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Hecking über Cuisance: »Zwischen Genie und Wahnsinn«

Mickael Cuisance ist auf dem Feld für jene Momente zuständig, bei denen auf den Rängen ein Raunen durch die Menge geht, auf das meistens ein anerkennender Applaus folgt. Als Trainer schlägt man gerne mal die Hände über dem Kopf zusammen, wenn der junge Franzose zum Dribbling ansetzt und den Versuch startet, seine Gegenspieler mit der Hacke alt aussehen zu lassen.

Mickael Cuisance ist ein wahrer Instinktfußballer, das hat er in dieser Saison schon oft bewiesen. Mit seinen 18 Jahren übernimmt er zudem Verantwortung bei den Standards. Gegen den SC Freiburg lief die 26. Spielminute, als er etwa 20 Meter vor dem Tor gefoult wurde und den fälligen Freistoß nur knapp neben den Kasten setzte. Nach 23 Bundesligaspielen wartet er weiterhin auf sein Premierentor, das ihm sein Trainer ebenfalls gegönnt hätte: »Ich glaube, heute ärgert er sich am meisten, dass er sein Tor nicht gemacht hat, weil das war heute möglich. Aber Micka ist natürlich ein sensationeller Spieler in dem Alter – fantastisch!«

»Ein schmaler Grat«

Zehn Minuten vor dem Ende setzte er zu einem Solo an, bei dem die meisten der 50.000 Borussen den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Doch sein Schuss prallte an der Brust von Schwolow ab. Seine Frechheit zeigte er am Samstag noch mit einem Rabona-Pass, bei dem das Schussbein das Standbein von hinten kreuzt, doch seine Hereingabe landete beim Gegner. Doch damit kann Dieter Hecking leben, denn er weiß, dass er das einem Kreativspieler wie Cuisance nicht verbieten darf.

»Unser Nesthäkchen, was soll ich dazu noch sagen? Den haben wir heute spielen sehen und da war wieder alles dabei, was einen super Fußballer auszeichnet – zwischen Genie und Wahnsinn ist es ein schmaler Grat im Moment. Ich glaube, das ist ein Spieler, den müssen wir das Risiko gehen lassen. Wenn er sich so weiter entwickelt, dann wissen wir, dass er auch mal einen Beinschuss probiert im eigenen Strafraum und wir wissen, dass er mal eine Pirouette dreht, mit der er trotzdem vorbeikommt«, erklärte Hecking, der ebenfalls weiß, dass Cuisance auf dem Platz hin und wieder die falschen Entscheidungen trifft.

U19-EM steht vor der Tür

Wann genau die angesprochenen Kabinettstückchen angebracht sind und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie funktionieren, lernt er nur, wenn er von der Leine gelassen wird und Vertrauen spürt. Genau das ist bei Borussia der Fall. Mitspieler wie Christoph Kramer wissen, welche Genialität Cuisance auf dem Platz verkörpert und sind bereit, seine Fehler auszubügeln. Kommt Cuisance am letzten Spieltag gegen den Hamburger SV zum Einsatz, stand er in 26 Spielen (inkl. DFB-Pokal) für die Profis auf dem Platz – das sind 26 Partien mehr, als Max Eberl und Dieter Hecking vor dieser Spielzeit von ihm erwartet haben.

41 Junioren-Länderspiele hat er für sein Heimatland bislang absolviert. Im Sommer sollen noch einige dazu kommen, denn mit der U19-Auswahl nimmt Cuisance im Juli an der Europameisterschaft in Finnland teil. Damit fehlt er der Borussia zu einem Großteil in der Vorbereitung. Doch durch die Turniererfahrung wird er weiter reifen und in seiner zweiten Bundesligasaison mit Sicherheit viele richtige Entscheidungen treffen…

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