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Herrmann: »Müssen alle hinter dem Verein stehen«

Patrick Herrmann erlebte die Diskussion vor der Nordkurve nach Schlusspfiff hautnah mit. Er versuchte, vernünftig mit den unzufriedenen Fans zu sprechen. Ihren Unmut konnte er verstehen, doch am Ende hätte er sich lieber zusammen mit den Anhängern über drei Punkte gefreut.

Patrick Herrmann durfte am Samstag endlich nochmal einen eigenen Treffer bejubeln. In der 54. Minute erzielte er den Ausgleich, zumindest dachten das alle. Wenige Momente später wurde der Treffer durch den Videoassistenten zu Recht aberkannt. Nach dem Spiel drehten sich die Fragen aber nicht darüber, wie froh er denn gewesen wäre, nach 427 Tagen nochmal ein Bundesligator erzielen zu können, sondern um die Szenen, die sich im Anschluss an den Heimsieg vor der Nordkurve abspielten.

»Es geht nur zusammen«

Wenige Momente nach so einer Partie ist es jedoch schwierig, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, denn viele der Zuschauer wollten den Sieg der Fohlenelf nicht honorieren. »Ich habe auch noch versucht, was zu bewirken, aber über die Distanz und bei so vielen Leuten ist das schwierig. Es geht halt nur zusammen. Es geht nicht, wenn wir ein bisschen gespalten sind. Wir müssen alle hintereinander stehen, alle hinter dem Verein stehen«, forderte er.

Herrmann weiß, wovon er spricht, denn schließlich ist er in seiner Mannschaft einer der dienstältesten Borussen. »Wir haben ein bisschen versucht mit den Jungs zu reden, weil sie sichtlich unzufrieden mit dem Spiel waren. Das dürfen sie auch, weil es kein gutes Spiel war, aber am Ende haben wir 2:1 gewonnen, drei Punkte geholt und in zwei oder drei Wochen kräht da kein Hahn mehr nach, wie wir das Spiel heute gewonnen haben«, schilderte Herrmann die Situation.

»Jeder darf seinen Unmut äußern und auch wir dürfen dann mal unsere Meinung sagen, so wie wir es heute getan haben«, sagte er. Ausgelöst wurde das Ganze durch Yann Sommer, der die negativen Kommentare nach der Partie nicht auf sich sitzen lassen wollte und die Konfrontation suchte. Wenige Sekunden später folgte ihm fast das gesamte Team. Lars Stindl, Matthias Ginter und Christoph Kramer versuchten, teilweise mit Verständnis für die Anhänger, die Gemüter zu besänftigen, was angesichts der angeheizten Stimmung nicht möglich war.

»Da sind viele Aggressionen und Pfiffe drin«

In der Kurve hatte sich teilweise viel Frust angestaut, denn zweimal sorgte der Videobeweis für Aufregung. Obwohl er in der Elfmetersituation pro Borussia entschied, gibt es grundsätzlich viele Gegner der technischen Neuerung, was vor allem daran liegt, dass er die Emotionen komplett aus der Freude über ein (mögliches) Tor nimmt und die Transparenz für die Zuschauer im Stadion nach wie vor zu wünschen übrig lässt. Christoph Kramer weiß, dass sich die Reaktionen der Fans nicht ausschließlich auf die Mannschaft bezogen haben, die in so einem Moment aber zur Zielscheibe wird. »Momentan sind alle Fans Anti-Videobeweis, Anti-50+1, da sind viele Aggressionen und viele Pfiffe drin, davon darf man sich nicht beeinflussen lassen«, so der 27-jährige.

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