Am Samstag gastiert der SC Freiburg im Borussia-Park. Dieter Hecking ist gezwungen, die Rotationsmaschine anzuwerfen, denn im Vergleich zum Auswärtsspiel auf Schalke muss er mindestens vier Änderungen vornehmen. Am Donnerstag verriet er, was für Gedankenspiele ihm bezüglich der Aufstellung durch den Kopf gehen.
Patrick Herrmann ist in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und versicherte unter der Woche bereits selbst, dass er wieder fit sei. »Patrick trainiert seit Sonntag wieder mit der Mannschaft und von daher ist er sicher eine Alternative für die letzten beiden Spiele«, bestätigte Dieter Hecking gestern auf der Pressekonferenz.
Drmic für Stindl?
Vorne muss er Lars Stindl ersetzen. Über einen Einsatz von Josip Drmic äußerte sich Hecking wie folgt: »Er macht nach wie vor einen hochmotivierten Eindruck. Er weiß natürlich, dass ihm Tore und Einsätze in Richtung Russland in die Karten spielen würden. Es kommt auch drauf an, wie wir Freiburg erwarten und wie er seine Spielweise da einbringen kann.«
Mit Freiburg kommt nach dem VfL Wolfsburg die nächste Mannschaft an den Niederrhein, die im Abstiegskampf dringend Punkte benötigt. »Ich glaube, dass sie gegen Köln jetzt wieder angefangen haben das zu spielen, was Freiburg auszeichnet. Sie haben das Spiel mit viel Leidenschaft und Mentalität gewonnen. Durch den Sieg haben sie ihre Position im Abstiegskampf zunächst verbessert. Das kann aber am Samstag schon wieder anders aussehen«, so Hecking.
»Unsere Aufgabe erledigen«
Gerade dann, wenn seine Mannschaft das Spiel für sich entscheiden kann. »Wenn wir uns gemeinsam durch einen Sieg gegen Freiburg das Endspiel in Hamburg ermöglichen, dann nehmen wir das gerne mit. Aber es ist so: Wir müssen erstmal unsere Aufgabe erledigen. Letztes Jahr haben wir es nicht geschafft. Wir haben zu Hause gegen Darmstadt und Augsburg Unentschieden gespielt. Da war mehr drin.« Auf wilde Rechnereien lässt sich Hecking erst gar nicht ein, denn zunächst zählen nur die 90 Minuten, die morgen vor voller Kulisse und grandiosem Fußballwetter stattfinden werden. »Der volle Fokus liegt auf Freiburg und dann haben wir viele, viele Rechenbeispiele, wo die Zeitungen vollstehen, was denn alles möglich ist, wenn die anderen mitspielen. Wir haben ja nichts in der eigenen Hand – gewinnen Leipzig und Frankfurt zweimal, dann können wir spielen, wie wir wollen. Dann wird es nicht reichen«, unterstrich der Chefcoach der Fohlen.
Viele Variationsmöglichkeiten
Wer die elf Spieler sein werden, denen er von Beginn an vertraut, darauf wollte er sich noch nicht festlegen. »Das Puzzle ist sicherlich ein wenig zurechtgelegt. Die endgültige Entscheidung treffe ich erst nach dem Abschlusstraining«, erläuterte er und fuhr fort: »Ich habe trotz allem schon noch einige Variationsmöglichkeiten. Ich mache mir gerade für dieses Spiel sehr viele Gedanken darum, wie wir es auffangen werden.«
Auf der Doppelsechs spricht vieles für Tobias Strobl und Mickael Cuisance. Doch bei Hecking spielen auch noch andere Szenarien eine Rolle im Kopf: »Ich erinnere an Hoffenheim. Da hat Mickael Cuisance alleine auf der Sechs gespielt.« Eine andere taktische Variante schob er gleich noch hinterher: »Vielleicht ist Tobi Strobl in einer Dreierkette zentral eher in der Lage 90 Minuten als als Sechser 90 Minuten zu spielen. Das sind meine Überlegungen, die Gedankenspiele sind noch nicht abgeschlossen. Da lasse ich euch ein bisschen teilhaben«, grinste Hecking.
Seit 13 Heimspielen gegen Freiburg unbesiegt
Erstmals unter der Leitung von Hecking könnte die Borussia drei Heimspiele in Folge gewinnen. Borussia verlor gegen den SC Freiburg keines der vergangenen 13 Heimspiele in der Bundesliga (acht Siege, fünf Remis). Gegen keinen anderen Bundesligisten ist die FohlenElf zu Hause länger ungeschlagen. Dem SCF gelang in den zurückliegenden sechs Spielen bei Borussia nur ein Tor.