
Mit dem Spiel gegen die Bayern eröffnet Borussia am Freitagabend die neue Bundesliga-Saison. Zwar müssen die Fohlen weiterhin auf Ramy Bensebaini verzichten, Hoffnung macht hingegen aber ein Offensiv-Trio. Freuen darf sich die Fohlenelf auf einen ausverkauften Borussia-Park, wenngleich auch mit ‚nur‘ 23.000 Zuschauern.
Borussia bittet um frühzeitige Anreise
Es ist schon eine Ewigkeit her, dass Borussia Mönchengladbach das eigene Stadion als ausverkauft vermelden kann. Am Freitagabend wird es nochmals soweit sein, wenngleich natürlich nicht die gewohnten 54.000 Fans in die Arena strömen. In Zeiten von Corona dürfen die Stadien nur zur Hälfte ausgelastet sein, in Mönchengladbach sind gegen Bayern München 23.000 Zuschauer zugelassen. Mitfiebern und anfeuern dürfen allerdings nur Personen, die eine der 3G’s (Geimpft – Genesen – Getestet) erfüllen, weshalb der Verein mit einer längeren Einlasskontrolle rechnet und von daher um frühzeitige Anreise bittet.
An dieser Strategie soll sich vorerst nicht ändern, die Fohlen wollen also nicht dem Beispiel aus der Domstadt folgen und nur noch geimpfte oder getestet Personen zulassen. »Wir sind erstmal froh, dass wir morgen 23.000 Zuschauer zulassen dürfen. Trotzdem wollen wir die größte Gewähr, dass bei den Spielen nichts passiert, wir sollten alle behutsam sein. Mit dieser Regelung fühlen wir uns aktuell sehr wohl«, sagte Max Eberl.
Erste Standortbestimmung für beide Mannschaften
Auch die Tatsache, dass die Borussen deutlich weniger Regenerationszeit als die Bayern haben, störte Borussias Sportdirektor nicht vollends. »Wir haben hinterlegt, dass wir das nicht glücklich fanden. Aber wir haben das akzeptiert und drei Tage Zeit zum regenerieren gehabt, dementsprechend möchte ich nicht zu sehr darauf eingehen. Wir hatten am Montagabend ein Erfolgserlebnis und damit gehen wir das Spiel an«, so Eberl.
Auch Adi Hütter fiebert dem Duell mit dem Rekordmeister entgegen, schließlich darf man seine Pflichtspiel-Premiere am linken Niederrhein mit dem Weiterkommen im DFB-Pokal als durchaus gelungen empfinden. Zudem ist das Spiel am Freitagabend »eine gute Standortbestimmung für beide Mannschaften« in der es auch darum geht, die gute Bilanz gegen die Bayern fortzusetzen.
Kein Club ist so erfolgreich gegen Bayern wie die Fohlenelf
Schließlich sind die Fohlen so etwas wie der Angstgegner der Münchener. In den letzten zehn Jahren holte kein anderes Team in der Bundesliga so viele Punkte gegen den FCB wie die Borussia, nämlich insgesamt 27 Zähler. Zudem gewann die Fohlenelf die letzten vier Hinrunden-Duelle gegen die Bayern. Und: Zuletzt eröffnete Gladbach vor 20 Jahren noch am Bökelberg seine Saison ebenfalls gegen die Bayern, das Spiel endete 1:0 für die Borussen.
Als wäre das nicht schon Motivation genug, freuen sich Adi Hütter und auch seine Mannschaft auf die entsprechende Kulisse im Borussia-Park. »Ich freue mich sehr auf das erste Heimspiel und die Unterstützung der Fans. Die Atmosphäre ist emotional nochmals ein anderer Aspekt und ich hoffe, dass das die Jungs beflügeln wird. Wir freuen uns, dass Zuschauer zugelassen sind«, blickt Borussias Trainer dem Abend positiv entgegen.
Bensebaini fällt weiter aus, Trio macht Hoffnung
Helfen sollen neben den Zuschauern aber auch das Erfolgserlebnis beim FC Kaiserslautern. »Wir haben bereits ein Pflichtspiel in den Beinen und zu null gewonnen, das hat mich positiv gestimmt. Bayern ist zwar ein anderes Kaliber, aber wir wollen mit dem positiven Gefühl in das Spiel gehen. Es ist wichtig, mutig und offensiv beim Pressing anzulaufen und gleichzeitig Stabilität zu finden. Wir dürfen auch nicht zu passiv ins Spiel gehen und brauchen unsere Ballbesitzphasen um selber aktiv zu sein«, gab Hütter einen kleinen Einblick in die Marschrichtung.
Ob sein Matchplan bereits im ersten Liga-Spiel voll aufgeht bleibt genauso abzuwarten, wie der Rekordmeister auftreten wird, der nämlich noch kein Pflichtspiel absolviert hat. »Die Bayern sind in der Vergangenheit nicht so gerne hierhin gekommen und auch sie sind aktuell noch in der Findungsphase. Dennoch erwarte ich ein interessantes und spektakuläres Spiel«, so Hütter. Zwar konnte seine Mannschaft in einem Test bereits gegen die Münchener bestehen, doch auf beiden Seiten stehen morgen Abend ganz andere Spieler auf dem Platz, weshalb der Österreicher »einen ganz anderen Gegner erwartet«.
Welche Anfangself beim Liga-Auftakt erwartet werden kann ließ sich der 51-Jährige allerdings noch nicht entlocken. Nur so viel konnte Hütter verraten: »Breel Embolo, ‚Manu‘ Koné und Ramy Bensebaini fehlen. Alassane Plea, Jonas Hofmann und Marcus Thuram werden zur Mannschaft stoßen, das gibt mir mehr Möglichkeiten in der Aufstellung. Wichtig ist auch, dass Hofmann und Zakaria beide auf einem guten Weg zurück in die Mannschaft sind.«
Leihe bei Poulsen eine Option
Keine große Rolle im Team spielt hingegen aktuell Andreas Poulsen, der es nach der Verpflichtung von Luca Netz noch schwieriger haben dürfte um auf Spielzeit zu kommen. Deshalb legt Max Eberl dem Dänen auch keine Steine in den Weg, sollte es konkrete Anfragen geben. »Mit Oscar Wendt und auch Valentino Lazaro haben wir auf der linken Seite zwei Spieler verloren. Sowohl Luca Netz, als auch Andreas Poulsen können mehrere Position spielen. Wenn es aber auf Spielerseite etwas gibt, wo er mehr Spielchancen erhält, dann beschäftigen wir uns auch damit«, ließ Borussias Sportdirektor ein Leihgeschäft nach wie vor offen.