Bei Mainz 05 muss die Fohlenelf am Samstag den Beweis antreten, dass sie aus den vergangenen Partien gelernt hat. Cheftrainer Dieter Hecking fordert von seiner Elf vor allem Achtsamkeit und in entscheidenden Situation außerdem ein weiteres Attribut: Cleverness.
Zwei Tage vor dem Auswärtsspiel in Mainz ist die Stimmung rund um Borussia Mönchengladbach wieder etwas besänftigt. Die Bayern-Klatsche scheint verdaut zu sein und der Blick richtet sich auf Mainz 05, dem kommenden Gegner, der mit vier Niederlagen aus den letzten fünf Partien ebenfalls mit einem Negativtrend zu kämpfen hat.
»Nachlässigkeiten abstellen«
Diesen will man auf Seite der Borussen schnellstmöglich stoppen. Besonders in den Heimspielen hat sich der Schlendrian eingeschlichen. Vorne lässt der VfL beste Chancen liegen, hinten wird der Gegner zum Toreschießen eingeladen, wodurch sich die Fohlenelf um den eigenen Lohn bringt. »Wir müssen die Nachlässigkeiten abstellen und achtsam sein. Dazu gehört, dass wir auf gewisse Spielsituationen vorbereitet sind. Da waren wir uns vielleicht ein bisschen zu sicher«, erläutert Hecking und nennt als Beispiel das Laufduell zwischen Davie Selke und Matthias Ginter. »Da haben wir alle gedacht, dass Matze ihn locker abläuft und plötzlich gucken wir uns alle an und sehen, dass Selke das Duell gewinnt«, fährt Hecking fort.
»Das sind so kleine Nachlässigkeiten, die Einzug erhalten haben. Da müssen wir uns auf dem Platz wieder gegenseitig unterstützen und die Gefahr, die vielleicht kommen könnte, erkennen«, so Hecking. Heißt konkret: Wenn das geeignete Mittel ein Foulspiel sein kann, muss dieses auch mal gezogen werden – ohne dabei den Gegner kaputtzutreten. Doch das alleine wird nicht reichen. Vielmehr muss die gesamte Elf am defensiven Auftreten arbeiten, die auftretenden Räume, die die Bayern eiskalt ausnutzten, schneller schließen, um die Lücken in den eigenen Reihen erst gar nicht aufkommen zu lassen.
»Mit aller Vehemenz und Konsequenz«
Clever und abgezockt – dafür wurden die Fohlen in dieser Spielzeit zurecht häufig gelobt. Das Paradebeispiel dafür war wohl das Hinspiel in München. Im Rückspiel gab es auf brutale Art und Weise die Retourkutsche für die Fohlen, die in fast allen entscheidenden Situationen den Kürzeren zogen. Gegen Mainz muss sich das Team von Dieter Hecking rehabilitieren, um im darauffolgenden Heimspiel gegen den SC Freiburg nicht noch mehr unter Druck zu stehen, denn die Konkurrenz wartet nur darauf, dass die Borussia weiterhin nicht punktet. Hecking fordert von seinem Team ein entschlossenes und kompaktes Auftreten. »Wir sind nicht die Mannschaft, die dafür bekannt ist, dass wir unendlich viele Zweikämpfe führen. Aber die Zweikämpfe, die zu führen sind, die wir führen müssen, die müssen wir auch mit aller Vehemenz und Konsequenz führen«, so Hecking entschlossen. Klappt das, ist die Wahrscheinlichkeit höher als in den letzten Spielen, dass die Elf vom Niederrhein in Mainz wieder zu alter Stärke zurückfindet…