mönchengladbach zur Verfügung stehen, vor allem zum Saisonstart noch keine fixe „erste Elf“ geben wird, lässt sich erahnen. Trotzdem sind die Borussen in der jetzigen Phase der Vorbereitung an dem Punkt angekommen, an dem es um Feinheiten geht und darum, die Müdigkeit der intensiven Einheiten aus den Knochen zu bekommen, um rasch die nötige Spielspritzigkeit zu erlangen.

Da kam der Test gegen den FC Málaga gerade recht. Denn mit den Andalusiern stand man einer Mannschaft gegenüber, die in der Vorbereitung genauso weit wie die Fohlenelf ist, da die spanische Liga zeitgleich mit der Bundesliga startet. »Der Konkurrenzkampf geht jetzt in die entscheidende Phase. Das Pokalspiel ist schon nicht mehr als Vorbereitungsspiel zu sehen, weil es gleich in die Vollen geht. Die Jungs haben jetzt noch 14 Tage Zeit, mich davon zu überzeugen, wer in die Startelf gehört«, verkündete Dieter Hecking kurz vor dem Anpfiff des Testspieles. Darüber hinaus ginge es ihm vor allem darum, Spielern wie László Bénes, Fabian Johnson und Thorgan Hazard, die später ins Training einstiegen, etwas länger Spielpraxis zu geben und Lars Stindl und Matthias Ginter zumindest eine Halbzeit auf dem Rasen sehen zu wollen.

Leistungsniveau steigt

Die beiden letztgenannten benötigten keinerlei Anlaufzeit, sich ins Spiel der Mannschaft einzufinden. Ginter war im Spielaufbau immer wieder Taktgeber, Lars Stindl erzielte nach einem Eckball per Direktabnahme ein sehenswertes Tor, das der Schiedsrichter aufgrund eines angeblichen Foulspiels im Gewusel, an dem Stindl selbst übrigens nicht beteiligt war, nicht anerkannte. Dieter Hecking war mit dem Auftritt der beiden ConfedCup-Sieger ebenfalls zufrieden: »Dass zwei Nationalspieler das Leistungsniveau nochmal anheben, ist ganz normal und freut uns natürlich. Matthias hat für sein erstes Spiel sehr souverän gespielt«, lobte Borussias Trainer.

Für den Neuzugang aus Dortmund war es das erste Spiel mit der Raute auf der Brust: »Man verlernt ja in den drei Wochen nicht das Fußballspielen. Die Jungs haben es mir aber auch leicht gemacht. Wir haben tolle Charaktere in der Mannschaft. Ich fühle mich menschlich wohl hier und daher hat das schon ganz gut gepasst«, erklärte der 23-Jährige und befand: »Wir haben erst dreimal auf dem Platz trainiert. Unter diesen Voraussetzungen war es schon sehr gut. Wir haben als gesamte Defensive gut verteidigt«.

Hoher Aufwand wurde (erstmal) nicht belohnt – »Ein großer Schritt nach vorne«

Über die Außenbahnen machten Nico Elvedi und Patrick Herrmann auf ihrer Seite Druck und kombinierten sich häufig bis zur Grundlinie durch. Auf der Gegenseite brachte Oscar Wendt den Ball nach schönem Zuspiel von László Bénes scharf vor das Tor, wo Thorgan Hazard die Kugel im Netz versenkte. Obwohl dieser Treffer ebenfalls nicht zählte (Abseitsstellung), war der vorgetragene Angriff ein Beispiel dafür, dass es im Spiel nach vorne mehr und mehr fruchtet. Ein sicheres und schnelles Passspiel sorgte für flüssige Kombinationen, die einen hohen Laufaufwand forderten, weshalb das Spiel in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so zielstrebig nach vorne verlief. »Die Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Minute ein gutes Spiel gemacht«, meinte Hecking. »Wir hatten uns erhofft, dass wir einen großen Schritt nach vorne machen – und das ist uns gelungen«. Allerdings müssen die Borussen vor allem eins werden: Kaltschnäuziger vor dem Tor.

Wille zum Sieg

»Haltet das Tempo hoch!«, rief Dieter Hecking seinen Spielern in der 60. Minute zu. Kurz danach kamen die Gäste wie aus dem Nichts zur Führung, was dem Spielverlauf überhaupt nicht entsprach, aber erneut zeigte, dass man die herausgespielten Chancen häufig zu leichtfertig vergibt und es verpasst, sich für die vielen Mühen zu belohnen. Jetzt wurde das Spiel zum Kraftakt, denn bei Málaga wurde einmal die komplette Mannschaft durchgetauscht, bei Borussia sollten Traoré und Youngster Reece Oxford für frischen Wind sorgen. Und das taten die beiden direkt. Eckball Traoré, Kopfball Oxford – Tor. Und es zählte. Endlich. Nun sollte der Sieg her und kurz vor Schluss sorgte Raffael mit einem an ihm selbst verursachten Elfmeter für das 2:1. »Es wäre es ärgerlich, wenn wir am Ende nur 1:1 gespielt hätten. Der Sieg war hoch verdient«, befand Hecking zurecht.

Letztes Testspiel steht an – Entwarnung bei Hazard 

Ein kleiner Wehrmutstropfen blieb nach dem Spiel noch: Thorgan Hazard musste das Feld kurz vor der Halbzeit angeschlagen (Achillessehne) verlassen. Doch bereits am Sonntag konnten die Borussen Entwarnung geben. Der Belgier konnte am Training teilnehmen Yann Sommer, Jannik Vestergaard, Tobias Strobl und Fabian Johnson spielten 90 Minuten durch. Im letzten Testspiel am kommenden Freitag in Leicester wird vermutlich der ein oder andere Akteur ebenfalls länger auf dem Platz stehen dürfen, was Dieter Hecking nach dem Spiel nochmal unterstrich: »Die Leistungsdichte ist sehr, sehr hoch. Das habe ich auch heute vor dem Spiel gesagt. Jeder bekommt nochmal die Chance, sich über einen längeren Zeitraum zu zeigen. Die, die heute gespielt haben, werden vielleicht in Leicester weniger Spielzeit bekommen«, so der Chefcoach.

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