Mamadou Doucouré kam am vergangenen Freitag beim Testspiel von Borussia Mönchengladbach beim Wiener Sport-Club in der ersten Halbzeit zum Einsatz. Der nächste Schritt soll bald folgen, wenn der 20-jährige in der U23 in den Spielrhythmus kommen soll. Für kommenden Dienstag hat Borussia ein Testspiel gegen Genk vereinbart.
Eine zweijährige Leidenszeit liegt hinter dem jungen Franzosen, der im Sommer 2016 mit strahlenden Augen von Paris St. Germain zu Borussia Mönchengladbach gewechselt war und seitdem fast durchgehend nur mit Rückschlägen zu kämpfen hatte. Umso schöner muss Doucouré die Reise mit der Fohlenelf nach Wien vorgekommen sein: Mit der Mannschaft zusammen in den Flieger steigen, auf den Spieltag vorbereiten, das Trikot zum Aufwärmen anziehen und schließlich bei Anpfiff auf dem Rasen stehen – auf die Selbstverständlichkeiten eines Fußballprofis musste Doucouré lange warten.
Doucouré hört auf seinen Körper
Seine souveräne Leistung in Wien krönte er mit zwei Torbeteiligungen, ehe er zur Halbzeit ausgewechselt wurde. »Er hat in Wien eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Da hatte er dann ein kleines Problem, bei dem man merkt, dass der Kopf bei ihm noch dabei ist und er noch sehr in seinen Körper hineinhört. Das ist genau das, was wir mit ihm zusammen erarbeiten müssen: Dass er merkt, dass sein Körper wieder Leistung bringen kann«, so Hecking gegenüber unserer Redaktion. »Er ist jetzt gerade mal seit sechs bis acht Wochen so stabil, dass ich sage, dass er bei uns jede Trainingseinheit mitmachen kann. Und auch da merkt man immer mal wieder, dass er auch mal durchpusten musste so wie gestern Nachmittag, als wir ihn dann nochmal rausnehmen mussten«, erklärt Hecking. Gemeinsam mit Jordan Beyer, László Bénes und Josip Drmic trat Doucouré am Donnerstagnachmittag etwas kürzer.
Trotz der guten Fortschritte in den letzten Wochen und der Zuversicht, dass Doucouré es dieses Mal tatsächlich schaffen kann, in einem Pflichtspiel für den VfL aufzulaufen, ist eine allzu große Euphorie (noch) nicht angebracht. »Wir haben da schon noch die Obacht. Aber es fühlt sich trotzdem gut an, es macht uns Spaß, er selbst hat mittlerweile auch wieder ein besseres Gefühl und geht ohne großartige Kopfsachen in die Zweikämpfe rein. Er sucht die Zweikämpfe, man kann sich an ihm wehtun – das sind immer gute Zeichen bei einem Innenverteidiger, die zeigen, dass er auf einem guten Weg ist«, schildert Hecking.
Testspiel gegen Genk
Am Dienstagabend (19 Uhr) wird es ein Freundschaftsspiel gegen den KRC Genk geben, in dem vorrangig die Toptalente von Borussia zum Einsatz kommen sollen. Auch Doucouré wird dann wieder dabei sein, um den nächsten Schritt zu machen. »Wir wollen ihn nach und nach an die Spielbelastung gewöhnen. Über kurz oder lang wird er sicher auch in der U23 zum Einsatz kommen. Das ist unser Aufbau bis Weihnachten«, so Hecking.